Wann ist jemand ein Rassist?

vom 18.08.2015, 10:22 Uhr

Um Missverständnisse von vorne herein auszuschließen: mir ist sehr wohl klar, was ein Rassist ist. Es geht mir hier nur um die Abgrenzung im Alltag und an welchen Verhaltensweisen man das festmachen möchte.

So war ich vor einigen Tagen auf dem Weg nach Hause und traf dabei zufällig einen meiner Nachbarn. Ich selbst wohne im ersten Stock und es handelte sich um einen Nachbarn aus der Etage unter mir. Es war ein Afrikaner, der mit mir Englisch sprach. Es stellte sich heraus, dass er erst seit wenigen Jahren in Deutschland ist und mit seinem Bruder zusammen die Wohnung bewohnt.

Da ich neugierig war, habe ich ihn dann auch direkt gefragt, ob er in Deutschland denn schon Erfahrungen mit Rassisten gemacht hätte, wobei er sagte, dass das leider der Fall sei. Er meinte dann auch, dass mein Nachbar von nebenan auf meiner Etage Rassist sei und es ständig Konflikte deswegen geben würde. Dass mein Nachbar von nebenan jedoch Rassist sein soll, kann ich mir nicht vorstellen. Denn er ist zu meinem Freund und mir immer freundlich und erst neulich hatte er eine afrikanische Frau zu Besuch und wollte sich Salz zum Kochen leihen. Wie kann er also Rassist sein? Schließlich sind Konflikte zwischen Nachbarn unabhängig der Kultur und Hautfarbe doch total normal.

Wann ist für euch jemand ein Rassist? Würdet ihr bei einem Konflikt mit Ausländern sofort an rassistische Motive denken?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das ist sehr schwierig zu sagen, jemand der gegen Flüchtlinge ist, wird nicht zwangsläufig Ausländer hassen, er denkt vielleicht auch die Wirtschaft. Für mich ist ein Rassist jemand, der grundlos alle Ausländer hasst oder einen Streit anzettelt oder sie diskriminiert.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Vorsicht! Nicht in die Narrenfalle gehen! Wenn Afrikaner jemanden als „Rassisten“ bezeichnen ist äußerstes Misstrauen geboten! Es ist heute so, dass Zuwanderer in speziellen „Integrationskursen“ dazu angeleitet werden, absolut JEDEN, der auch noch so berechtigt irgendetwas an ihrem Verhalten kritisiert, als „Rassisten“ bezeichnen. Sie werden ebenfalls dazu ermuntert, diese Menschen anzuzeigen wegen „Hassverbrechen“.

Ich kenne das von meinem Onkel, in dessen Haus kürzlich Nigerianer eingezogen sind. Diese hören nachts laute Musik, so dass das ganze Haus nicht schlafen kann. Mein Onkel hat Zivilcourage gezeigt und sich beschwert - was dazu geführt hat, dass die Nigerianer gegen ihn jetzt als „Rassisten“ hetzen. Das Schlimme daran ist, dass mein Onkel den Schwanz einziehen musste, da ihm auf eine Anfrage beim Mieterverband nahegelegt wurde, nichts zu tun, da es sonst schnell eine Klage wegen „Rassismus“ gegen könnte. Der § 130 ist in dieser Hinsicht extrem weit dehnbar.

Nicht vorhanden ist dieser Paragraph allerdings, wenn es um die Rechte der Einheimischen geht. Ich habe meinem Onkel empfohlen, einfach den Spieß umzudrehen und die Nigerianer wegen „Rassismus“ zu verklagen, da sie ja die einzigen Schwarzen in der Reihenwohnung sind und durch ihren Musik-Lärm ausschließlich Weiße belästigt werden - also durchaus eine Aggression der einen „Rasse“ gegen die andere vorliegt. Aber er hat natürlich abgewunken, da man sich heute in der BRD quasi alles leisten kann, wenn die eigene Hautfarbe nur dunkel genug ist ...

