Wann bei Babys mit der Erziehung beginnen und Grenzen zeigen
In unserer Verwandtschaft gibt es viele Kinder. Wir haben eine sehr große Familie. Meine Cousine hat jetzt auch ein Baby bekommen. Nun gehen die Meinungen auseinander, was die Erziehung im Babyalter angeht. Einige meinen, dass man auch ein Baby schon anfangen sollte zu erziehen, weil man das Schreien und bemerkbar machen eines Babys auch erziehen kann.
Meine Cousine geht bei jedem kleinen Schrei zur Wiege und beruhigt das Baby. Meine Tante meint, dass sie so einen Schreihals erzieht und wenn sie mal nicht so schnell da ist, wird das Baby nicht mehr aufhören zu schreien und dann auch später immer sofort Aufmerksamkeit wollen. Man sollte nach Meinung meiner Tante ein Kind auch mal schreien lassen.
Diese Meinung wird von anderen Familienmitgliedern ebenso vertreten, wie die Meinung meiner Cousine, dass man erst nach ein paar Monaten anfangen sollte mit der Erziehung. Aber wann ist das richtige Alter um Kinder zu erziehen und ihnen auch Sachen beizubringen, die es lernen muss zu akzeptieren? Wann habt ihr angefangen eurer Baby zu erziehen? Wann muss es Grenzen lernen?
Ein Säugling schreit, weil er Angst hat, weil er Hunger hat, weil es ihm nicht gut geht, weil er sich einsam fühlt, und so weiter und so weiter. Ich habe das Schreien meiner Kinder nie ignoriert. Ich habe immer erst geklärt, ob sie irgendein größeres Problem haben. Das Problem war oft einfach Müdigkeit.
Wenn ihr euch als Erwachsene mal fragt, wie ihr euch fühlt, wenn ihr extrem müde seid und nicht schlafen könnt, weil euch eine Sorge plagt oder weil ihr einfach Angst vor irgendetwas habt, dann würde vermutlich niemand sagen: Ich fühle mich gut.
So geht es den Säuglingen auch sehr oft: Sie sind müde und fühlen sich nicht gut. Bei meinen war die erfolgreiche Strategie, sie anfangs auf dem Arm einschlafen zu lassen, nach ein paar Tagen in der Wiege. Wenn sie geschrien haben, weil sie müde waren, bin ich alle paar Minuten hingegangen und habe sie streichelnd beruhigt. Sie mussten einfach lernen, dass man bei Müdigkeit einfach schlafen muss, aber ich habe sie dabei nie alleingelassen.
Trotzdem finde ich, dass man das nicht mit der Brechstange machen muss. Die Sprüche "einfach brüllen lassen" finde ich zum Himmelschreien. Ein Säugling ist ein Lebewesen mit allen Gefühlen, die wir auch kennen. Sie können es nur nicht sagen und sind auf unseren möglichst sorgsamen Umgang mit ihnen angewiesen.
"Erzogen" habe ich meine Kinder von Geburt an, schließlich prägt das Verhalten von Beginn an. Ich war immer da und ich habe damit dreimal keinen Schreihals bekommen. Im Gegenteil, gerade weil die kleinen Würmer absolute Verlässlichkeit kennen gelernt haben, konnten sie schon mit 3 Monaten von 23 bis 7 Uhr durchschlafen.
So ein kleiner Mensch strebt nicht die Weltherrschaft an, er hat lediglich Bedürfnisse. Und zurückstellen, Rücksicht nehmen oder Verständnis kann er noch nicht haben. Grenzen setzt man doch ganz automatisch früh genug.
@cooper: Das Argument mit dem Durchschlafen habe ich den Skeptikern seinerzeit auch immer geliefert. Meine haben alle bis zum Ende des vierten Lebensmonats zehn bis zwölf Stunden satt und zufrieden durchgeschlafen.
Meiner Meinung nach schaffen Kinder das nur, wenn es ihnen rundum gut geht. Phasen von Krankheit oder Zähnchen kriegen sind da natürlich ausgenommen. Aber dann geht es ihnen ja auch nicht gut und sie brauchen dann eben etwas mehr Mama oder Papa oder beide.
Ich bin gerade schwanger und schon da wird darüber gesprochen, dass man ein Kind doch ruhig mal schreien lassen sollte und dies auch eine Weile machen kann. Sicherlich wurde das früher vielleicht so gemacht, aber ich finde es wichtig, dass mein Kind ein Urvertrauen in die Mama und den Papa entwickelt und so werde ich gleich da sein, wenn es schreit.
