Tablet umsonst für positive Bewertungen?

Samsung soll für positive Bewertungen Tablets umsonst an Interessenten verschenkt haben, so habe ich heute in einer Zeitschrift gelesen. Die Interessenten mussten dafür nicht viel tun. Es mussten lediglich zwei positive Testbewertungen im Internet veröffentlicht werden. Beliebte Seiten dafür waren beispielsweise Amazon oder Idealo, auch ein eigener Blog war in Ordnung. Insgesamt sollen 50 Tablets auf diese Weise verschenkt worden sein. Die Bewertung des Gerätes ist während dieser Zeit im Internet auch sichtlich angestiegen.

Wie findet ihr solche Aktionen? Wenn ich einen Blog hätte oder gerne Bewertungen schreiben würde, fände ich das natürlich klasse, denn wer will nicht gerne ein Tablet umsonst bekommen. Aber ansonsten finde ich das schon sehr dreist, denn der Verbraucher wird mit positiven Bewertungen bewusst in die Irre geführt und damit ist es auch irgendwie Betrug. Kennt ihr Leute, die auf diese Weise Tablets umsonst bekommen haben und wie steht ihr dazu? Seht ihr die Aktion kritisch oder wäre das für euch in Ordnung?

Natürlich würde sich jeder über ein gratis Tablet freuen, wenn man eins dafür bekommt, dass man positive Produktbewertungen schreibt. Wenn ich selbst ein Produkt kaufen möchte, dann lese ich mir vorher auch die verschiedenen Bewertungen im Internet dazu durch.

Dabei würde ich es auf keinen Fall gut finden, wenn das Produkt top Bewertungen bekommen hat, ich es mir dann sogar kaufe und feststelle, dass das Produkt der totale Reinfall war und gar nicht so gut ist wie beschrieben. Da kommt man sich als Kunde dann doch schon sehr veräppelt vor.

Ich finde die Aktion ziemlich dreist und daneben, vermutlich war dieses Produkt auf irgendeiner Weise schlecht und wurde durch die Kunden schlecht bewertet und Samsung hat sich da natürlich eine tolle Lösung einfallen lassen. Daher sollte man nicht sich nicht mehr nur noch auf Produktbewertungen verlassen, sondern auch in Fachforen nach dem Gerät suchen, um eventuelle Probleme zu erkennen.

Wenn es wirklich die Verpflichtung gegeben haben sollte, dass man das Prüfexemplar positiv bewerten muss, dann frage ich mich, ob das zulässig ist. Möglicherweise fällt das dann auch schon in eine Zone, die zumindest grau wäre.

Für viel wahrscheinlicher halte ich es aber, dass man einfach den Bloggern oder Rezensenten ein Prüfexemplar gesponsert hatte mit dem Hinweis, man solle den Post entsprechend kennzeichnen, dass das Prüfexemplar nicht gekauft wurde, sondern gratis zur Verfügung gestellt wurde. Das ist zum Beispiel beim Bloggern sogar Vorschrift, so man keine Schleichwerbung machen will. Denn das dürfte man auch nicht.

Aber bei einem vernünftigen Produkt braucht man das gar nicht. Viele Leute freuen sich von Hause aus schon, wenn sie etwas gutes geschenkt bekommen, dass sie ohnehin so etwas geschenkte milder bewerten würden, als hätte sie es selbst gekauft. Frei nach dem Motto mit dem Maul und dem geschenkten Gaul. Das steckt ja tief in uns drin.

Und wenn man im Internet aufmerksam Produkttests liest, sieht man öfter man den Hinweis, dass die Ware X kostenlos zu Testzwecken gesponsert wurde. Bei Büchern ist das zum Beispiel schon lange Gang und Gäbe, dass Rezensenten Prüfexemplare bekommen konnten. Das gab es schon, bevor im Internet die Testwelle aufkam.