Bringen regelmäßige Checks beim Arzt eigentlich nichts?
Deutsche Krankenkassen bieten ab einem Alter von 35 Jahren Gesundheitsuntersuchungen in Intervallen von zwei Jahren an. Der Nutzen solcher Untersuchungen ist letztes Jahr von der Uni Kopenhagen untersucht worden, die entsprechende Studie heißt ''Inter99''. Und das Ergebnis schaut leider nicht so toll aus. Nach der zehnjährigen Studie konnte nicht festgestellt werden, dass solche Untersuchungen irgendeinen Vorteil haben. Sowohl in der Versuchsgruppe die solche Checks gemacht hat, wie auch in der Gruppe die nicht untersucht wurde, sind gleich viele Menschen gestorben.
Es gab auch keine Unterschiede bei den Todesursachen. Letztendlich ist es also egal, ob man zum Arzt geht und dieser einem sagt, dass man Bluthochdruck und Übergewicht hat oder eben nicht. Die Forscher vermuten, dass die Menschen die entsprechenden Tipps vom Arzt vielleicht einfach nicht befolgen. Geht ihr zu solchen Untersuchungen und was erhofft ihr euch dadurch? Überrascht es euch, dass es eigentlich keine Vorteile hat?
Ich mache auch nicht regelmäßig einen Check, ich gehe lieber zum Arzt, wenn mir eine Veränderung am Körper auffällt. Viele Leute denken sich nach einem Check, ich bin gesund und nehmen Änderungen dann nicht mehr so ernst und das ist natürlich gerade bei Erkrankungen wie Krebs sehr gefährlich. Daher überrascht es mich nicht, dass die Studie zu so einem Ergebnis gekommen ist.
Ich finde es kommt darauf an, um welche Krankheiten es sich handelt. Ich meine, bei Bluthochdruck und dergleichen schlucken die meisten lieber Pillen und stellen eben nicht die Ernährung um und machen mehr Sport, sodass Ratschläge des Arztes überhaupt nicht befolgt werden.
Meine Schwiegereltern sind die einzigen Personen, die ich kenne, die mal Blutdruckprobleme haben und die nach der Diagnose (um Tabletten zu vermeiden) konsequent die Ernährung umgestellt haben und jetzt viel gesünder leben als früher. So wird auf Alkohol komplett verzichtet und auch auf allzu fettige, salzige und ungesunde Speisen. Auch das Diabetes-Risiko hat sich dadurch reduziert. Aus meiner Familie kenne ich so ein Verhalten überhaupt nicht, dann schluckt man eben die Tabletten gegen die Beschwerden und macht wie gewohnt weiter.
Bei familiären Krebserkrankungen glaube ich nicht, dass regelmäßige Checks beim Arzt nichts bringen. Aber bei einer familiären Vorbelastung weiß man in der Regel auch, dass da was kommen könnte und ist in der Regel auch vorsichtiger und aufmerksamer was bestimmte Signale angeht.
So gibt es bei uns in der Familie gehäuft Schilddrüsenprobleme, meine Tante hatte sogar Krebs an der Schilddrüse, den sie aber überlebt hat. Meine Oma war deswegen regelmäßig bei der Vorsorge um das durchchecken zu lassen. Noch bevor die ersten symptomatischen Beschwerden aufgetaucht sind, konnte man die ersten Knötchen in der Schilddrüse entdecken, die man aber weiter beobachtet hat.
Irgendwann bekam sie dann Schluckbeschwerden und die Knötchen sind größer geworden. Nach ich weiß nicht wie langer Vorsorge-Termine wurde ihr dann vorsichtshalber die Schilddrüse entfernt, weil den Ärzten das zu riskant war, falls die Knoten doch bösartig sein sollten.
Ich finde auch, dass es auf die Krankheiten ankommt. Krebs kann man so sicherlich nicht feststellen, wenn nicht gerade irgendwelche Beschwerden vorliegen, aber da gibt es ja auch andere Vorsorgeuntersuchungen. Allgemein denke ich aber, dass es nicht schaden kann, wenn man ab und zu auf seinen Arzt trifft.
So kann man bei Bluthochdruck beispielsweise sofort eine Empfehlung für die Ernährung bekommen, auch die Schilddrüse kann regelmäßig beobachtet werden und das Herz kann auch immer untersucht werden. So ein bisschen etwas kann man mit solchen Checks schon abdecken, allerdings muss man eben auch bereit sein etwas zu ändern im Notfall und ich denke, dass da der Knackpunkt liegt. Viele hören nun mal nicht gerne, dass sie sich besser ernähren sollen und ändern deswegen auch nichts, aber das kann man ja nicht den Checks zuschreiben.
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