Rauchverbot in der Schwangerschaft - Meinungen?

vom 26.05.2015, 10:02 Uhr

Hier im Forum wurde bereits darüber diskutiert, inwiefern rauchen in der Schwangerschaft schädlich für das Kind ist. Bisherige Studien haben nachgewiesen, dass das Kind geschädigt werden kann. Ich bin der Meinung man sollte das Kind während und auch nach der Schwangerschaft unbedingt vor dem gefährlichen Rauch schützen.

Deswegen könnte ich mir ein Rauchverbot während der Schwangerschaft vorstellen. Man könnte auch Anreize schaffen und sagen, dass die Frauen, die in der Schwangerschaft rauchen und gegen das Verbot verstoßen, weniger Kindergeld bekommen. Anders ist es ja schwer kontrollier und sanktionierbar.

Was haltet ihr von einer solchen Idee bzw. Maßnahme? Würdet ihr das begrüßen oder findet ihr das überflüssig und warum? Wie könnte man das kontrollieren und eventuell sanktionieren?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



So ein Verbot ist genauso wenig durchführbar wie die Kondompflicht im Puff. Wer rauchen möchte, tut es trotzdem und um bestraft zu werden, muss die rauchende Schwangere erst mal erwischt werden. Außerdem weiß ich nicht, ob das Verbot nicht auch gegen eines der Grundgesetze verstoßen könnte, denn rauchen ist im allgemeinen ja nicht verboten, daher kann man es auch einzelnen Individuen nicht verbieten.

Ich selbst habe schon in der Zeit meines Kinderwunsches aufgehört zu rauchen und erst wieder angefangen, als mein Sohn fünf Jahre alt war. Ich habe das Rauchen schon immer gemocht und wirklich nur aufgehört, weil ich meinem ungeborenen Kind nicht schaden wollte und da ich gestillt habe, wollte ich natürlich kein Nikotin in der Muttermilch haben.

Ich habe dann so lange durchgehalten wie es geht, aber als mein Sohn fünf Jahre alt wurde, habe ich wieder angefangen. Trotzdessen, dass ich nicht geraucht habe und nichts getrunken habe in der Schwangerschaft und auch keine rohe Wurst oder rohen Käse gegessen habe in der Schwangerschaft, landete mein Sohn direkt nach der Geburt wegen starkem Untergewicht auf der Frühgeborenen Intensivstation (mein Sohn war jedoch kein Frühgeborenes, er kam pünktlich zur Welt). Ich wurde da mindestens dreimal am Tag von verschiedenen Ärzten gefragt, , ob ich in der Schwangerschaft geraucht hätte, weil das Untergewicht meines Sohnes dafür spricht. Hatte ich aber nie.

Und wenn wir schon mal beim Thema Rauchverbot sind, dann sollte das auch für die werdenden Väter gelten und zwar vor allem in der Kinderwunsch Zeit, denn Spermien werden von Nikotin genauso geschädigt und schließlich entstehen Kinder ja aus Spermien. :wink:

» cherrypie » Beiträge: 567 » Talkpoints: 30,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich wüsste auch nicht, wie man ein solches Verbot kontrollieren sollte. Eigentlich könnten nur die Frauenärzte und dann die Kinderärzte die Mütter denunzieren, wenn sie bei Schwangerschaftsbehandlungen oder wenn sie die Kinder zu Untersuchungen bringen, nach Rauch riechen. Aber ist das schon ausschlaggebend?

Immerhin kann man auch nach Rauch riechen, wenn der Partner raucht. Was ebenso schädlich ist, also müsste der irgendwie mit einbezogen werden. Dabei kann der 24 Stunden am Tag auf der Couch sitzen und es bekommt ihn nie jemand zu Gesicht. Sollte man also besser Wohnungskontrollen einführen? Das geht wohl etwas zu weit.

Ansonsten kann man erst Bestrafungen durchführen, wenn das Kind schon auf der Welt ist und die Schäden offensichtlich sind. Wie meine Vorrednerin berichtet hat, können die Ärzte da aber auch ganz schön daneben liegen. Gibt es Blutuntersuchungen, die den Nikotinmissbrauch nachweisen können, so dass man sich nicht auf Vermutungen verlassen muss?