Natürlich gibt es auch tatsächlich sozusagen „rassistische“ Abneigungen von Bundesbürgern gegen Zuwanderern aus anderen Erdteilen. In den meisten Fällen sind diese allerdings Folgen schlechter Erfahrungen oder eben auch eine Folge aus der Wut über die Ungleichbehandlung, also die Benachteiligung der Einheimischen durch unser „Rechts“-Wesen. Wenn aber ein Afrikaner von „Rassismus“ ihm gegenüber spricht, so dürfte das in ca. 95 - 99% aller Fälle nur ein gezielt kalkulierter Alarmismus sein, um die eigene Lage zu verbessern, Gelder abzuzapfen, gegen andere Menschen zu intrigieren usw.

Die Muslime sind in dieser Hinsicht meist nicht so schlimm. Sie kommen bei Streitigkeiten zwar auch oft mit allerhand unsachlichen Schuldvorwürfen auf dem Niveau von „wer hat denn die Juden vergast?“ und dergleichen, gehen mit der „Rassismus-Keule“ jedoch weitaus sparsamer um. Manche von ihnen - besonders radikalisierte ISIS-Psychopathen - stecken allerdings selbst voller Rassenhass sowohl gegen Schwarze als auch gegen Weiße (besonders scheinbar gegen Blonde, da hat es wiederholt ganz übliche „rassistische“ Hetze aus dieser Seite gegen blonde Australier gegeben).

Man könnte den „Rassismus“ gegenüber Zuwanderern zuverlässig dadurch bekämpfen, dass man ihre Sonderrechte abschafft. Denn Privilegierte erhalten naturgemäß Ressentiments aus dem einfachen Volk. Der deutsche Arbeiter, der für sein Auskommen sehr hart arbeiten muss, fühlt sich selbst „rassistisch“ diskriminiert, wenn er hört, dass Zuwanderer ohne Eigenleistung besser leben können als er selbst. Durch dieses Gefühl, ungerecht behandelt zu sein, entsteht Frust, der sich dann leider nicht an denen entlädt, die für diese wahnwitzige Gesetze zuständig sind, sondern nur an den Nutznießern derselben, also Zuwanderern, die ja selbst dafür nichts können.

Hätten die Einheimischen dieselben Rechte wie die Zuwanderer, d. h. könnte sich der normale Bundesbürger sich bei Schlechtverhalten von Leuten mit Migrationshintergrund auch mit dem Vorwurf „Rassismus“ beschweren, so würde man die „Rassismus-Keule“ wie sie ja von den Kritikern der Multikultigesellschaft zu recht bezeichnet wird, nicht mehr so leicht schwingen und auch den Afrikanern würde es bei uns weitaus besser gehen, da sie dann weniger im empörungssüchtigen Bewusstsein leben würden, angeblich „diskriminiert“ zu werden. Ein angenehmer Nebeneffekt: Gleichzeitig könnte man rechtsradikalen Bewegungen den Nährboden entziehen, da diese ja von den Ressentiments leben, die aus solcher einseitigen gesetzmäßigen Diskriminierung der Einheimischen entstehen. :)

» Internetueller » Beiträge: 23 » Talkpoints: 15,75 »



Internetueller hat geschrieben:Man könnte den „Rassismus“ gegenüber Zuwanderern zuverlässig dadurch bekämpfen, dass man ihre Sonderrechte abschafft.

Da bin ich ganz deiner Meinung. Und da wollte ich auch gleich mal eine Liste dieser Sonderrechte erstellen, bin aber auf der Suche danach leider keinen Schritt weiter gekommen. Weder im Bürgerlichen Gesetzbuch, im Strafgesetzbuch noch in der Straßenverkehrsordnung habe ich diese Sonderrechte für Migranten, Muslime, Schwarze, Juden finden können. Allerdings bin ich über den Umstand gestolpert, dass nicht alle Schwarzen Ausländer sind. Gleiches gilt für Moslems und Juden. Das macht die Sache vermutlich so kompliziert.

Bevor aber jemand dir gegenüber den dummen und sicher unangebrachten Vorwurf des dummen Populismus, der Hetze und des Rassismus macht, wäre es schön, wenn du ein paar der Sonderrechte nennen könntest, so dass man diese Missstände benennen kann!

