Welche großen Irrtümer halten sich hartnäckig im Volksmund?
Es gibt viele Dinge, die von Generation zu Generation erzählt werden. Bei manchen Dingen handelt es sich um Fakten. Bei anderen wiederum um reine Mythen und Sagen. Einige Geschichten werden als Fakten weitererzählt, obwohl sie gar nicht stimmen. So habe ich beispielsweise vor kurzem gelesen, dass es schon vor dem zweiten Weltkrieg in Deutschland eine Autobahn gab und diese gar nicht im Zuge des Weltkrieges erfunden und gebaut wurden.
Das ist so eine Geschichte, die sich aber im Volksmund hartnäckig hält. Wusstet ihr davon? Außerdem interessiert mich, von welchen weiteren Irrtümern ihr wisst, die im Volksmund zwar immer weitergegeben werden, aber so gar nicht richtig sind. Dabei gehts mir auch um die richtig großen Irrtümer, die einfach jeder kennt und weitergibt.
Welche Dinge kennt ihr, die richtig gestellt werden müssen. Was habt ihr vielleicht von euren Eltern oder Großeltern gesagt bekommen und es immer geglaubt bis ihr dann gemerkt habt, dass es gar nicht stimmt?
Da fallen mir sofort Irrtümer in der Tierhaltung ein, weil ich selbst dank meiner Haustiere herausgefunden habe, dass da viele Dinge, die man von der Gesellschaft vorgelebt bekommt, so nicht ideal sind. Nehmen wir beispielsweise Katzen: von diesen Tieren heißt es immer, sie seien Einzelgänger. Beschäftigt man sich mit dieser Thematik näher, wird man feststellen, dass Katzen heutzutage keinesfalls mehr als Einzelgänger zählen, sondern die Betonung auf Einzeljäger liegt. Nur weil sie in der Natur allein auf die Jagd gehen, muss das nicht bedeuten, dass sie zu Hause keine kätzische Gesellschaft brauchen, im Gegenteil - allein unter Menschen hat das Tier niemanden, mit dem es kommunizieren kann, deshalb wird heutzutage immer dazu geraten, mindestens zwei Katzen zu halten.
Die Haltung von Katzen hält noch weitere Irrtümer bereit, beispielsweise dass Trockenfutter gut für die Zähne ist. Mittlerweile haben zahlreiche Studien erkannt, dass Trockenfutter alles andere als gut für die Zähne ist, sondern eher gänzlich vom Speiseplan des lieben Tieres verschwinden sollte, wenn man als Halter nicht vor hat, Krankheiten zu begünstigen.
Ähnliches beobachte ich in der Haltung von Kaninchen. Als ich meinen Freund kennen lernte, hatte dieser ein Kaninchen als Haustier, gehalten in einem handelsüblichen Käfig und natürlich ohne Artgenossen. Zu Beginn habe ich das nicht hinterfragt, denn dieses Bild war mir nicht neu, ich hatte schon viele Menschen gesehen, die ihr Kaninchen so halten. Doch als ich begann, mich genauer über das Thema Kaninchenhaltung zu informieren, wurde mir schnell bewusst, dass diese Art sein Tier zu halten an Tierquälerei grenzt. Ebenso negativ ist die Fütterung mit den handelsüblichen Trockenfuttermarken oder dieser Mythos, dass Brot gut für die Zähne sei (in Wirklichkeit nutzt es dem Zahnabrieb überhaupt nicht, da es durch den Speichel sofort aufgeweicht wird und durch die Getreideanteile nur noch negative Auswirkungen auf den Kaninchenmagen haben kann).
All diese Irrtümer halten sich meiner Meinung nach so hartnäckig, weil es immer wieder jemanden gibt, der sagt: "Na und, mein Tier ist mir dieser Ernährungsweise/Haltungsweise sehr alt geworden und war nie krank", oder auch: "wenn das Futter so schlecht wäre, würde man es doch nicht verkaufen". Diese Verschlossenheit gegenüber neuen Erkenntnissen muss meiner Meinung nach mit mehr Aufklärungsarbeit kompensiert werden, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was man seinen Tieren da eigentlich füttert.
Ein hartnäckiger Irrtum, wie ich finde ist der Umgang mit Wildpflanzen im eigenen Garten. Zwar gibt es mittlerweile schon eine ganze Menge Leute, die ihren Garten naturnah halten, aber immer noch eine ganze Menge Leute, die sich an jedem Wildkraut massiv stören. Wenn jemand auf die Pflanze X allergisch ist, verstehe ich das ja. Aber nur aus optischen Gründen?
Da wird dann fröhlich auch von Eltern kleiner Krabbelkinder Herbizid im eigenen Rasen ausgebracht, nur damit kein Löwenzahn oder Klee oder Moos wächst. Da könnte ich schreien, wenn man lieber Krebs und Allergien in Kauf nimmt, nur für den schönen Schein. Weil ein richtiger Garten eben so aussehen muss, wie aus dem Katalog.
Ich kann es nicht nachvollziehen, wie Leute lieber das eigene Gelände mit Gift behandeln, nur weil man einem Schönheitsideal hinterher hechelt. Oder sich einreden, dass das Gift gar nicht so giftig ist, weil es in der konventionellen Landwirtschaft auch verwendet wird. Und die, die vernünftig handeln und die Umwelt schonen, werden von solchen Leuten dann als schlampig betitelt. Als ob man nicht tagein tagaus schon genug Rückstände über die Nahrung zu sich nimmt.
Sehr große Irrtümer sind meiner Meinung nach die Mythen über Übergewicht. Es gab nach dem zweiten Weltkrieg mal eine schlechte Studie zum Thema Übergewicht die heute noch zitiert wird. Demnach ist Übergewicht super ungesund und man muss Idealgewicht haben. Heute weiß man aber, dass Menschen mit leichtem Übergewicht in der Regel deutlich länger leben und auch keine Krankheitssymptome haben.
Aus der gleichen Studie gehen auch die Mythen um Cholesterin und Salz hervor. Man kann seinen Cholesterinspiegel nicht senken, nur weil man auf Tierfette und dergleichen verzichtet. Das ist leider Unsinn. Außerdem schützt eine Senkung des Cholsterinspiegels auch nicht vor Herzerkrankungen. Obwohl dies mit vielen seriösen Studien heute nachgewiesen wurde. glauben da trotzdem noch viele Menschen und sogar Ärzte dran.
Und Salz ist auch nicht dafür verantwortlich, dass der Blutdruck steigt. Auch das ist ein großer Mythos, der absolut schwachsinnig ist. Vor wenigen Wochen erst hat das IQWiG erneut Entwarnung gegeben, da es einfach keine Studien gibt, die das belegen können. Dennoch müssen viele Senioren und kranke Menschen auf Salz verzichten, weil das angeblich so ungesund sein soll. Das Ende des Liedes ist meist, dass die Menschen daran sterben, dass sie zu wenig Salz gegessen haben.
Ein anderer Mythos ist der, dass Margarine besser sein soll, als Butter. Sie enthält angeblich weniger Fett und kein Cholesterin. Das ist Schwachsinn. Der Fettgehalt unterscheidet sich gar nicht von der Butter und die Kalorien auch nicht. Die Margarine enthält nur zusätzlich Chemikalien, Aromen und Farbstoffe, die Butter nicht braucht. Und das Cholesterin in der Butter ist komplett unbedenklich. Dennoch essen heute tausende Menschen Margarine, weil sie denken die wäre so gesund.
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