Schlechte Erfahrungen mit der Kfz-Oldtimerversicherung

Mein Vater hat ein älteres Auto, was inzwischen über 50 Jahre alt ist. Da er Probleme hat, immer TÜV zu bekommen und da er den Wagen ohnehin nur sehr selten nutzt, kam er nun auf die Idee, den Wagen als Oldtimer anzumelden und zwar mit einem 07-Kennzeichen. Dadurch darf man den Wagen nur noch für Probe- und Testfahrten nehmen oder eben zum Tanken fahren, aber man muss auch nicht mehr zum TÜV.

Nun ist es aber sehr schwer, da eine Versicherung zu finden. Viele versichern Oldtimer gar nicht oder nur, wenn man noch ein Alltagsauto hat. Da mein Vater keinen anderen Wagen hat, kann er den selbst gar nicht versichern. Also melden wir das Auto nun über mich an. Ich habe ja andere Autos, aber auch ich hatte Probleme, eine Versicherung zu finden.

Viele Versicherungen nehmen gar keine Oldtimer, die haben mich gleich abgelehnt, andere nehmen nur welche mit H-Kennzeichen, nicht mit 07-Kennzeichen und manche, die 07-Kennzeichen versichern, machen das nur, wenn man mehrere 07-Autos hat, weil das eigentlich ein Wechselkennzeichen für Oldtimerflotten ist.

Dann hat mich irgendwer mal auf eine Versicherung namens OCC gebracht, die sich speziell an Oldtimer richten. Aber die haben das Auto abgelehnt, mit der Begründung, dass der Fahrzeugzustand zu schlecht ist. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen, ich finde den Zustand echt in Ordnung; vielleicht nicht so, dass man den Wagen bei einer Ausstellung mit hinstellen könnte, aber er ist ok.

Jetzt habe ich eine Versicherung gefunden, die das zwar macht, aber die verlangt, dass ich ein anderes Auto auch bei ihr versichere. Also es ist echt alles nicht leicht.

Warum wird es einem so schwer gemacht? Warum nehmen so viele Versicherungen gar keine Oldtimer und warum stelle andere so blöde Bedingungen?

Eine Versicherung für Oldtimer ist für die Unternehmen ein lästiges Zusatzgeschäft. Es geht nicht darum, dass man sein altes Auto möglichst günstig fahren kann, sondern der Sinn liegt darin, dass erhaltungswürdige Wagen als historische Zeitzeugen erhalten bleiben. Für das Unternehmen bedeutet das nur Ärger. So ein Vertrag wird allerhöchstens als Türöffner gesehen, um weitere, lohnendere Geschäfte abschließen zu können.

Gerade das 07-er Kennzeichen ist ein echtes Problem für den Straßenverkehr. Deshalb werden auch so hohe Anforderungen an den Den Halter des Wagens gestellt. Schließlich muss der versichern, dass das Fahrzeug in einem technisch einwandfreien Zustand ist. Daher wird auch das "große" polizeiliche Führungszeugnis Belegart 0 und ein Auszug aus den Bundeszentralregister für die Anmeldung gefordert und das TÜV-Gutachten gefordert. Plus das Fahrtenbuch, hier in NRW müssen dann auch noch Nachweise über die Teilnahme an Oldtimer-Treffen vorgelegt werden.

Dass Versicherungen nicht gerne ein Auto versichern, dessen technischer Zustand nicht mehr geprüft wird, das ist auch logisch, oder? Dein Vater hat Probleme mit dem TÜV und möchte sparen. genau dieses Verhalten ist durchaus üblich und macht die Sache für eine Versicherung absolut unattraktiv. Ein H-Kennzeichen macht weniger Probleme, weil die Prüfung weiter stattfindet und man nicht immer erst aufwendig ermitteln muss, ob nun Versicherungsschutz besteht oder man eventuelle Forderungen an den Fahrzeughalter weiterleiten kann.

Zusätzlich besteht für die Versicherung die Unsicherheit, was in Zukunft passiert. Ein 07-er Kennzeichen wird schließlich nicht dem Fahrzeug zugeteilt sondern dem Fahrzeughalter. Wer kann absehen, welche Fahrzeuge er sich noch anschafft und auf dieses Kennzeichen zulässt?

Und da ein Oldtimer mit 07-er Kennzeichen nicht im Alltag gefahren werden darf, ist auch die Forderung nach einem Zweitwagen logisch. Sonst wirkt das ganze ziemlich merkwürdig. Dass die Gesellschaft diesen Zweitwagen dann auch noch versichern möchte, das liegt in der Natur der Sache. Welches Unternehmen versucht nicht, das beste Geschäft zu machen?