Lohnt sich die Riesterrente als Altersvorsorge wirklich?

vom 13.08.2008, 00:31 Uhr

Wie seht ihr das, lohnt sich die Riesterrente für mich? Ich bin erst 27 Jahre alt und nicht verheiratet Ich bin nebenbei berufstätig und verdiene durchschnittlich.

Lohnt es sich wegen der Förderung, eine Riesterrente abzuschließen oder würdet ihr mir etwas anderes für meine Altersvorsorge empfehlen? Noch habe ich überhaupt keine Altersvorsorge außer meiner gesetzlichen Rentenversicherung.

Für Riester wird ja überall groß Werbung gemacht, aber ich bin etwas unsicher ob das nicht wieder irgendein Betrug ist über den man sich später ärgert. Wäre ja nicht das erste Mal bei staatlichen Förderungen. Was meint ihr, soll ich eine Riesterrente abschließen, habt ihr eine? Was haltet ihr davon?

» Sage » Beiträge: 13 » Talkpoints: 0,00 »



Schenkt man den vielen Berichten im Netz Glauben, so scheint sich die Riesterrente unter Umständen wohl doch nicht so zu lohnen. Werbung wird natürlich sehr viel gemacht, aber die Riesterrente wird auch oftmals als Flop des Jahrhundert bezeichnet.

Und irgendwo her muss dieses wohl eher niederschmetternde Prädikat ja kommen. Ob sich diese lohnt hängt wohl auch ein wenig von der Familiensituation ab, auf alle Fälle nachteilig ist wohl auch die etwas undurchsichtige nachgelagerte Besteuerung.

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» Pfennigfuchser » Beiträge: 3769 » Talkpoints: 34,48 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe mal einen Bericht gelesen, wonach diese Riesterrente nur ein riesiger Betrug sein soll, von dem nur die Chefetagen der Banken profitieren sollen und nicht die Kunden an sich. Denn was den Kunden oftmals verschwiegen wird ist, dass die Riesterrente hinterher noch einmal versteuert werden muss und dann bleibt davon nicht mehr so viel übrig wie einem anfangs vorgerechnet wurde.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Nun das große Problem an der Sache das viele Leute denken die Riesterrente sei Betrug und das es sich gar nicht lohnen würde liegt schlicht und einfach daran das der Anfangsgedanke schon mal falsch ist. Denn es gibt kein Produkt Riesterrente. Es gibt viel Möglichkeiten zu Riestern. Geht man es falsch an so lohnt es sich wirklich nicht. Macht man es richtig kann eine Riesterrente durchaus eine gute Möglichkeit sein etwas für seine Altersvorsorge zu machen.

Im Prinzip zahlt der Sparer einen Teil in einen Riestervertrag ein und bekommt hierzu Zuschüsse vom Staat die hier ebenfalls als Einzahlung verbucht werden. Die Höhe der Einzahlungen richtet sich nach dem Einkommen. Je nach dem welchen Riestervertrag man hat können hierdurch höhere oder niedrigere Zinsen erwirtschaftet werden. Der erste haken hierbei sind am Ende der Laufzeit die Steuern.

Hat man nun einen Vertrag mit einer guten Zinsentwicklung sagen wir in dem man über Fonds geriestert hat so kann man die Steuern durchaus verkraften da die Zinsentwicklung diese locker ausgleicht und man trotzdem noch genügend an Mehrkapital für die weitere Rente hat. Riestert man aber über klassische Geldwertprodukte mit max. 1% Zins lohnt sich das Riestern eher nicht.

Der nächste Punkt ist das man zum Ende der Laufzeit die Möglichkeit hat sich das ganze Verrenten zu lassen. Dies muss man aber nicht. Man kann sich auch den ganzen Betrag auszahlen lassen. Hier ist allerdings zu beachten das in diesem Fall die Staatlichen Zuschüsse zurück gezahlt werden müssen. Aber man darf die Erträge die man mit den Zuschüssen erwirtschaftet hat behalten.

Ich finde Riestern an sich eine gute Sache die nicht unbedingt für jeden geeignet ist. Für normale Arbeitnehmer lohnt es ich allerdings recht häufig wenn man die richtige Art des Riestern findet.

» Kamilentee » Beiträge: 460 » Talkpoints: 14,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich frage mich immer, wieso sich Menschen wundern, dass eine Bank bei einem Finanzprodukt mit verdienen möchte. Sind manche Menschen wirklich so naiv und glauben, eine Bank müsste keine Kosten decken und möchte keinen Gewinn erwirtschaften? Wovon sollen die Bankangestellten denn sonst leben?

Natürlich kann man prinzipiell mehr Geld verdienen, wenn man die Anlagestrategie des Fonds, der hinter dem Riestervertrag steht, einfach kopiert. Und das gilt sicherlich oft auch dann, wenn man die Steuervorteile und den Zuschuss berücksichtigt. Denn die Kosten fressen das logischerweise wieder zum Großteil auf.

Die Frage nach dem lohnen stellt sich also gar nicht. Es geht eher um andere Dinge. Ein Riestervertrag ist eher eine Art Versicherung, die quasi gegen das hohe Alter versichert. Erst wenn der "Versicherungsfall" eintritt, also man relativ alt wird, lohnt sich die private Rente wirklich. Ein Sparguthaben ist dagegen irgendwann aufgebraucht. Außerdem ist Kapital in einem Riestervertrag meines Wissens auch bei Hartz-IV geschützt. Man darf wohl sogar als ALG2-Empfänger riestern.

Riester kann also eine sinnvolle Komponente einer Altersvorsorge sein, neben der gesetzlichen Rente und einem Vermögensaufbau, auch wenn es sich nicht immer rechnet.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn man zu der alten gut verdienenden Schicht gehört hat lohnt sich Riestern vermutlich wesentlich mehr als wenn man der der jetzigen Niedriglohnschicht gehört, bei letzterer wird nämlich leider die Riesterrente auf die Grundrente angerechnet. Man hat also am Ende vielleicht genauso viel mit Riester wie ohne. Man muss hier sehen wo man sonst im Leben steht, gehöre ich zu der Unterschicht kann ich es mir sparen zu Riestern weil es sich für mich im Alter nicht auszahlt.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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