Studenten zwingen zum Unterricht zu kommen legitim?
Die Anwesenheitspflicht in Vorlesungen ist schon seit längerem abgeschafft worden, zumindest in meinem Bundesland. Ich weiß nicht wie das in anderen Bundesländern aussieht. Erst seit diesem Semester wurde bei uns auch die Anwesenheitspflicht in Seminaren abgeschafft.
Meiner Erfahrung nach richten sich aber nicht alle Dozenten danach und ich habe auch schon Dozenten erlebt, die sich über diese Regelung hinweg gesetzt haben und trotzdem darauf bestanden haben, dass eine Anwesenheitsliste geführt wird und wenn man mehr als zwei Termine gefehlt hat, war man automatisch ausgeschlossen und konnte seine Leistungspunkte vergessen.
Vor einigen Jahren habe ich mal mitbekommen wie ein Dozent in einer Vorlesung tatsächlich verlangt hat, dass eine Anwesenheitsliste geführt wurde. Man muss dazu sagen, dass wir damals im ersten Semester knapp über 230 Studenten in der Vorlesung waren und dementsprechend hat es ewig gedauert, bis diese bescheuerte Liste durchgegangen war. Zwischendurch trödelt auch immer mal wieder jemand, sodass man Glück hat, wenn man die Liste überhaupt zu Gesicht bekommt.
Der Dozent war schon so "intelligent", dass er eben pro Sitzung 8 Anwesenheitslisten herumgehen ließ, wo dann immer dieselben Namen drauf gestanden haben, in der Hoffnung, dass sich so wenigstens alle eintragen konnten. Trotzdem konnte es schon einmal sein, dass wir erst fünf Minuten vor dem Ende der doppelstündigen Vorlesung die Liste zu Gesicht bekommen haben. Manche Studenten waren nämlich so schlau und sind direkt verschwunden nachdem sie sich eingetragen haben. Wenn die Liste allerdings erst am Ende zu einem gelangt, kann man sich die paar Minuten auch schenken und da lohnt sich ein abhauen nicht so wirklich.
So wirklich geändert hat die Anwesenheitsliste überhaupt nichts, denn der Dozent hatte trotzdem eine Durchfallquote von weit über 83%. Als er das dann gemerkt hat, hat er die Anwesenheitspflicht dann nach wenigen Semestern wieder abgeschafft.
Vor kurzem hatte ich auch ein Seminar, wo der Dozent dann darauf bestanden hat, die Anwesenheit jedes mal zu kontrollieren, auch wenn es keine Anwesenheitspflicht mehr gibt. Ich sehe das ganze ziemlich grenzwertig und wüsste nicht, was das bringen soll. Ich meine, die die nur anwesend sind um ihre Zeit da abzusitzen für ihre Leistungspunkte, wird man auf diese Weise auch nicht mehr motivieren können aktiv mitzuarbeiten. Oder was meint ihr?
Sollte man in euren Augen die Anwesenheitspflicht trotz deren Abschaffung verlangen oder darauf bestehen? Oder sollte man die Studenten einfach machen lassen, weil die Interessenten eh immer kommen werden?
Viele Dozenten halten selbst nichts von der Anwesenheitspflicht, weil der Student vor allem selbständig und nach eigenem Interesse- und Schwerpunkt lernen soll. Es ist schade, dass die Arbeitsmoral unter den Studenten sooft im Keller hängt, aber das liegt eben an den strikten Bachelor-Vorgaben. Die Magister hatten es da leichter.
Soweit ich weiß, gibt es bei uns an der Uni tatsächlich noch eine Anwesenheitspflicht für Seminare. Das letzte Semester hatte ich nun gar keine Seminare und Vorlesungen mehr, da ich da nur meine Bachelorarbeit geschrieben habe, wobei es das Semester zuvor auf jeden Fall noch die Anwesenheitspflicht gab. Das betraf sowohl Seminare, aber auch einige Vorlesungen bei uns.
Einige der Dozenten haben dann auch darauf verzichtet, so eine Liste für Seminare durchzugehen, wobei die Liste in einigen Seminaren aber auch immer durchging. Man durfte da wirklich nur zweimal fehlen, weil man sonst durchgefallen ist. Das wurde uns zu Beginn des Semesters auch immer gesagt und auch bei den Seminaren, bei denen dann keine Liste herumging, wurde das gesagt, wobei das ja eigentlich sinnlos ist.
Dass es bei euch Anwesenheitslisten gibt, obwohl die Anwesenheitspflicht abgeschafft wurde, finde ich sehr hart und ich denke nicht, dass das legitim ist. Mehr als zweimal habe ich bisher noch nie gefehlt aber wenn das der Fall wäre, dann würde ich auf jeden Fall den Studienberater aufsuchen oder wer da sonst dafür zuständig ist und mit ihm darüber sprechen. Immerhin kann das doch nicht der Dozent selbst entscheiden.
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