So ein Baby kann ja auch nicht eben sagen, was es hat und deswegen muss man ja nachsehen, was es sein könnte und wie man es dem Baby schöner machen kann. Dadurch wird man sicherlich auch nicht mehr Schreie zu hören bekommen, weil sich das Kind ja nur mitteilen will und die Probleme nicht mehr werden, wenn man sie beseitigt.
Schreien lassen ohne Rückmeldung finde ich auch falsch. Ganz kleine Babys brüllen nicht mit der Absicht zu manipulieren. Dazu haben sie einfach noch nicht genug Einsicht in die Psychologie ihrer Eltern. Das kommt erst später.
Klar muss man nicht mit jedem Quieks gleich einen riesigen Aufriss machen und das Kind total betüddeln. Manchmal reicht schon ein freundlicher Blickkontakt, oder ein wenig streicheln, dass das Kind sich nicht so allein fühlt. Sprich, man sollte in seinen Reaktionen nicht total über eskalieren, sondern das machen, was reicht. Und ein Kind schreien lassen, das Bauchweh oder Hunger hat, bringt eh nichts und verschlimmert den Zustand eher.
Allerdings ist das Feld hier ziemlich vermint. Denn wenn man gut meinenden Schwiegereltern klar macht, dass ihre Ansichten veraltet sind, fühlen die sich schnell kritisiert. Und je nach Charakter kann das schnell zu Unstimmigkeiten führen. Da muss man sensibel vorgehen.
Erziehung fängt für mich dann an, wen das Kind mobil wird, also robbt oder krabbelt. Dann sollte es schon sanft klar gemacht bekommen, dass man nicht in die Steckdose fasst. Auch wenn die zu Hause alle gesichert sind, ist das wichtig zu lernen. Schließlich besucht man ja auch mal Leute, die ihren Haushalt nicht kindgerecht einrichten. Oder dass man den Hund nicht beißt oder die Katze nicht am Schwanz zieht.
Klar geht das nicht von heute auf morgen, dass das Kind das lernt. Und ein großes Donnerwetter in dem Alter bringt auch nur Nachteile. Aber anfangen kann man da schon im Erziehung.
Wenn Kinder ihre Eltern als sichere Partner erleben, muss das nicht unbedingt heißen, dass sie schnell durchschlaften. Vor der Erwartung sollte man hüten, auch wenn das in Einzelfällen zutreffen mag. Wenn ein Kind einfach mal guten Appetit hat, wird es trotzdem nachts alle paar Stunden aufwachen und nicht durchschlafen. Dafür aber nach der Mahlzeit schnell weiter schlafen, so es sonst keine gesundheitlichen Probleme hat. Dafür leben sich solche Kinder leichter im Kindergarten ein, weil sich einfach sicher fühlen, meine Eltern kommen schon zurück und haben mich lieb.
Ich finde es eigentlich auch gut das Kind von Anfang an zu erziehen. Auf jeden Fall sollte man nicht so vorgehen, dass man das Kind erstmal machen lässt, was es will und es erst später erziehen. Babys machen auch schon Sachen verkehrt, die sie anders lernen können. Das Schreien hast du ja auch schon angesprochen.
Ich finde es sehr wichtig, dass man Baby schreien lässt und ich habe in meiner Familie auch gesehen, dass es einen Effekt hat. Wenn das Kind keine Beachtung bekommt, dann lernt es mit der Zeit sich selbst zu beschäftigen. Wenn aber immer jemand angerannt kommt und das Kind bespaßt, hat man nie seine Ruhe und immer nur einen Schreihals im Haus.
Ansonsten würde ich auch immer darauf achten, dass Babys andere Menschen nicht anpacken. Mich hat mal ein Baby im Supermarkt von hinten an den Haaren gepackt und daran gezogen. Ich war ziemlich sauer auf die Mutter, weil das Baby die Haare kaum mehr loslassen wollte und am Ende auch vereinzelt Haare herausgerissen hat. Sowas sollte man Kindern sehr schnell abgewöhnen.
Die Erziehung meiner nach eines Kindes fängt genau dann an wann du es das erste mal im Arm hast. Wenn es nur quietscht und du rennst hin weiß es nach 3 mal sie kommt immer, ein Baby darf meiner Auffassung auch mal weinen wenn es nicht schlafen will.
Erst nach einigen Monaten damit anfangen kann sicher zu Problemen führen. Bei meinen beiden hat es super geklappt soweit ich das beurteilen kann sie haben beide früh durchgeschlafen und waren für ihr Alter immer sehr verständlich. Außerdem musste ich so nie mit meinen Kindern diskutieren warum wir das gerade jetzt so tun wie Mama das sagt
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