Teamarbeit in den meisten Fällen eher unproduktiv?
Heute habe ich von Studien aus den USA, Australien und Skandinavien gelesen, die eigentlich alle das gleiche besagt haben: Teamarbeit ist unproduktiv. Zumindest unproduktiver, als wenn die Leute alleine gearbeitet hätten. Der Grund liegt auf der Hand, denn manche Menschen sind eben extrovertierter als andere. Diese geben ihre Meinung in einer Teamarbeit offen kund und sind laut und dominant. Introvertierte Menschen haben aber auch gute Ideen, manchmal sogar bessere. Diese bleiben dann aber auf der Strecke, da der introvertierte Mensch sich in der Teamarbeit nicht gut hervortun kann.
Letztendlich erreicht man also mehr und holt mehr aus dem Einzelnen heraus, wenn man sich nicht in allen Bereichen auf eine Teamarbeit konzentriert. Wie seht ihr das? Ich habe schon in der Schule gemerkt, dass Teamarbeit nicht aus allen das Beste herausholt. Seht ihr das ähnlich oder tut ihr euch in einer Teamarbeit mehr hervor, als alleine? Denkt ihr, dass sich der Arbeitsmarkt in der Zukunft etwas mehr von der Teamarbeit distanzieren sollte?
Ich mag keine Teamarbeit, weil ich den Eindruck habe, dass ich mich da nicht einbringen kann. Man sitzt halt herum, andere erzählen irgendwas, ich denke mir, dass ich das ganz anders machen würde, dann gibt es Diskussionen zwischen den anderen, ich höre mir das an und habe im Kopf die Idee, dass die Aufgabe schon erledigt wäre, wenn ich es hätte alleine machen dürfen.
Wenn ich alleine etwas mache und mich mit niemandem abstimmen muss, bin ich effektiver und schneller. Vor allem die Abstimmungen nerven mich an, wenn man auf Leute Rücksicht nehmen muss, die doch ohnehin keine Ahnung haben.
Teamarbeit macht dann Sinn, wenn jemandem Fähigkeiten oder Wissen fehlt und er sich das von jemand anderem holen muss oder wenn jeder einen eigenen Teil bearbeitet und dann führt man das zusammen. Aber ansonsten bin ich absolut kein Fan von Teamarbeit.
Dummerweise kann man die meiste Arbeit gar nicht mehr alleine erledigen. Wer an größeren Projekten beteiligt ist, muss mit Teamarbeit klar kommen. Und das gilt heutzutage für fast alle höher qualifizierten Jobs. Natürlich gibt es immer Schwierigkeiten und "Reibungsverluste". Je größer das Team, desto ineffektiver wird das. Aber das lässt sich einfach nicht vermeiden.
Es ist nur sinnvoll, dass man das auch im Studium lernt, auch wenn die Aufgaben in der Regel dort nicht so komplex sind, dass man sie nicht alleine lösen könnte. Denn früher oder später wird man im Berufsleben mit komplexeren Aufgaben konfrontiert und da ist es schon einmal sinnvoll, wenn man Teamarbeit an einfachen Aufgaben gelernt hat.
Man kann nicht alles alleine machen und gerade in der Schule kommt es ja auch nicht auf einer perfekte Arbeit, sondern auf die soziale Komponente des Ganzen an. Immerhin hat man ja auch einen gewissen Auftrag was die Sozialkompetenz angeht.
Abgesehen davon kann ich mich über Teamarbeit nicht beschweren. Wir arbeiten ja auch als einzelne Arbeitskraft im Team. Immerhin hat das alles einen Zusammenhang und wenn der Einzelne nicht funktioniert, wird es auch die Gruppe nicht können. Man kann sich aber auch bei einer Teamarbeit gewinnbringend einfügen. Jeder muss eben das machen, was er gut kann und einer muss das Ganze koordinieren. Dann passt das.
In der Schule ist mir das anfangs auch schwer gefallen, auch weil ich wenig bis kein Selbstbewusstsein hatte. Mit der Zeit habe ich aber gelernt, dass einem gegenüber eigentlich immer wieder dieselben Typen sitzen. Welche, die alles bestimmen wollen. Welche, die der Meinung sind alles zu wissen. Welche, die am liebsten alles sofort schon fertig hätten und stille Menschen, die sich wenig einbringen können. Wenn man sich dann aber konstruktiv einigt, wird man auch ein gutes Ergebnis haben.
Ich finde, dass Teamarbeit nur dann Sinn macht, wenn jeder seine Aufgabe zugewiesen bekommt und man im Endeffekt zu Hause zusieht, wie man seine Aufgabe erledigt. Man kann sich ja hinterher im Team kurz treffen und Bilanz ziehen und kurze Absprachen tätigen.
Ich musste vor kurzem eine Gruppenarbeit machen, wobei wir auch einen Projektbericht im Umfang einer Bachelor-Arbeit anfertigen mussten. Da haben wir das dann auch so gemacht, dass wir das gesplittet haben, wer was macht. Es ging um die Energiesektoren und ob die Kernenergie in Deutschland irgendwann durch die Erneuerbare Energie ersetzt werden könnte. Da haben wir das dann auch so gemacht, dass sich jeder Einzelne mit einem einzelnen Energiesektor gekümmert und alles dazu recherchiert und für den Bericht aufgeschrieben hat. Das hat bisher ganz gut geklappt. Später bei den Methoden und der Ergebnispräsentation haben wir das dann auch so gemacht.
Die Treffen in der Gruppe waren eigentlich nur zur kurzen Rücksprache gut, da waren wir nämlich kaum produktiv und gefühlt 60% der Gruppe saßen dann immer nur herum und wussten nicht, was sie machen sollen.
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