Frischhefe qualitativ und geschacklich besser, als trocken?

vom 06.09.2015, 17:56 Uhr

Ich habe vor kurzem ein neues Rezept ausprobiert und habe leider überlesen, dass dafür Trockenhefe gefordert war. Im Supermarkt habe ich Frischhefe gekauft und habe diese daher auch verwendet. Der Teig war super gelungen und schmeckte fantastisch. Später habe ich mich mit einer Bekannten darüber unterhalten und diese meinte sogar, dass sie immer dazu neigt Trockenhefe durch Frischhefe zu ersetzen. Die Trockene Variante würde ihr nicht besonders gut schmecken und wächst angeblich auch nicht so gut.

Das der Teig im Ofen sehr gewachsen ist, war bei mir eigentlich eher ein Nachteil. Auf den Bildern zu dem Rezept war kein großes Wachstum des Teiges mehr zu beobachten, nachdem es aus dem Ofen gekommen war. Gibt es größere Unterschiede zwischen Frisch- und Trockenhefe? Kann man wirklich pauschal sagen, dass der Teig mit Frischhefe stärker wächst und vielleicht besser schmeckt, als wenn man Trockenhefe verwendet? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meine Erfahrungen sind durchwachsen. Frischhefe ist nicht gleich Frischhefe und Trockenhefe nicht gleich Trockenhefe. Auch wenn für den Hausgebrauch im Laden nur Hefe auf der Packung steht, gibt es doch unterschiedliche Stämme bei Hefe. Das ist nicht nur bei den Winzern und Bierbrauern so, sondern auch im Bäckerhandwerk. Manche Hefe treibt schneller und manche langsamer. Bei manchen bleibt der Teig fester, bei manchen Hefen wird der Teig grobporiger. Manche Hefen arbeiten schneller, andere langsamer.

Abgesehen davon finde ich tendenziell schon, dass frische Hefe schneller anfängt zu arbeiten und schneller agil ist. Aber auch da ist es mir schon passiert, das der Würfel Frischhefe einfach nicht arbeiten wollte. Daher hat man früher immer einen Vorteig oder das so genannte Dämpferl gemacht, um zu testen, ob der Würfel in Ordnung ist. Beispielsweise wenn der Lieferwagen zu warm war, kann die Hefe schon abgestorben sein. Bei Trockenhefe sind mir solche Ausfälle noch nicht passiert, was aber auch nicht heißen muss, dass das immer so ist.

Ansonsten würde ich sagen, dass beide Hefen austauschbar sind. Wenn bei einem Teig es nicht vorgesehen ist, dass er zu stark aufgeht, würde ich mir im Rezept einfach eine Notiz machen, dass man nächstes Mal vielleicht nur einen halben Würfel nimmt und keinen ganzen. Dann geht der Teig auch nicht so schnell. Und die übrig gebliebene Hälfte kann man wohl einfrieren. Das macht auch eine Bekannte von mir so und sie sagt, dass die Hefe trotzdem noch lebt, wenn man sie sanft und schonend auftaut. Also nicht in der Mikrowelle.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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