Motive einer Beziehung für euch wichtig?

vom 08.09.2015, 14:17 Uhr

Mit einer Bekannten habe ich mich neulich über die Motive unterhalten, für die sich viele Menschen für eine Beziehung unterhalten. So ist es bei ihrem Freund beispielsweise definitiv so, dass er einfach nur eine Frau und Familie haben möchte und man sich dahingehend auch austauschbar fühlt. Eine Frau muss eben diese Kriterien erfüllen und für ihn sympathisch sein, dass trifft auf eine breite Masse zu.

Anders ist das aber, wenn man solche Pläne gar nicht hatte und vielleicht erst von einem bestimmten Menschen dazu bewogen wird. Beispielsweise lese ich gerade die Biographie von Marie Curie und ihr Mann wollte eigentlich gar nicht heiraten. Das hatte er sich fest vorgenommen, war dann aber von ihr so angetan und fasziniert, dass er unbedingt mir ihr zusammen sein wollte. Er war bereit sein Land und seine Forschung dafür aufzugeben und hat jahrelang darauf gewartet. dass sie seinen Heiratsantrag annimmt. Diese Beziehung ist anders und meiner Meinung nach besonderer.

Wie seht ihr das, denkt ihr auch, dass es ganz unterschiedliche Motive gibt, warum Menschen ein Beziehung eingehen und dass einige Motive auch besonderer sind? Würdet ihr euch besser fühlen, wenn ihr wüsstet dass euer Partner seine Pläne erst mit euch geschmiedet hat und diese vorher nicht hatte oder wärt ihr auch zufrieden, wenn ihr wüsstet, dass euer Partner einfach eine Partnerin für seinen vorhandenen Lebensplan sucht?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde beide sollten die selben Motive haben um eine Beziehung einzugehen. Mein Mann und ich wollten von Anfang an eine Beziehung, in der man irgendwann Kinder haben wird, geheiratet wird und in der man eben plant auch irgendwann ein gemeinsames Eigentum zu haben. Zudem war es gerade für mich auch wichtig, dass mein Partner gerne die Welt sehen will und das sieht er ganz genauso wie ich.

Sonst kommt man auch irgendwann an den Punkt, an dem einer der Beiden für die Beziehung nachgeben muss und bei wichtigen Themen wäre ich dazu einfach nicht bereit. Was bringt es mir, wenn ich ein Kind will und mein Partner dann nachgibt? Das hat man ja im Hinterkopf und für ein Kind ist das sicherlich auch nicht toll, wenn sich einer gerne und der andere nicht gerne kümmert.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich wollte schon lange eine eigene Familie haben und auch heiraten. Ich habe daher einen Partner gesucht, der ähnliche Zukunftspläne hat wie ich. Ich hatte diese Pläne also schon bevor ich meinen Partner überhaupt kennengelernt habe und bei ihm war das genauso.

Mittlerweile ist das aber so, dass er sich keine Familie ohne mich vorstellen kann. Er sagt immer, entweder klappt mit mir oder gar nicht. Er ist in diesem Punkt radikaler als ich, wobei ich mich in diesem Punkt nicht festlegen kann. Ich könnte jetzt natürlich sagen, dass ich ohne ihn als Vater meiner Kinder keinen Nachwuchs bekommen möchte. Aber die Biologie spielt ja auch eine Rolle und wenn meine Uhr tickt wird sich dieser Grundsatz bestimmt nicht so leicht umsetzen lassen, sollte man dann nicht mehr zusammen sein, was ich nicht hoffe.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also ich finde es schon schön zu wissen, warum mein Partner gerade mich ausgewählt hat und wieso er mich so besonders mag. Wenn man da ohne zu zögern eine gute Antwort bekommt, dann hat man auch eine Art Liebesbeweis. Daher finde ich es schon wichtig.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich wollte nie Kinder und mich hat das immer sehr angenervt, wenn ich eine Beziehung hatte und der andere irgendwann mit seinem Kinderwunsch anfing.Ich war immer davon ausgegangen, dass Männer keine Kinder wollen und sie sind wahrscheinlich davon ausgegangen, dass Frauen Kinder wollen. Also im Prinzip selbst schuld, man muss halt darüber reden, bevor man sich auf eine Beziehung einlässt.

Genau das Gleiche ist es mit Freizeitaktivitäten. Ich war schon immer Stubenhocker und ich mochte das gar nicht, wenn meine Partner versucht haben, mich ständig auf Veranstaltungen mitzuschleifen. Das war schlimm, ich hatte keine Lust dazu und wenn ich mich durchgesetzt hatte und nicht mitgegangen bin, wurde genörgelt und gemeckert. Auch da hätte man gleich am Anfang sagen sollten, dass man nicht gerne weggeht und eine Beziehung mit jemanden, der so erlebnisorientiert ist, gar nicht erst eingehen dürfen.

