Wird das Tanken in der Fahrschule nicht mehr erklärt?

Irgendwie hört man öfters mal von Personen, welche falsch tanken. Ein Bekannter hat mir von einem Freund erzählt, welcher Diesel anstatt Benzin in seinen Wagen getankt hat. Das kuriose ist nur, bei uns in der Schweiz und wohl in anderen Ländern auch, sollte der Zapfhahn eigentlich gar nicht in einen Benzintank passen, der Freund musste also bewusst Diesel getankt haben und den Zapfhahn wohl wie eine Art Gartenschlauch verwendet haben.

Ich kann es mir eigentlich gar nicht bildlich vorstellen ohne zu Lachen. Aber wieso passieren solche gravierenden Fehler immer wieder? Wird einem das richtige Tanken nicht gut genug beigebracht, ich meine das ist ja unter anderem etwas vom wichtigsten beim Autofahren, ohne Benzin läuft kein Motor und mit dem falschen Treibstoff kann man den Wagen zerstören.

Ich habe jetzt seit 8,5 Jahren den Führerschein und bei uns in der Fahrschule wurde das Tanken überhaupt nicht erklärt. Es wurde weder theoretisch noch praktisch erklärt und somit wurde auch gar nicht gesagt, worauf man achten muss. Mein Vater hat mir später einmal gezeigt, wie man tankt, aber so oft habe ich das auch nicht machen müssen.

In der Fahrschule wurde stattdessen alles andere geklärt, also wie man den Ölstand kontrolliert und solche Sachen. Erst durch deinen Thread ist mir erst bewusst geworden, dass gerade dieses Thema total vernachlässigt wurde im Unterricht damals.

Ich habe erst relativ spät den Führerschein gemacht (erst mit 26), deshalb ist's bei mir erst einige Jahre her. So viel ich weiß, ist es (in Deutschland) durchaus vorgesehen, dass das Tanken erklärt wird, allerdings gibt es eben solche und solche Fahrlehrer. Ich war einige Wochen bei einer Fahrschule angemeldet, bei der so gut wie nichts Sinnvolles erklärt wurde und die Fahrstunden auch, naja gewöhnungsbedürftig waren.

Hier wollte man ganz offensichtlich mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Geld verdienen, deshalb entschied ich mich für einen Wechsel. Bei der zweiten Fahrschule dann wurde sowohl der theoretische als auch der praktische wesentlich strukturierter und informativer gestaltet, hier wurde sowohl in der Theorie das Tanken erklärt als auch im Rahmen der Fahrstunden einmalig "geübt". Fand ich auf jeden Fall wichtig und sinnvoll.

Als ich den Führerschein gemacht habe, hat mein Fahrlehrer einmal gesagt, dass ich zur Tankstelle fahren soll. Selber tanken durfte ich zwar nicht, aber er hat mir gezeigt, wie es geht. Aber so schwierig ist es doch auch nicht und ich denke, dass es problemlos möglich sein sollte, das auch selber zu machen, wenn es einem nicht gezeigt wurde.

Man muss doch nur wissen, was für einen Sprit das Auto braucht und wenn man da irgendetwas verwechselt, weil man vielleicht schon mal unterschiedliche Autos fährt, dann kann das ziemlich große Probleme verursachen. Aber das kann doch auch passieren, wenn man es in der Fahrschule gelernt hat, wie man ein Auto betankt.

Das richtige und regelkonforme Betanken des Fahrzeuges wird einem normalerweise auch heute noch in der Fahrschule beigebracht. Immerhin sollte man dort eine möglichst breitgefächerte Kompetenz in Sachen Auto erlernen und spielt das Betanken ja eine zentrale Rolle.

Ich kann mich noch daran erinnern, dass in meiner praktischen Fahrprüfung auch die Situation kam, in der ich den Wagen selbstständig und unter den wachsamen Augen des Prüfers volltanken sollte. Gleiches bekam ich auch von meinem Neffen bestätigt, der seine Führerscheinprüfung erst vor wenigen Wochen erfolgreich bestanden hat.

Das falsche Betanken des entsprechenden Fahrzeugs wird, so denke ich, oftmals eher andere Gründe haben. So kann es gut sein, dass man einen Moment lang einfach nicht bei der Sache ist und daher den falschen Treibstoff in den Tank füllt. Gerade bei vielen alten Automodellen bemerkt man dies beim Einführen der Tankpistole in die Tanköffnung auch nicht unbedingt. Das ist schneller passiert, als man oftmals denkt.

Mir selbst ist es aber glücklicherweise noch nie passiert – auch weil ich die falsche Tankpistole gar nicht in die Tanköffnung bekomme. Aber selbst Freunde von mir, die im KFZ-Bereich arbeiten, haben schon den falschen Treibstoff getankt, weil sie absolut nicht bei der Sache waren. Das kann also auch Profis des Fachs passieren.

Bei mir ist es über 20 Jahre her, dass ich den Führerschein gemacht habe. Aber auch uns wurde nicht gelehrt, wie man tanken sollte. Weder in der Theorie, noch in der Praxis war das ein Thema. Ich hatte jetzt erst das Thema mit meiner Mutter, da ein Cousin von mir seit über einem Jahr seinen Führerschein besitzt, aber nur die Strecke zur Arbeit und zurück allein fährt. Alle anderen Strecken meidet er komplett oder legt sie nur mit Beifahrer zurück.

Dabei sind wir sogar darauf zu sprechen gekommen, dass uns damals nicht beigebracht wurde, dass man die Zulassung mitführen muss, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Aber das sind eben auch Dinge, die nicht mal in der theoretischen Prüfung abgefragt werden. Entsprechend könnte man auf den Gedanken kommen, dass man sich daher nicht die Mühe macht, es den Fahrschülern beizubringen.

Wobei das falsche betanken von Diesel in einen Benziner schon ein Kunststück ist. Umgekehrt funktioniert es aber und ich hatte mal einen Bekannten, der einen Diesel fährt. Allerdings hat er sich da auch schon mal vergriffen, weil er vorher mit den Fahrzeugen von Frau und Töchter im Nachbarland tanken war und die alle Benzin brauchten. Halt ein wenig gepennt an der Zapfsäule.