Internetueller hat geschrieben:Der deutsche Arbeiter, der für sein Auskommen sehr hart arbeiten muss, fühlt sich selbst „rassistisch“ diskriminiert, wenn er hört, dass Zuwanderer ohne Eigenleistung besser leben können als er selbst.

Wie erst muss es da dem u.U. ebenso hart arbeitenden Migranten gehen? Der übrigens im Vergleich zu seinem wirklich Deutschen Kollegen auch noch schlechter entlohnt wird - das bei gleicher Arbeit. Dem Deutschen ist ja leicht geholfen, wenn er mal prüft, wie das "bessere Leben ohne Eigenleistung" geht. Dann merkt er schnell, dass er hier einer dreisten Lüge aufgesessen ist. Aber dem hart arbeitenden Migranten bleibt die Schlechterbehandlung.

Internetueller hat geschrieben:Durch dieses Gefühl, ungerecht behandelt zu sein, entsteht Frust, der sich dann leider nicht an denen entlädt, die für diese wahnwitzige Gesetze zuständig sind,

Das liegt aber zu großen Teilen sicher auch daran, dass das gefühlte Gesetz sich nicht finden lässt. Also mobilisiert man den eigentlichen Lebensfrust und lenkt ihn auf möglichst Schwächere bzw. Minderheiten, um wenigstens hier das Hochgefühl der Überlegenheit zu spüren.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Für mich ist jemand ein Rassist, der pauschal alle in einen Topf wirft und anhand der Herkunft zwischen Gut und Böse unterscheiden will. So einfach würde ich es erklären. Meiner Ansicht nach ist es auch Rassismus, wenn man Menschen mit einer bestimmten Religion über Menschen aller anderen Religionen stellt.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Juri1877 hat geschrieben:Meiner Ansicht nach ist es auch Rassismus, wenn man Menschen mit einer bestimmten Religion über Menschen aller anderen Religionen stellt.


Das wäre dann Fundamentalismus, der leider oft mit Rassismus einhergeht. Wer in einer Beziehung in Schubladen denkt und bestimmte Merkmale als besonders wertvoll ansieht, der tut das meist auch bei anderen Dingen.

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Der deutsche Arbeiter, der für sein Auskommen sehr hart arbeiten muss, fühlt sich selbst „rassistisch“ diskriminiert, wenn er hört, dass Zuwanderer ohne Eigenleistung besser leben können als er selbst.

Dann solltest du dir das Asylbewerbergesetz mal genauer durchlesen. Ein Flüchtling, in einer Erstaufnahmeeinrichtung, bekommt ganze 140 Euro im Monat an Taschengeld. Klar er hat ein Dach über dem Kopf, mit hunderten anderen Menschen. Wenn er Glück hat, gibt es in der Einrichtung genügend Toiletten und Waschgelegenheiten. Essen wird auch gestellt. Wasser auch. Bekleiden kann man sich aus dem Spendentopf und hoffen, dass man was passendes findet. Und selbst die Hygieneartikel werden zugeteilt.

Ein Flüchtling darf in Deutschland erst mal gar nicht arbeiten. Wenn er Pech hat sogar ziemlich lange nicht. Ihm bleibt also gar nichts anderes übrig, als eben staatliche Leistungen zu beziehen. Und wenn der Flüchtling aus der Erstaufnahmeeinrichtung draußen ist und eine "normale" Wohnung beziehen kann, dann bekommt er weniger, als ein Bezieher von Sozialleistungen. Die Kosten der Unterkunft, Heizung und diverse andere Dinge werden, wie bei jedem Bezieher von Sozialleistungen, durch das Amt übernommen. Einem Bezieher von Arbeitslosengeld 2 stehen momentan knapp 400 Euro im Monat als Regelbedarf zu. Ein Flüchtling bekommt wesentlich weniger.

Einen Flüchtling, der unter ganz anderen Bedingungen in Deutschland lebt, mit einem deutschen Arbeiter zu vergleichen, ist ziemlich unpassend. Davon mal abgesehen, sind genau solche Phrasen ala die haben es ja viel besser als wir Deutschen, durchaus ziemlich braun angehaucht und durchaus fremdenfeindlich einzuordnen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



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