Kostenbeteiligung vom Freund der Tochter verlangen?
Bekannte von uns haben eine Tochter, die vor Kurzem 19 Jahre alt geworden ist und bei ihren Eltern im Haus lebt. Das Haus der Familie ist ziemlich groß und die Eltern haben für ihre Tochter die gesamte obere Etage ausgebaut, was bedeutet, dass sie oben eine eigene Wohnung mit Küche, Bad, Dachterrasse, Wohnzimmer und Schlafzimmer hat. Sogar ein drittes Zimmer ist noch vorhanden, welches aber momentan nur als Gästezimmer genutzt wird.
Die Tochter hat seit etwa einem Jahr einen Freund, der nun auch bei ihr eingezogen ist. Er wohnt eigentlich auch noch bei seinen Eltern aber da es bei seiner Freundin natürlich mehr als bequem ist und die beiden die schöne Wohnung nutzen können, ist er eben immer dort und kaum zu Hause.
Laut den Schilderungen unserer Bekannten hat er seit einem halben Jahr gar nicht mehr zu Hause geschlafen sondern ist nur noch bei seiner Freundin. Auch alle seine Sachen (abgesehen von Möbeln) hat er dort.
Die Eltern sind nun der Meinung, dass der Freund ihrer Tochter sich an den Lebenskosten beteiligen soll, was dem jungen Mann und auch der Tochter aber gar nicht gefällt. Die Eltern haben 150 € pro Monat festgesetzt, was eigentlich recht fair ist, wie ich finde. Sie wollen nicht mal direkt Miete von ihm haben aber eben schon eine Beteiligung für Strom, Wasser, Essen (das bekommen sie auch bei den Eltern) und eben den sonstigen Nebenkosten, die so anfallen. Eine Person mehr produziert natürlich auch mehr Restmüll.
Nun haben sich sowohl der Freund als auch die Tochter mit den Eltern zerstritten und reden momentan nicht mehr miteinander. Die Eltern stehen auf dem Standpunkt, dass der Freund auch einen Teil der anfallenden Kosten übernehmen kann, wenn er dort lebt und die Tochter und ihr Freund meinen, die Eltern mögen den Freund nicht und wollen ihn mit dieser Aktion nur rausekeln.
Die beiden jungen Leute haben nun gedroht, dass sie beide ausziehen, wenn die Eltern wirklich Geld vom Freund verlangen. Unsere Bekannten überlegen deshalb, ob sie einlenken sollten und ihn einfach doch weiterhin umsonst dort wohnen lassen sollten, obwohl sie es eigentlich überhaupt nicht einsehen, zumal der junge Mann nicht gerade wenig Geld für Klamotten, Computerspiele etc. ausgibt. Er hat also nicht so wenig Geld, dass er es sich nicht leisten könnte, etwas abzugeben. Er sieht es nur einfach nicht ein.
Was haltet ihr von dieser Situation? Sollten die Eltern den Freund der Tochter umsonst mit durchfüttern und versorgen oder ist es angemessen, einen gewissen Beitrag einzufordern, solange er dort "wohnt"? Wie viel würdet ihr für angemessen halten und wie würdet ihr in dieser Situation reagieren?
Es gibt genug Eltern, die von ihren leiblichen Kindern Miete oder zumindest eine Beteiligung an den Nebenkosten verlangen, wenn diese volljährig sind und eigenes Geld verdienen, oder zumindest einen Nebenjob in Ergänzung zu ihrem Studium betreiben. In meinen Augen ist das auch völlig legitim, den Nachwuchs irgendwann aus dem Nest zu kicken, damit er oder sie das wirkliche Leben kennenlernt und nicht bei Mama und Papa schmarotzt, bis diese das Zeitliche segnen, um dann das Erbe durchzubringen.
