Hat Obama das Leben der Schwarzen in den USA verbessert?

vom 08.09.2015, 14:46 Uhr

Die zweite Amtszeit des ersten schwarzen Präsidenten der USA neigt sich dem Ende zu und es stellt sich die Frage ist, ob nicht viele Schwarze von ihm enttäuscht sind? Schließlich waren es gerade viele Schwarze, die einen der ihren zum Präsidenten machten, weil sie sich eine Verbesserung ihres Lebens versprachen. Was ist davon geblieben? Die Rassismusskandal bei der Polizei hat gezeigt, dass wohl noch viel Wasser den Mississippi hinunter fließen muss, bis Schwarze in den USA endlich auf einer Stufe mit den Weißen in den USA stehen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es ist sehr wahrscheinlich, dass es noch Jahre dauern wird, bis eine eventuelle Veränderung überhaupt sichtbar werden wird. Wie so oft in der Politik und bei Entwicklungen, die vor allem einen Symbolcharakter haben - wie auch die Präsidentschaft von Obama - ist es schwer, sichtbare Besserungen noch während einer Amtszeit oder Regierungsperiode zu erkennen.

Als Obama gewählt wurden, war schon klar, dass er die vielen Versprechen und all die Hoffnungen der Wähler nicht wird erfüllen können. Dafür waren sie einfach viel zu hoch angesetzt, was er sich auch selbst zuzuschreiben hat. Aber immerhin gab es einen Wahlkampf - beziehungsweise im Endeffekt zwei - zu gewinnen und dass sich viele Versprechen im Nachhinein nicht halten lassen, ist in der Politik ja an der Tagesordnung.

Meiner Meinung nach war es vor allem die Wirkung nach Außen, die die Wahl des ersten afroamerikanischen Präsidenten ins Weiße Haus bewirkt hat. Im Ausland ist das ganz anders wahrgenommen worden als in den USA selbst, wo sich erstmal nicht wirklich viel verändert hat.
In der weltweiten Presse wurde dieser Schritt gefeiert, viele Menschen haben schon ein Ende des Rassismus in den USA besiegelt gesehen. Diesen ist natürlich die Realität aufgezeigt worden, als offenkundig wurde, dass sich das Problem des Rassismus nicht gelegt, sondern - im Gegensatz - beinahe noch verstärkt hat.

Hinzu kommt, dass es auch nicht die alleinige Aufgabe des Präsidenten ist - ganz egal welche Hautfarbe dieser hat - etwas dagegen zu unternehmen. Die Mentalität der Amerikaner ist doch jene, dass jeder für sich selbst sorgen sollte und verantwortlich ist. Also müssen sie auch selbst dafür sorgen, dass der früher latente und heute wieder präsente Rassismus endlich von der Bildfläche des Landes verschwindet. Das alleine auf den amtierenden Präsidenten abzustrampeln, halte ich für sehr gefährlich, wenn nicht sogar fahrlässig.

Gleichwohl lässt sich aber sagen, dass Obama das Leben der afroamerikanischen Bevölkerung insofern verbessert hat, als dass er das Leben der Amerikaner allgemein verbessert hat - zumindest wenn man sich die Reform der Krankenversicherung anschaut. Was die Präsidenten vor ihm nicht interessiert hat und deshalb auch nicht zur Verwirklichung kam, ist ihm mit seinem "Obama-Care" glücklicherweise gelungen, auch wenn das System auch heute noch einige gravierende Lücken und Fehler aufweist. Der Schritt in die richtige Richtung ist aber getan worden - und darauf kommt es erstmal an.

Ob sich das Problem des Rassismus so einfach lösen lässt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Dann wird möglicherweise auch ersichtlich werden, ob der Beitrag, den Obama selbst geleistet hat, zu dessen Lösung beigetragen hat.

Benutzeravatar

» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^