Ein Wohnmobil leihen - welche Kosten?

Um das Thema Wohnmobil kaufen ging es ja bereits schon hier: Ein Wohnmobil kaufen - worauf achten?. Nun, nicht jeder möchte sich gleich ein Wohnmobil kaufen, entweder weil das nötige Kleingeld dazu fehlt oder weil man einfach nicht oft genug mit dem Wohnmobil unterwegs wäre und somit hätte sich das Geld sparen können.

Angenommen man möchte jetzt zwei Wochen mit einem Wohnmobil verreisen, mit welchen Kosten muss man dann rechnen? Ich meine man kann ja auf den Vermieterseiten schauen, was man so etwa an Miete bezahlt, aber was kommt noch auf einen zu, mal von den Spritkosten abgesehen, die man ja so oder so verfährt?

Unter Umständen kostet es einem das Leben. Ich war echt erschüttert, als ich da vor einiger Zeit eine Dokumentation gesehen habe. In einem Wohnmobil ist man mindestens so gefährdet wie auf einem Motorrad. Nur mit dem Unterschied, dass man sich da in trügerischer Sicherheit wähnt.

Der Grund ist, dass die Wohnmobilhersteller noch keine Crash Tests ihrer Produkte nachweisen müssen. Alles was sie tun basiert auf Freiwilligkeit. Eigentlich unglaublich bei dem Preis was so ein Mobil kostet. Um Herstellungskosten und Gewicht zu sparen, wird die Konstruktion teils so absichtlich leicht und instabil gebaut, dass bei einem simplen Seitenaufprall die Insassen auf zugelassenen Plätzen hinten im Mobil schwer verletzt werden können. Die Wände sind keinesfalls so massiv, wie sie Aussehen und die Träger der Wände bei manchen Modellen wohl schlichte Holzbalken.

Bevor du überlegst, die rein finanziellen Kosten zu überschlagen, würde ich dir raten, dich da zum Thema Sicherheit zu informieren. Du wirst sehen, ich habe nicht übertrieben!

Um zur Ausgangsfrage nach den Kosten zurück zu kommen: Günstig ist so ein Wohnmobilurlaub nicht gerade.

Zur Miete, welche die Versicherung bereits einschließen sollte, kommen natürlich noch die Kosten für den Kraftstoff dazu. Wohnmobile sind nicht gerade sehr windschnittig und brauchen entsprechend schon mal mehr als 10 Liter auf 100 km. Je nach Strecke, die zurück gelegt werden soll, kommen da schnell ein paar hundert Euro zusammen. Je nach Urlaubsziel kommen eventuell auch noch Autobahngebühren dazu, bzw. noch Fährkosten.

Wenn man sich nicht traut, einfach irgendwo zu übernachten, braucht man Campingplätze oder Wohnmobilstellplätze. Die Kosten dafür variieren je nach Lage, Ausstattung und Komfort von 0 Euro bis gerne auch mal 50 Euro pro Tag. Für zwei Personen sollte man aber gerade bei den Stellplätzen mit etwa 20 Euro pro Nacht gut auskommen. Einige Stellplätze verlangen zusätzlich Gebühren für Ver- und Entsorgung und den Strom.

Wobei für 100l Wasser meistens 1 Euro fällig wird, als Strompauschale ist man mit 2 Euro pro Nacht meistens dabei. Wie gesagt, diese Kosten kann man sich sparen, wenn man kostenlose Stellplätze nutzt bzw.sich für die Nacht auch mal einfach irgendwo hinstellt. Mit ausreichend Zeit bei der Vorbereitung kann man sich im Vorfeld da schon die entsprechenden Plätze heraussuchen.

Wasser kann man manchmal auch an Tankstellen bekommen, man muss nur fragen. Das Grauwasser haben wir manchmal an diesen SB-Waschanlagen entsorgen dürfen. Für die Chemietoilette gilt das natürlich nicht, aber auch da gibt es Möglichkeiten der kostenlosen Entsorgung.

Wenn man im Wohnmobil kochen möchte, kann man ja die Kosten recht gut einplanen, sie entsprechen ja dann in etwa dem, was man zu Hause auch benötigt. Bei Restaurantbesuchen wird es etwas schwieriger, gerade in Touristengebieten sind die Preise da ja recht hoch.

Je nach Wohnmobiltyp gibt es übrigens doch Crashtests, zumindest für die Basisfahrzeuge. Den Aufbau braucht man auch nicht testen, durch gewichtsparende Bauweise kann da keinerlei Sicherheit bestehen. So eine Wohnmobilaußenwand besteht in der Regel aus einem dünnen Aluminiumblech, einer dünnen Holzunterschicht und einer dünnen Plastikverkleidung innen. Also nichts, was wirklich stabil ist.