Offenlegung von Krankheiten der Vorstandsvorsitzenden

Gerade wurde bekannt, dass der Vorstandsvorsitzende von SAP bei einem Unfall ein Auge verloren hat. Dies hat einen Streit darüber ausgelöst, was nun bei DAX-Unternehmen veröffentlichungspflichtig ist. SAP hat dies nicht veröffentlicht und damit begründet, dass der Vorstandsvorsitzende jederzeit weiterhin seine Arbeit ausführen konnte.

Auch die meisten Experten haben die Ansicht, dass es nur eine Mitteilung hätte geben müssen, wenn es eine zeitweise oder dauerhafte Arbeitsunfähigkeit gegeben hätte oder wenn diese drohen würde. Als Beispiel wurde eine tödlich verlaufende Krebserkrankung genannt. Ich sehe dies ebenso. Welche Aspekte hierzu fallen euch noch ein?

Ich finde auch, dass nur unternehmensrelevante Krankheiten genannt werden müssen. Ansonsten ist das wirklich Privatsache, finde ich. Außerdem sollten Krankheiten genannt werden, die eben einen längeren Verlauf haben und die dann auch dafür sorgen können, dass man eben immer mal im Krankenhaus liegt oder Therapien machen muss, was den generellen Arbeitsablauf einschränkt.

Bei den DAX-Unternehmen geht es um Milliarden. Da ist auch bei anderen Erkrankungen die Frage, ob nicht doch etwas anderes dahinter steckt. Da würden einige schon für weniger morden. Dies wäre allerdings etwas zu auffällig.

Außerdem hat so eine Krankheit auch einen Einfluss auf die Entscheidungsfähigkeit und muss auch überhaupt nicht tödlich sein. Wer zum Beispiel einen Bandscheibenvorfall hat, bekommt oft sehr starke Schmerzmittel und wenn man damit Entscheidungen treffen soll ... Da gibt es schon einiges zu bedenken.