Schüleraustausch auch mit anderen Kontinenten möglich?

Als ich noch auf die Realschule ging, gab es in der siebten Klasse einen Schüleraustausch im Rahmen des Französischunterrichtes. Es hatte nicht jeder Französischunterricht gehabt, da man statt Französisch auch noch zwei andere Fächer auswählen konnte. Diejenigen, die Französisch hatten, konnten dann aber für eine Woche nach Frankreich und dann auch nach einigen Wochen einen Schüler aus Frankreich bei sich aufnehmen.

Auf dem Gymnasium gab es so einen Schüleraustausch dann gar nicht mehr, so dass ich also nur nach Frankreich gehen konnte. Auf Instagram lese ich aber öfter davon, dass manche Schüler wohl auch auf einen Schüleraustausch nach China oder auch Japan gehen, was ich schon sehr merkwürdig finde. Immerhin lernt man diese Sprachen in der Schule normalerweise nicht und die Länder sind ja auch sehr weit weg, so dass ich mich frage, wie sich so etwas denn organisieren lässt.

Habt ihr schon einmal an einem Schüleraustausch teilgenommen, wobei ihr dann auch auf andere Kontinente gereist seid? Bieten manche Schulen tatsächlich so etwas an?

Unsere Schule hat nur 2-Wochen-Austausche angeboten und die gingen jeweils nach Spanien, Frankreich oder Holland. Ziel war es auch nicht die Sprache zu lernen, sondern es ging eher um die kulturelle Begegnung. Gesprochen hat man dann meist englisch mit der Gastfamilie.

Aber einen richtigen Austausch für mehrere Monate und dazu noch auf einen anderen Kontinent, das musste man sich schon privat organisieren. Die Kinder der gut betuchten Eltern haben das auch genutzt. Bei uns waren Mitschüler in China, Chile, den USA, Kanada, Neuseeland und Australien. Alleine aus meinem Jahrgang fallen mir acht Leute ein, die in einem der genannten Länder waren. Das ging dann sechs bis zwölf Monate.

Zu China und Japan kann ich sagen, dass viele es privat lernen wollen, gerade Mandarin wird ja zur Zeit als "die Sprache" gehandelt, die man unbedingt neben Englisch lernen sollte. Das lernt man dann in Vorkursen, bei der Gastfamilie usw.

Soweit ich weiß geht das nur für die älteren Schüler, die noch dazu aus einem reichen Elternhaus stammen. So habe ich in der Oberstufe von zwei Mitschülern mitbekommen, dass diese für 3-6 Monate im Ausland waren, in diesem Fall in Neuseeland oder Australien. Beide stammten aber auch aus reichen Familien und lebten im so genannten "Villenviertel" bei uns. Da ist es kein Wunder, dass man sich so etwas leisten kann.