Leute, die an der Supermarktkasse dicht hinter einem stehen
Neulich stand ich mal wieder in unserem Rewe Markt an der Kasse. Es war eine ziemlich lange Schlange und der Laden richtig voll. Hinter mir stand eine ältere Dame ohne Einkaufswagen. Sie hatte nur einen Korb, den sie mit dem Fuß immer weiter nach vorne geschoben hat.
Diese Dame hat anscheinend kein Problem mit körperlicher Nähe zu fremden Menschen gehabt, denn sie ist ständig so nah an mich herangerückt, dass es mir wirklich unangenehm war. Sie hat mir quasi schon in den Nacken geatmet und stand direkt an mir dran, so dass ihr Körper mich berührt hat.
Ich bin immer wieder einen Schritt zur Seite gegangen, sofern das möglich war (es war allgemein sehr voll) und habe versucht, einen Abstand zwischen uns herzustellen - erfolglos. Sie ist immer wieder direkt nachgerückt, wenn ich einen Schritt nach vorne gegangen bin und stand dann wieder an mir dran.
Irgendwann habe ich mich zur Seite gedreht und meinen Arm eingestützt, so dass sie in meinen Ellenbogen gerannt ist als sie wieder "nachgerückt" ist. Dann ging es einigermaßen aber ich war richtig froh als ich endlich bezahlen und aus dem Laden raus konnte. Draußen habe ich erstmal wieder durchgeatmet.
Habt ihr so eine Situation auch schonmal erlebt und seid auf Menschen gestoßen, die einfach kein Gefühl für einen gesunden Abstand zu fremden Leuten haben? Wie reagiert ihr, wenn an der Supermarktkasse jemand so dicht hinter euch steht, dass es euch schon unangenehm ist, Würdet ihr etwas sagen und denjenigen darauf hinweisen? Ich habe mich das in dieser Situation ehrlich gesagt nicht getraut.
Also ich kenne das leider auch zu genüge. Wenn der Hintermann oder die Hinterfrau mir zu dicht aufrücken, dann sage ich freundlich aber bestimmend, dass ein wenig Abstand uns gut tun würde. Bis Dato war nur einmal jemand bei, der sich angegriffen gefühlt hat.
Also einfach das nächste Mal umdrehen und freundlich mitteilen, dass man grade nicht in Kuschelstimmung ist.
Das Problem kenne ich auch, einfach zurück schubsen, vielleicht merken sie dann was. Ich entscheide das je nach Person, ob ich etwas sage oder nicht.
Ich kenne die Situation und meine aber, dass du instinktiv genau das Falsche tust. Natürlich weicht man zunächst zurück, wenn man irgendwie eingeengt wird, aber du hast ja erlebt, dass das nichts bringt. Daher reagiere ich gerade in solchen Situationen eher so, dass ich mich besonders groß und breit mache. Das geht ganz gut, wenn man sich breitbeiniger hinstellt und das Gewicht verlagert oder sich langmacht um nach einen Warentrenner zu greifen - oder halt wie bei dir mit dem Ellenbogen. Was auch immer Wunder wirkt ist einfach mal umdrehen und mal so gucken, was hinter einem passiert - als Steigerung gucke ich Nervensägen auch gern mal über die Brille an
Normalerweise bin ich auch eher der Typ Mensch, der nicht zurückweicht. Sobald mir jemand richtig auf die Pelle rückt, bereut er dies meist sehr schnell. Ich neige dann dazu meine Haare über die Schulter zu werfen, einen deftigen Schritt rückwärts zu gehen und ganz allgemein sehr ausladende Bewegungen zu machen.
Hilft diese Körpersprache nicht weiter, bitte ich in der Regel einfach um etwas mehr Abstand und fertig. Es gibt jedoch auch Fälle in denen ich zurückhaltender bin. Geht es beispielsweise um Kinder, körperlich oder geistig Behinderte oder auch sehr alte Menschen, dulde ich das dichte Aufrücken länger und werfe höchstens den ein oder anderen Blick auf den Kuschler, da es mich seltsamerweise auch weniger stört.
