Schon in jungen Jahren Geld in Aktien investieren?

vom 05.09.2015, 20:08 Uhr

Ich habe von meinen Großeltern ein wenig Geld vererbt bekommen und habe mich darüber auch sehr gefreut. Mein Bruder und zwei Cousins haben ebenfalls etwas bekommen. Mein Bruder hat sich von dem Geld direkt ein Auto gekauft und meine Cousins haben das Geld für ihr Studium aufgezehrt. Da ich selbst schon ein Auto habe und meine Eltern mein Studium finanzieren, habe ich das Geld teilweise auf einem Sparkonto gelassen und es teilweise in Aktien investiert. Ein Bekannter von mir kannte sich damit aus und betreut seitdem mein Geld.

Eine Bekannte von mir fand das merkwürdig und meinte, dass sicherlich die wenigsten jungen Leute so handeln würden, sondern die meisten wohl eher darauf aus seien, sich irgendwas schönes von dem Geld zu kaufen. Tatsächlich kenne ich auch viele junge Leute, die ein Erbe bekommen haben, aber nur die wenigsten haben es auch angelegt. Wie wäre das bei euch, würdet ihr auch daran denken etwas von einem Erbe zu investieren oder würdet ihr es lieber direkt ausgeben?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde ehrlich gesagt keinem Bekannten vertrauen, wenn es um Aktien geht. Versprechen kann jeder etwas und wirklich guten Gewinn macht man erst, wenn man sich wirklich sehr gut damit auskennt. Mein Partner handelt mit Aktien seit dem er 18 ist. Damals war die Summe noch kleiner und gerade am Anfang ist er sehr naiv gewesen und hat auch mal etwas in den Sand gesetzt, aber mittlerweile können wir davon leben, dass er handelt und er fährt auch gute Gewinne ein.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke auch, dass das eher die Ausnahme ist. Immerhin investieren laut Wikipedia nur 14% der Deutschen überhaupt in Wertpapiere, und davon nur die Hälfte in Aktien. Bei jungen Menschen wird die Quote wahrscheinlich noch niedriger sein. Immerhin können es die Leute ja nur von den Eltern, Familie oder Freunden lernen. Wer niemanden kennt, der gute Erfahrungen mit Aktien gemacht hat, wird wohl kaum von selbst darauf kommen.

Und in der Schule wird das Thema auch zu wenig diskutiert. Ich hatte in der Schule das Glück, einen Lehrer zu haben, der selbst viel mit Aktien gehandelt hat und ein bisschen Erfahrung weitergeben zu können. In den Leistungskursen wurden dann sogar Börsenspiele durchgeführt. Aber das wird wohl kaum der Regelfall sein. Auf dem Lehrplan stand zwar die komplette Theorie über die Börse, aber die Praxis kam viel zu kurz.

Und es ist wahrscheinlich auch so, dass die wenigsten jungen Menschen so vorausschauend sind, dass sie Geld langfristig anlegen. Das gilt wahrscheinlich umso mehr, wenn das Geld nicht selbst verdient wurde. Das kann sogar gefährlich werden, wenn man beispielsweise ein Auto kauft, dessen Unterhalt man nicht bezahlen kann. Dann kann man am Ende sogar in der Schuldenfalle landen.

Allerdings finde ich, dass die Finanzierung des Studiums eine ebenso gute Anlage ist, zumindest wenn man das Richtige studiert. Auf jeden Fall ist es eine sinnvollere Verwendung als ein Autokauf. Allerdings würde ich da trotzdem einen Nebenjob annehmen, wenn das Geld nicht reichen würde, um das komplette Studium zu finanzieren und danach trotzdem noch ein ordentlicher Rest übrig bleibt.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Dazu mass man klar sagen: Vor allem in jungen Jahren sollten Bürger Ihr Geld auch in Wertpapiere anlegen. Wichtig ist dabei, dass es sich dabei nur um einen Teil des Gesamtvermögens handelt. Dessen Umfang sollte an die individuelle Risikoneigung angepasst sein. Allerdings ist es so, dass das allgemeine Risiko als geringer zu bewerten ist, wenn eher langfristig und zudem regelmäßig in Wertpapiere - zum Beispiel Aktien und Aktienfonds - investiert wird.

» Wesie » Beiträge: 307 » Talkpoints: 3,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es macht meiner Meinung nach keinen Unterschied, ob man alt oder jung ist, wenn man in Aktien investiert. Das ist dabei nicht der entscheidende Faktor. Man sollte sich einzig und allein der einfachen Tatsache bewusst sein, dass das ganze Geld innerhalb eines Tages weg sein kann und man rein gar nichts dagegen unternehmen kann, wenn es dazu kommen sollte.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man sich mit dem Thema Aktienhandel auskennen sollte, um nicht blindlinks in irgendwelche Fonds oder dergleichen zu investieren, von denen man nicht den Hauch einer Ahnung hat. Gleichwohl gibt es dafür Experten und Lektüre, die ganze Stadien füllen könnten und selbst dann ist man noch zu einem nicht unerheblichen Teil dem Zufall und Faktoren ausgesetzt, die man schlicht und ergreifend nicht beeinflussen kann.

Ich würde mir deshalb auch zwei Mal überlegen, ob ich mein Geld (ob nun hart erarbeitet oder geerbt) einem Bekannten anvertrauen würde, der sich vermeintlich damit auskennt, wenn man selbst keinerlei Möglichkeit hat, diese Aussage auch auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Jemand, der sich mit der Materie auskennt, kann einem Unwissenden auch einen Apfel als ein Ei verkaufen, um mal einen solchen Vergleich herauszuziehen.

Damit möchte ich jetzt selbstverständlich nicht behaupten, dass der Bekannte hier ein falsches Spiel treibt oder das Geld leichtfertig in hoch riskante Papiere investiert. Aber meiner Meinung nach sollte man immer selbst ein Mindestmaß an Kenntnissen zum Aktienhandel besitzen, wenn man beschließt, sein Geld in den Markt zu werfen. Dabei macht es für mich keinen Unterschied, ob sich ein Bekannter oder eine große Bank oder Fondgesellschaft um mein eingesetztes Geld kümmert. Ein jeder kann mir einen Apfel für ein Ei verkaufen, wenn ich keinerlei Ahnung habe, wie beide aussehen. Vorsicht ist immer geboten, wenn es um Geld oder Aktien geht - und erst recht wenn es um Geld und Aktien geht.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Man sollte sich einzig und allein der einfachen Tatsache bewusst sein, dass das ganze Geld innerhalb eines Tages weg sein kann und man rein gar nichts dagegen unternehmen kann, wenn es dazu kommen sollte.

Beide Aussagen sind völlig falsch. Kein Unternehmen geht innerhalb eines Tages pleite. Das kündigt sich oft schon Monate oder gar Jahre im Voraus an. Und man kann etwas gegen Verluste unternehmen und sich vor einem größeren Schaden sehr effektiv schützen. Und da stecken keine Tricks dahinter, die nur Experten kapieren können. Es geht um ganz einfache Dinge, die jeder kapiert, wenn man sie einmal erklärt hat.

Schwierig wird es erst, wenn man wirklich gute Gewinne einsammeln möchte. Da muss man einfach Erfahrung sammeln. Und wenn man damit früh anfangen kann, ist das umso besser.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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