Was gehört zum Gäransatz beim Wein selber herstellen?

vom 02.12.2012, 14:31 Uhr

Ich habe vor, mir so einen Gärballon zu kaufen um Wein selber herzustellen. Aber ein Bekannter meinte, dass das gar nicht so einfach ist, den Gäransatz hinzubekommen. Er tut immer so, als ob er alles wüsste und deswegen habe ich ihn auch nicht groß gefragt. Mich würde aber dennoch interessieren, was man für den Gäransatz beim Wein selber her stellen alles braucht und was dazu gehört. Habt ihr schon mal Wein selber her gestellt und hat es geklappt?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ein paar Ansätze habe ich schon erfolgreich durch gebracht. Es ist nicht schwierig, etwas trinkbares, leckeres zu produzieren, so man sich an die Regeln hält. Aber dass es mit Spitzenweinen mit halten kann, da muss man schon echt Glück und Erfahrung haben. Aber als Hobby ist das schon unterhaltsam.

Wenn du einen Wein ansetzen willst, benötigst du auch passende Weintrauben im passenden Reifegrad. Wenn du nicht gerade in einer Weinbaugegend oder sehr milden Gegend wohnst, ist das nicht so einfach. Ich gehe mal davon aus, dass du das eher nicht so meinst.

Einfacher geht es, wenn man einen Obstwein keltert. Dazu kann man die allermeisten Früchte auch verwenden. Im Grunde braucht man als absolute Minimalvoraussetzung folgende Zutaten und Zubehörteile:

  • Zwei Gärballons
  • Einen Stopfen mit Öffnung für ein Gärröhrchen
  • Ein Gärröhrchen
  • Zucker
  • passendes Obst
  • Eine Möglichkeit, Obstsaft zu gewinnen, zum Beispiel eine Obstpresse, Obstzentrifuge oder einen Dampfentsafter
  • Schwefelpulver
  • Zitronensaft
  • Eine genaue Küchenwaage
  • Eine Öchslewaage samt Messzylinder
  • Ein Schlauch, besser einen Weinheber
  • Weinhefe passend zur Obstsorte
  • Ein gutes Rezeptbuch mit Theorieteil
  • geeignete leere Flaschen zum Abfüllen
  • Je nach Obstsorte Sonderzubehör
Es hilft sehr viel, wenn man versteht, wie Wein entsteht. Dazu würde ich dir von Kitzinger das große Weinbuch empfehlen. Da steht die Theorie so erklärt, dass man das gut versteht. Da kannst du den Bekannten echt alt aussehen lassen, wenn du dich da informierst. Das gute an dem Buch ist, dass da eine ganze Menge erprobte Rezepte drin sind. Und bei jedem Rezept das schwierig ist, ist das auch ganz ehrlich vermerkt.

Natürlich kann man noch diverses anderes Zubehör dazu kaufen. Beispielsweise Laborgeräte, um den Säuregrad zu bestimmen. Denn nicht jede Obstsorte hat genug Säure und eventuell kann man noch was zusetzen um den Wein zu optimieren, teilweise muss man das sogar.

Teilweise kommt man aber auch mit weniger Zubehör klar. Beispielsweise, wenn man handelsüblichen Saft statt Obst am Stück verwendet. Dann spart man sich Geräte zur Saftherstellung natürlich.

Wenn du noch weitere Fragen hast, frag hier gern gezielter nach. Aber im Moment will ich hier nicht die volle Ladung Theorie ausgießen. Ich will dich nicht erschrecken. Es ist kein Hexenwerk und durchaus auch erlernbar.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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