Auf Krieger-Gen testen um Kind besser zu erziehen?

vom 09.09.2015, 09:52 Uhr

Neulich habe ich eine interessante Reportage über das Krieger-Gen gesehen. Männer die darunter leiden sind sehr impulsiv und häufig aggressiv. In den USA hat man herausgefunden, dass dies weitervererbt wird und sich teilweise durch die ganze Familie ziehen kann. Die meisten betroffenen wissen aber nicht, dass es sich um eine Art Gendefekt handelt. Es wurde in der Reportage auch vorgeschlagen, potentiell gefährdete daraufhin zu untersuchen. Ist der Vater beispielsweise sehr aggressiv, kann man das Kind darauf untersuchen oder wenn das Kind bereits im jungen Alter auffällig geworden ist.

Da es aber noch keine Therapie für diesen Gendefekt gibt, frage ich mich, was das bringen soll? Wahrscheinlich finden einige Kinder es sogar toll, dass sie ein Krieger-Gen haben und nicht jedes Elternpaar wird das Kind dennoch zur Vernunft erziehen können. Denkt ihr, dass man weniger Kriminelle bekommen würde und Menschen mit einem Krieger-Gen zu freundlichen Menschen erziehen könnte, wenn man früh genug darüber Bescheid wüsste? Oder würde das letztendlich doch nichts ändern?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Da man Gene noch nicht entfernen oder gezielt so richtig ausschalten kann, finde ich so einen Test wenig nützlich. Eher sehe ich das als Versuch, dass die Eltern sich beruhigen wollen, dass es nur an ihnen liegt, wenn das Kind nicht so wird, wie man sich das gewünscht hatte. Aber erziehen muss man ja trotzdem.

Ich sehe eher die Gefahr, dass das Kind dann voreilig stigmatisiert wird und einfach sagt, ich kann mich nicht benehmen, ich bin krank. In so einem Fall kann das schneller nach hinten losgehen, als vielleicht der Entwicklung förderlich wäre.

Und auch Aggressionen können mit einem entsprechenden Training in den Griff bekommen werden, wenn man es professionell angeht. Und da könnte der einzige Vorteil so einer Diagnose liegen, dass Eltern den Ernst der Lage erkennen und wirklich effektive Maßnahmen einleiten.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


40 Prozent aller Europäer haben das Gen. Bei den Asiaten ist es noch häufiger anzutreffen, da sind 60 Prozent "betroffen". Sind die jetzt alle ganz besonders gefährdet und werden wahrscheinlich kriminell? Die positiven Auswirkungen dieser genetischen Variante wird gar nicht erwähnt. Der Gentest ist nichts als Geldschneiderei, so wie viele andere Tests auch.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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