Letztes Jahr kurz vor Weihnachten hat man mich jedoch tatsächlich zur Flucht gebracht. Mein Lebensgefährte, mein Sohn und ich waren zusammen im Müller, während ich schon mit meinem Sohn an der Kasse an stand, (die Schlange war endlos) war mein Lebensgefährte in der Filmabteilung untergetaucht. Ich wurde dann sehr unsanft nach vorne geschubst und war richtig erschrocken, da mir dabei die Hand meines Sohnes entglitt.
Statt einer Entschuldigung schlug mir jedoch nur ein schrecklicher Gestank aus Alkohol, Schweiß und Urin entgegen. Ein sehr ungepflegt aussehender Mann, mittleren Alters hatte es offenbar sehr eilig und schien mir die Schuld daran geben zu wollen, das es nicht voran ging. Ich rückte so weit es ging von ihm ab, aber es half alles nichts, er rückte nach und schien mich unbedingt mit irgendeinem Körperteil berühren zu müssen.
Da ich befürchtete er könne ausfallen oder sogar gewalttätig werden, schnappte ich mir meinen Sohn und versuchte meinen Lebensgefährten wieder zu finden. Es kommt für mich also auf die Situation und den Drängler selbst an, ob ich mich dazu äußere oder nicht. Im Normalfall würde ich auf jeden Fall etwas sagen, bei der ein oder anderen kleinen alten Dame hätte ich jedoch auch Hemmungen.
Ich kenne dieses Gefühl, dass an der Supermarktkasse ein fremder Kunde so dicht hinter einem steht. Das hatte ich auch schon zwei- oder dreimal. Dabei habe ich dann auch gelernt, dass es überhaupt nichts bringt, wenn man immer weiter zurückweicht, also an der Kasse vorwärts geht. Das war auch mein erster Versuch, der aber nicht zum Erfolg führte. Gesagt habe ich bisher auch noch nichts, aber ich versuche dann auch immer, mich so hinzustellen, dass ich nicht immer weiter eingeengt werde.
Die Taktik mit dem Ausfahren des Ellenbogens und sich dann seitlich zu drehen finde ich gut, die versuche ich beim nächsten Mal auch. Ich habe es bisher immer nur so gemacht, dass ich den Hintern ausgefahren habe oder auch, wenn ich einen Rucksack auf dem Rücken habe, dass ich diesen einige Male bewegt habe, so dass mein Hintermann das merken musste. Wenn das alles nichts gebracht hat, dann habe ich mich mit einem bösen Blick umgedreht, was dann schon etwas gebracht hat.
Ich kenne die Situation leider nur zu gut, wobei ich feststellen musste, dass gerade ältere Menschen wenig Angst vor körperlicher Nähe haben. Bei jüngeren Menschen ist mir das bisher gar nicht aufgefallen, wobei ich das bei älteren Menschen beim Einkaufen eigentlich ständig beobachten kann. Vielleicht denken sich die älteren Menschen aber auch, dass sie eben im Recht sind und das machen können, weil sie eben älter sind.
Jedenfalls wird mir beim Einkaufen regelmäßig ein Einkaufswagen in den Rücken gerammt oder ich bekomme ständig einen Korb in die Kniekehlen. Manchmal stehen die Leute auch so dicht hinter mir, dass mir das extrem unangenehm ist. Ich bekomme dann auch ganz oft, das Gefühl, dass die Leute sich vordrängen wollen, wenn sie dann quasi direkt neben mir stehen.
Ich versuche dann auch immer, mich ein wenig auszubreiten oder meinen Ellbogen oder irgendetwas auszufahren, so dass die Leute dann an mir abprallen. Oder ich schüttle dann meine Haare, so dass sie die Leute eben zwangsläufig ins Gesicht bekommen. Da ist man dann aber auch selbst schuld, wie ich finde. Auch wenn man in Schlangen meistens direkt hintereinander steht, kann man doch wenigstens einige Zentimeter Abstand lassen. Ich finde es richtig unverschämt und dreist, so dicht an jemandem zu stehen, dass man ihm in den Nacken atmet. Das würde ich auch selbst niemals machen, auch wenn Leute hinter mir wären und drängen würden.
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