Die Kürzung des Kindergeldes trifft doch dann in erster Linie die Kinder, denn für diese ist das Kindergeld ja gedacht. Ich denke, wenn da wirklich noch Bedarf besteht, sollte die Aufklärung verbessert werden. Beispielsweise ein verpflichtender Kurs in den ersten Wochen nach Feststellung der Schwangerschaft. Einfach nur eine Stunde Fakten über die Gefährlichkeit des Nikotins für das Kind.

Und natürlich mehr Hilfe beim Aufhören. Nach jahrelangem Konsum ist es extrem schwierig, aufzuhören. Selbst wenn ein Baby der bestmögliche Motivator ist. Aber ich denke, Unterstützung ist generell besser als Bestrafung. Wenn man zu sehr unter Druck gerät, führt das nämlich auch oftmals zu Trotzverhalten oder halt einfach zu viel Stress, der dann erst recht zur Zigarette greifen lässt.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Es ist zwar sehr traurig, wenn ein Kind durch das Verhalten der Mutter während der Schwangerschaft Schäden davonträgt, sei das nun Rauchen, Alkoholkonsum oder gar schlimmeres, aber letztendlich kann man nichts weiter tun, als an die Vernunft der werdenden Mütter zu appellieren. Die Verantwortung für das ungeborene Leben in ihrem Bauch trägt aber letztendlich jede für sich allein.

Ein Verbot wäre weder kontrollierbar, noch gäbe es sinnvolle Möglichkeiten der Bestrafung. Das Kindergeld zu kürzen wäre falsch, denn es ist ja, wie der Name schon sagt, für die Kinder gedacht. Und auch vom Elterngeld profitieren, wenn die Eltern vernünftig damit umgehen, am Ende auch die Kinder mit.

Sonst wüsste ich nicht, was man tun sollte. Einer rauchenden Mutter direkt nach der Geburt das Kind wegzunehmen, wäre natürlich auch nicht richtig und würde hier übers Ziel hinausschießen. Ein Fall, bei dem das passiert ist, weil die Mutter die ganze Schwangerschaft über getrunken hat, ist mir zwar bekannt, aber das ist ja nochmal was ganz anderes.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Wenn so eine Regelung durchsetzungsfähig wäre, wär das echt toll. Viele Kinder hätten viele Probleme nicht und wären vollkommen gesund. Natürlich wäre das dann wünschenswert, wenn irgend so eine Regelung oder so ein Verbot greifen und kontrollierbar wäre. Leider ist dem aber nicht so. Wie bereits erwähnt, hätte das den gleichen Sinn wie die Kondompflicht im Puff. Nämlich keinen. Denn man kann es einfach nicht kontrollieren.

Meine Mutter war auch bereits jahrelange Raucherin, als sie meine Geschwister und mich bekommen hat. Aber jedesmal, wenn sie erfahren hat, dass sie schwanger ist, hat sie von einem Tag auf den anderen aufgehört und nicht ein einziges Mal zu einer Zigarette gegriffen. Erst als wir alt genug waren hat sie wieder dazu gegriffen.

Ich bin zwar der Meinung, dass sie es dann gleich hatte ganz durchziehen können, da sie auch einige Versuche gestartet hat, komplett mit dem Rauchen aufzuhören. Trotzdem habe ich großen Respekt davor, was sie wegen uns getan hat. Schließlich ist das nicht allzu einfach so schnell aufzuhören ohne Rückfall oder Probleme.

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» Divia » Beiträge: 745 » Talkpoints: 55,66 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich würde das an sich sehr löblich finden, aber ich denke, dass das einfach nicht umsetzbar, weil nicht kontrollierbar, ist. Man kann das einfach nicht überwachen.

Eine Schwangere wird heute zu Beginn der Schwangerschaft auch gut informiert, was gut und was nicht gut für das Kind ist und wenn man dann noch raucht, ist das natürlich nicht gut, aber man kann das nun mal nicht überwachen oder kontrollieren.

Wie würdest du es dann handhaben, wenn eine werdende Mütter aufhört oder eine Mutter erst später aufhört? Das wäre ja auch für die Behörden ein unheimlich großer Aufwand.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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