Prägt Ernährung während Schwangerschaft das Kind?
Ich habe gestern seit längerer Zeit wieder mit einer Freundin von mir telefoniert. Dabei kamen wir auf ein sehr interessantes Thema: es ging um die Ernährung während der Schwangerschaft. Sie nannte nämlich diverse Beispiele aus ihrer Familie, wonach sich die Ernährung während der Schwangerschaft auf die Ernährungsvorlieben des späteren Kindes ausgewirkt haben sollen. So nannte sie ein Beispiel wonach eine Schwangere hauptsächlich Vollkornprodukte und Müsli gegessen haben soll, während ihr Sohn (mittlerweile im Erwachsenenalter) schon seit frühster Kindheit eine Vorliebe für eben diese Produkte haben soll.
Während der Schwangerschaft mit der jüngeren Schwester meiner Freundin soll die Mutter eine sehr große Vorliebe für Jogurt, Obst und Schokolade gehabt haben. Witzigerweise hat das mittlerweile erwachsene Kind aus dieser Schwangerschaft eine eben solche große Vorliebe für diese Produkte und isst fast nichts anderes während meine Freundin selbst eine Vorliebe für eher deftige Sachen hat, weil ihre Mutter während der Schwangerschaft ausschließlich deftiges gegessen haben soll. Auf Grund dieser Beispiele, ist meine Freundin der Überzeugung, dass die Ernährung wegen der Schwangerschaft sich automatisch auf die Vorlieben des Kindes auswirkt. Ich bin da noch ein wenig skeptisch.
Schließlich kann dabei doch auch eine genetische Komponente eine Rolle spielen. Meine Mutter beispielsweise hasst Kekse und sie isst auch keine Kekse. Weder während der Schwangerschaft noch zu sonst irgendwelchen Gelegenheiten. Mein Vater liebt Kekse über alles und kann einfach nicht genug davon kriegen. Meine Schwester und ich sind auch beide total verrückt nach Kekse, kommen also offensichtlich nach unserem Vater, was diese Vorliebe angeht. Das hat nicht wirklich etwas mit den Ernährungsgewohnheiten während der Schwangerschaft zu tun. Meine Mutter soll während der Schwangerschaft permanent Hunger auf Weintrauben gehabt haben. Ich esse zwar hin und wieder welche, aber in Maßen, weil es bei mir sehr schnell passieren kann, dass ich Sachen nicht mehr sehen kann, wenn ich zu viel davon hatte.
Habt ihr ähnliche Beobachtungen machen können wie meine Freundin? Wie denkt ihr über dieses Thema? Wird die Ernährung eines Menschen hauptsächlich durch die Ernährung während der Schwangerschaft geprägt oder spielt mehr eine genetische Komponente eine Rolle?
Ich denke nicht, dass die Ernährung während der Schwangerschaft sich auf den Geschmack der Kinder auswirkt. Meine Mutter hat während der Schwangerschaft viel Fisch gegessen, weil sie diesen generell gern isst. Auch mein Vater isst dies gern. Mein Bruder isst Fisch wenn er muss wohingegen ich es niemals essen würde. Schon beim Geruch wird mir schlecht. Es ist ja so, dass das Baby die Vitamine und Nährstoffe der Nahrung bekommt.
Wirklich essen wie wir dies tun kann es in diesem Alter noch gar nicht. Von daher denke ich das es sehr weit hergeholt ist, dass Babys ihren Geschmack danach ausrichten. Ich denke dies geschieht in den ersten Lebensjahren. Wenn man sein Kind nur mit Pasta und Fast Food füttert gewöhnt es sich halt daran. Wohingegen ein Kind welches viele verschiedene Gerichte probiert etwas offener zu unbekannten Gerichten eingestellt ist.
Die Ernährung wirkt sich natürlich während der Schwangerschaft auf das Kind aus, aber ich bezweifle, dass das bei der Vorliebe für bestimmte Lebensmittel später beim Kind eine Rolle spielt. Viele Gelüste entstehen durch die Schwangerschaft an sich und geben sich in der Form meistens auch nach der Entbindung wieder. Während meine Mutter mit mir schwanger war, konnte sie keinen Fisch riechen. Demnach konnte sie ihn auch nicht essen. Ich hingegen liebe Fisch und sie aß auch schnell wieder Fisch und tut das heute noch sehr gerne.
Ich habe eher den Eindruck, dass vieles anerzogen ist. Sieht man die Mutter keine Cola trinken,dann ist es wahrscheinlicher, aber natürlich nicht ausgeschlossen, dass das Kind auch weniger Cola trinken wird. Als Teenager habe ich zeitweise ganze Mahlzeiten durch Kekse ersetzt. Die natürlich in Maßen, aber meine Mutter hat mir dann erzählt, dass sie das auch gemacht hat. Lustig war nur, dass ich das vorher nicht wusste. Vielleicht ist sowas auch vererbt. In der Schwangerschaft hat sie süße Sachen aber größtenteils vermieden.
Ich denke auch nicht, dass es da wirkliche Zusammenhänge gibt. Denn bei meiner Tochter habe ich keinerlei Zucker essen dürfen, also müsste sie demnach eigentlich Süßes absolut verschmähen müssen, wenn man danach gehen würde. Auch hat meine Mutter während ihrer Schwangerschaft mit mir massenweise Eis gegessen und konnte an keinem Langnese Schild vorbei gehen. Ich selber esse zwar natürlich auch gerne mal ein Eis, würde mich aber jetzt nicht als einen totalen Eisfreak definieren.
Ich denke auch, dass da viel die Erziehung und Ernährung im Kindesalter mitspielt. Bei uns zu Hause gab es z.B. immer in regelmäßigen Abständen Möhren Eintopf. Ich hasse Möhren, ich mag sie nicht und trotzdem koche ich aus Gewohnheit selber mindestens einmal im Monat Möhreneintopf.
Ich kann dem auch nicht zustimmen, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass man seinen eigenen Geschmack auch noch im späteren Leben ändern kann. Als Kind wollte ich keine warmen Speisen essen, alles nur kalt. Am Liebsten hatte ich Omelette und Grießbrei als Hauptspeise, wobei ich das heute gar nicht mehr als Hauptspeise essen kann, weil es mir viel zu süß ist. Mein Kind isst es aber gleich gerne wie ich als Kind und in der Schwangerschaft hatte ich auch viel Omlettes und Grießbrei gegessen. Ich denke aber auch, dass sich der Geschmack noch ändern wird.
Ich mochte als Kind keine Pizza und keine Spaghetti sowie keinen Parmesan und hasste Fisch. Heute mag ich das alles. Man kann also schon von dem her nicht davon ausgehen, dass ein Erwachsener dieselben Vorlieben haben wird, die die Mutter in der Schwangerschaft hatte, weil sich die Geschmäcker laufend ändern. Meine Mutter aß zum Beispiel immer schon gerne Marzipan und ich habe es immer schon gehasst und mag es heute noch nicht. Würde deine These stimmen, würde ich Marzipan lieben.
Ich denke nicht, dass das miteinander zusammenhängt. Allerdings gibt es solche Speisen dann wohl auch später noch öfter im Haushalt und dann sieht das Kind eben auch was die Eltern essen und probieren es. Dann schmeckt es entweder oder eben nicht.
Wobei ich auch so ein Beispiel kenne, von dem man meinen könnte, dass das an der Schwangerschaft lag. Meine Schwiegermutter hat die Gurkengläser immer schon im Laden leer essen müssen in der Schwangerschaft. Mein Schatz mag nun Gewürzgurken auch besonders gerne.
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