Bekanntschaften in öffentlichen Verkehrsmitteln machen?

Ich bin früher immer unter anderem mit dem Zug zur Uni gefahren, wobei ich da immer eine Dreiviertelstunde im Zug saß. Mit der Zeit konnte ich dann immer feststellen, dass ich einige Leute dann immer wieder an den entsprechenden Wochentagen und Uhrzeiten im Zug traf. Irgendwann kam es daher dann auch zu Bekanntschaften.

Ein Mädel, welches auch immer an meinem Ort einstieg fuhr ebenfalls öfter zur Uni, wenn ich auch unterwegs war, so dass wir uns dann einmal gegenseitig ansprachen. So ähnlich war es dann auch noch mit anderen Personen. Eine richtige Freundschaft ist daraus jedoch nie entstanden, aber es war ganz schön, jemanden zum Reden zu haben, wenn man so lange unterwegs war.

Habt ihr schon Bekanntschaften in öffentlichen Verkehrsmitteln machen können? Wie ist es dazu gekommen und habt ihr noch Kontakt zu den Personen?

Ich bin früher auch regelmäßig mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren. Bekanntschaften habe ich aber nie geschlossen. Die Vorlesungen an der Uni begannen auch jeden Tag zu einer anderen Uhrzeit. So habe ich auch jeden Tag andere Menschen gesehen. Und auch mit Menschen die ich regelmäßig gesehen habe, habe ich keine Bekanntschaften geschlossen.

Der Hauptgrund dafür ist vermutlich, dass ich im Zug oder im Bus auch immer Musik höre. Und wer InEars in den Ohren hat wird selten angesprochen. Manchmal habe ich auch gelesen. Sowas signalisiert schon nach außen hin, dass man keine Lust auf Smalltalk hat und lieber für sich ist.

Ich bin auch vor etwa fünf Jahren regelmäßig mit dem Zug und mit dem Bus gefahren und habe andere Leute hauptsächlich wegen meinem lebendigen Kind kennen gelernt. Es gab viele, die mich genervt anblickten, aber auch andere ganz nette Leute, die sich dann mit mir und meiner Tochter angefreundet haben.

Eine Frau, mit der ich regelmäßig Kontakt hatte, schenkte meiner Tochter dann sogar etwas zum Geburtstag, was ich echt voll nett fand. Sie hatten beide eine Freude, denn die Kinder dieser Frau waren ja schon groß und meine Tochter hatte in ihr eine Art Ersatzomi gefunden. Für mich war es ein toller Zeitvertreib, mit ihr immer zu quatschen.

Denn da ich ja immer auch mit beiden Augen bei meiner Tochter sein musste, weil sie zu diesem Zeitpunkt noch sehr klein war, hatte ich auch keine Musik in den Ohren oder sonstige Dinge zum Zeitvertreib. Und ein Smartphone konnte ich mir zu dieser Zeit noch nicht leisten.

Es ist sehr lustig, wie man ab und an wirklich nette Bekanntschaften im Zug oder im Bus knüpft. Manche halten dann wirklich nur für eine Fahrt und andere aber dann ein ganzes Jahr oder länger, wenn man sich den gleichen Arbeitsweg teilt. Ich finde das sehr toll.

Es kommt schon hin und wieder vor, dass ich in öffentlichen Verkehrsmitteln angequatscht und in ein Gespräch verwickelt werde. Dabei hatte ich schon mit den unterschiedlichsten Leuten unfreiwilligen Kontakt. Aber was langfristiges hat sich daraus nie ergeben und in der Regel sehe ich die Leute auch nie wieder. Ich habe eben einen anderen Zeitplan als die und nehme auch nicht immer dieselbe Linie. Schließlich führen viele Wege nach Rom und auch zur Uni, da muss ich mich nicht festlegen.