Wie trinkt man aus Klauengläsern?

Zu meinem Geburtstag habe ich sechs relativ hochwertige Klauengläser geschenkt bekommen. Diese finde ich auch ganz hübsch und mit dem Getränk sehen sie auch noch sehr dekorativ aus. Allerdings weiß ich nicht so recht wie man aus ihnen trinken soll.

Diese sehr großen Gläser kann ich kaum bequem in einer Hand halten und mit beiden Händen zu trinken scheint mir ein bisschen ungewöhnlich. Dies kenne ich so nur von Kindern die noch lange nicht das Einschulungsalter erreicht haben. Bier aus einem Strohhalm zu trinken wäre eine Idee, allerdings auch eine sehr ungewöhnliche, dies habe ich so auch noch niemals gesehen. Wie trinkt man richtig aus solchen Klauengläsern?

Die Klauengläser sind für kleinere Menschen mit kleineren Händen tatsächlich eher ungeeignet, da ziemlich unhandlich. Jedenfalls dann, wenn man auf die Zuhilfenahme eines Strohhalms verzichten möchte.

Ihren Ursprung haben die Klauengläser ja in Berlin und folgten auf die Stangengläser, aus denen früher üblicherweise Weißbier getrunken wurde. Heute findet man Klauengläser hauptsächlich in Berlin und sie werden eng mit dem Berliner Weißen verbunden und sind deshalb in anderen Bundesländern auch kaum anzutreffen.

Wenn man über entsprechend große Hände verfügt, kann man das Klauenglas durchaus problemlos mit einer Hand halten. Ich hatte damit jedenfalls noch nie Probleme. Zudem ist es bei diesem Glas durchaus verzeihbar, durch eine Strohhalm zu trinken.

Was normalerweise unter Bierkennern verpönt wird, ist beim Klauenglas in Ordnung. Das hängt damit zusammen, dass das Klauenglas praktisch immer in einem Satz mit der Berliner Weiße erwähnt wird.

Die Berliner Weiße galt lange als unbeliebt und beinahe ausgestorben, kam jedoch vor einiger Zeit durch das Mischen mit verschiedenen anderen Getränken wieder zum Leben. Diese Mischgetränke wurden meistens mit einem Strohhalm getrunken und so bürgerte es sich irgendwann ein, auch das normale Weißbier im Klauenglas mit Strohhalm trinken zu können. Oder eher zu dürfen, ohne mit verächtlichen Blicken gestraft zu werden.