Daher finde ich es schon extrem großzügig, um nicht zu sagen, aufopferungsvoll, wenn nicht nur die erwachsene Tochter, sondern auch ihr Freund völlig gratis im Hause leben und auch noch bekocht werden, ohne dass sie einen Cent dafür locker machen müssen. Und zusätzlich gibt es dann auch noch Streit und Stress im Eigenheim, weil den Herrschaften offensichtlich nicht klar ist, wie viel Zucker sie hier in den Allerwertesten geblasen bekommen.
Ich würde die Bälger an die Luft setzen und das obere Stockwerk an Nicht-Verwandte vermieten. Das reduziert den Stress schon mal ganz gewaltig, und man kann auch einen fairen Mietpreis verlangen, ohne dass man Schuldgefühle haben muss, weil es sich ja um das eigene Fleisch und Blut handelt, das offensichtlich völlig falsch erzogen wurde. Am Ende wird die Dame sonst noch schwanger, und dann wird man die Kröte ja gar nicht mehr los!
Wenn man selber die eigene Tochter so an sich bindet, dann muss man auch irgendwie damit rechnen, dass sie dann auch ihren Freund dort wohnen lässt. Meiner Meinung nach sollte man entweder von beiden Geld verlangen oder von keinem. Zumal ich der Meinung bin, dass Kinder, die bereits arbeiten gehen auch nicht mehr zu Hause wohnen müssen und man diese dann einfach mal in die Freiheit entlassen muss.
Ansonsten finde ich schon, dass man auch jemanden nach Geld fragen kann, wenn er länger da wohnt. Selber kenne ich das zwar nicht, meine Schwiegermutter nimmt von uns beispielsweise kein Geld, wenn wir mal länger da sind, aber wir bieten eben auch so unsere Hilfe an und das reicht ihr auch. Sollten die Kinder dann nicht zahlen wollen, muss man eben damit leben, dass sie ausziehen.
Ich würde sie ausziehen lassen. Denn so werden sie merken, dass das Leben mehr kostet als diese 150 Euro. Man muss die Kinder auch mal hinfallen lassen, damit sie merken, wann es weh tut. Warum sollten die Eltern hier einlenken? Um des lieben Friedens willen? Das würde der Tochter und dem Freund doch nur zeigen, dass es reicht ein Problem auszusitzen.
Was dann heißt, sobald die Eltern irgendwas durchsetzen wollen, reicht es, wenn man abwartet und schmollt. Sie lenken irgendwann ein. Das sollte nicht Sinn der Sache sein, denn wenn sie schon den Vorteil genießen, dass sie keine Miete zahlen müssen, sollten sie sich an den effektiv anfallenden Kosten beteiligen.
Ich finde es mehr als fair, wenn der Freund auch ein wenig Geld beisteuern muss. Für die Tochter bekommen die Eltern ja wenigsten Kindergeld, aber für den Freund eben nichts. Da ist es ja nur fair, wenn der Freund quasi auch sein Kindergeld an die Eltern der Freundin zahlen muss. So kann von dem Geld wenigstens Essen gekauft werden und es wird dann auch noch Strom und Wasser bezahlt werden, was ich absolut fair fände.
Es kostet doch einiges, wenn man quasi ein neues Familienmitglied hat. Man verbraucht ja einiges mehr an Essen, Wasser und Strom, wobei die Familie das Geld momentan allein aufbringen muss. Da finde ich es nicht falsch, ihn ein wenig beteiligen zu lassen. Immerhin wohnt er nun kostenlos und wenn er arbeiten geht, dann wird dieser Betrag für ihn doch auch nicht besonders viel sein.
Ich kann gar nicht verstehen, weshalb es da so einen Streit gibt. Immerhin sind die Tochter und der Freund doch schon volljährig und sollen sich freuen, dass sie so günstig wohnen können und auch noch so viel Platz für sich haben. Das ist nicht selbstverständlich. Viele wohnen in dem Alter nicht mehr bei den Eltern und viele haben nur ein kleines Zimmer. Wenn die beiden da so viel Platz haben, dann ist es doch nur normal, dass man da eben etwas beisteuert, wobei der Freund das hätte von sich anbieten müssen, wie ich finde.
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