Tierquälerei bei Ratten erträglicher, als bei Primaten?

vom 07.09.2015, 17:50 Uhr

Wie ich in einem anderen Beitrag schon erwähnt habe, haben die Forscher am Max-Planck-Institut in Tübingen ihre Forschungen mit Affen aufgegeben, da die Proteste und Bedrohungen der Tierschützer zu groß wurden. Die Tierschützer waren stolz auf das Ergebnis und haben es als einen Erfolg verbucht. So recht verstehen tue ich das aber nicht, denn anstatt der Affen gibt es nun Ratten. Die Ratten bekommen ebenfalls diese Führstangen die ihnen aus dem Schädel ragen. Es sieht alles also genauso aus, nur sind es eben Ratten.

Ratten sind dem Menschen aber offenbar nicht so sympathisch wie Affen, denn Affen sind menschenähnlicher und der Mensch ist ein Egoist. Demnach ist die Forschung an Affen also sehr schlimm, an Ratten aber nicht. Versteht ihr diese Entwicklung? Ist das eurer Meinung nach nun wirklich eine Verbesserung? Findet ihr es weniger schlimm, wenn Ratten anstatt von Affen gequält werden?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann schon nachvollziehen, dass Menschen im Allgemeinen eine größere Affinität zu Affen haben. Man erkennt sich eben sehr viel mehr wieder, sie verhalten sich menschenähnlich. Nur ein Beispiel: sie können die Arme nach einem ausstrecken. Da schmilzt doch jedem das Herz. Ratten hingegen verbinden viele mit Schmutz, Kanalisation, Krankheiten.

Persönlich mag ich Ratten sehr gern. In meiner Jugend hatte ich zwei Ratten. Es sind wunderbare, intelligente, süße Haustiere. Ich finde also Bilder mit Ratten in Tierversuchslaboren genauso unerträglich wie Bilder von Affen.

Dennoch kann ich es verstehen. Es ist nun mal ein emotionales Thema und Affen lösen mehr Emotionen aus. Und um sich für die Abschaffung von Tierversuchen einzusetzen, bedarf es Leidenschaft. Das macht man ja nicht mal eben so nebenbei, es kostet Zeit und Geld. Wenn man dann merkt, dass bei einer Demonstration bezüglich Ratten nur 100 Menschen kommen, obwohl letzte Woche wegen den Affen 1000 Menschen da waren, verliert man vielleicht auch mal den Mut.

Dass es nämlich niemanden stört, stimmt nicht. Die meisten wirklich aktiven Tierschützer machen keine großen oder gar keine Unterschiede zwischen den Spezies. Dann geht es vielmehr um die Machbarkeit. Es war ja schon schwer genug, die Forschung an den Affen zu verbieten. Es ist doch klar, dass alle anderen Tiere da nicht fünf Minuten später folgen. Eins nach dem anderen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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