Und das war mir eben wichtig, jemanden zu finden, der diese Gemeinsamkeiten teilt und noch andere Dinge so ähnlich sieht und macht, also im Prinzip eine männliche Version von mir, wo es Harmonie gibt, keine Reibungspunkte, wo man sich einfach sehr ähnlich ist.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 09.09.2015, 14:59, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Mir ist es schon sehr wichtig, dass mein Freund nicht einfach irgendeine Frau gesucht hat, um einfach eine Frau an seiner Seite zu haben, die halbwegs zu ihm passt. Das war bei uns aber auch definitiv nicht der Fall. Mein Freund und ich waren eigentlich beide nicht aktiv auf der Partnersuche, als wir uns kennen gelernt haben.

Er war glücklicher Single und ich hatte die erfolglose Partnersuche völlig aufgegeben, als wir uns im Bus zum ersten Mal begegneten und ich mich quasi tatsächlich spontan in ihn verliebt hatte. Als wir uns am Abend zufällig auf einer Party sahen und richtig in Kontakt kamen und beide auch eben Single waren, war mir eben auch klar, dass wir uns zufällig gefunden hatten und er der Richtige war.

Jedenfalls denkt mein Freund in den wichtigen Dingen des Lebens einfach genau gleich wie ich. Er will ebenfalls so wie ich um die Welt reisen und ferne Länder sehen. Er will ebenfalls noch keine Kinder, wenn dann irgendwann in einigen Jahren, genau wie ich. Und genau wie ich will er zwei Kinder, falls es dazu kommen sollte. Genau wie ich, will er nicht heiraten.

Uns ist beiden Karriere wichtig und wir mögen beide gemütliche Abend zu Hause, mögen es aber auch rauszugehen. Ich denke, dass ich keinen Menschen finden könnte, der mir ähnlicher ist. Nachdem ich nun weiß, wie ähnlich man sich sein kann, würde ich mich auch nie mit "irgendjemandem" zufrieden geben, falls wir uns einmal trennen sollten.

Ich weiß, dass es Menschen gibt, die mir ähnlich sind und von daher sind mir die Motive auf jeden Fall wichtig. Es geht ja schließlich um den Menschen, mit dem ich den Rest meines Lebens teilen möchte.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Naja, es gibt schon "Motive", welche wenig geeignet sind, dem Partner zu schmeicheln. Man könnte sogar weiter gehen und manche Motive für eine Beziehung, wenn sie offen ausgesprochen werden, sogar als Trennungsgrund sehen.

Das von dir genannte Beispiel halte ich da sogar für weniger kritisch. Wenn ein Mann zum Motiv sagt, dass er schlicht eine Frau zur Gründung einer Familie sucht, dann macht das die Frau nicht zwingend austauschbar, weil mindestens Sympathie und ein wenig körperliche Anziehung von Nöten sein dürften.

Anders, wenn die Motivation z.B. die ist, dass man ein Bleiberecht erwirken will und nach zwei Jahren, wenn das Bleiberecht für die BRD vorhanden ist, sich scheiden lassen will. Oder die Motivation allein dadurch begründet wird, dass die Partnerin oder der Partner reich ist. Nach dem Motto: ich heirate jede Person die mehr als eine Millionen Euro zur freien Verfügung hat und auf keinen Ehevertrag pocht.

Wünsche wie die, nicht allein zu sein oder eben nur um eine Familie zu gründen, sind nur bei der ersten Betrachtung "weniger" romantisch oder passend. Wenn aber die Randbedingungen gesehen werden, dann ist es ja so, dass in so einem Fall der Partner oder die Partnerin z.B. ebenfalls den Wunsch verspüren müssen, eine Familie gründen zu wollen. Schon wären da ähnliche Lebensplanungen - und das ist schon mal eine Basis für eine Partnerschaft.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich denke, dass man bei seiner Partnerwahl nicht unbedingt darauf achtet wie jetzt die Zukunftspläne des anderen aussuchen. Dann habe ich vielleicht einen gefunden der genau die gleichen Pläne hat wie ich aber den ich nicht liebe und der mir eigentlich gar nicht gefällt. Was bringt das?

Als mein Freund und ich zusammengekommen sind war ich 14 & er 15. Mittlerweile bin ich 23 & er 24. Wir haben zum Glück die gleiche Planung für die Zukunft und sind uns da einig. Aber in so jungen Jahren achtet man bei der Partnerwahl sicher nicht darauf wie der andere sich sein Leben in 10 Jahren vorstellt.

» elli.fant06 » Beiträge: 1009 » Talkpoints: 0,96 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^