Schon an Studienabbruch gedacht?
Im Studium ist man oft mit unterschiedlichen Problemen konfrontiert. Dies können Probleme finanzieller Art sein oder aber man kommt mit bestimmten Dozenten nicht klar. Manche Studenten denken nach einiger Zeit dann an Studienabbruch oder spielen zumindest mit diesem Gedanken. Andere wiederum lassen sich durch nichts einschüchtern und ziehen ihr Studium ohne jede Form von Zweifeln durch.
Ich habe erst gestern bei unserer Gruppenarbeit in der Uni ein Gespräch zwischen zwei Kommilitonen mitbekommen, mit denen ich in einer Gruppe bin. Sie unterhielten sich über Studienabbrüche und tauschten ihre Erfahrungen aus. Dabei stellte sich heraus, dass beide schon einmal mit dem Gedanken gespielt hatten, das Studium abzubrechen, auch wenn mir nicht ganz klar ist, aus welchen Gründen, weil ich nicht die ganze Zeit das Gespräch verfolgt habe.
Ich kenne eine Kommilitonin in meinem Studiengang, die demnächst eine Klausur nachschreiben muss. Ich fragte sie auch schon, was denn passieren würde, wenn sie auch den zweiten Termin verhaut und dann den dritten in einem Jahr nachschreiben muss. Daraufhin meinte sie nur, dass sie das Studium dann einfach abbrechen würde, wenn sie den B-Termin versaut, weil ihr das die ganze Planung kaputt machen würde. Das fand ich persönlich schon krass und leicht übertrieben. Ich meine, dann hängt man eben ein Jahr dran, wo liegt das Problem?
Habt ihr schon einmal so große Selbstzweifel gehabt, dass ihr an Studienabbruch gedacht habt? Was habt ihr da gemacht? Habt ihr euch dann tatsächlich für den Abbruch entschieden oder habt ihr das Studium dennoch durchgezogen?
Ich habe ab und an auch mit Selbstzweifeln zu kämpfen, aber ich denke das ist völlig normal, da man als Student doch ziemlichem Druck ausgesetzt ist. Aber ich denke spätestens nach den ersten beiden Semestern sollte man für sich entschieden haben, ob man das Studium durchzieht oder eben nicht.
Wenn man über die zwei Semester schon drüber ist, vielleicht schon 5 Semester studiert und dann abbrechen möchte, kann ich das meist auch nicht richtig nachvollziehen. Ich denke da steckt dann schon ein ziemlich großer Leidensdruck dahinter. Es sollte gut überlegt sein, ob man dann noch abbricht, denn schließlich hat man viel Zeit und Mühe uns Studium investiert und das schmeißt man ja im Endeffekt einfach so weg. Und das finde ich schon sehr schade.
Man sollte zumindest versuchen, das Studium durchzuziehen und sich evtl Hilfe holen, wenn man das Gefühl hat, es alleine nicht schaffen zu können.
Mein erstes Studium habe ich tatsächlich abgebrochen. Nach einem Semester war mir klar, dass ich weder mit dem Job, noch mit dem Studium, noch mit dem Menschenschlag der da üblicherweise sonst noch studiert hat jemals glücklich werden würde. Ich hatte mir das komplett anders vorgestellt.
Ich fand das durchaus konsequent und folgerichtig. Warum soll man sein Leben mit etwas verbringen, was sich in der Realität als etwas heraus stellt, was nicht den Erwartungen entspricht? Ich denke, das machen relativ viele.
Manche finden solche Dinge erst relativ spät im Studium heraus. Das Lehramtsstudium ist vermutlich besonders anfällig dafür. Denn man beschäftigt sich da oft lange nur mit Theorie, bis man das erste Mal richtig vor einer Klasse stehen muss. Die ersten ernsten Praktika kommen oft erst in den höheren Semestern. Und das löst bei manchen einen Praxis Schock aus. Ich habe da neulich von einem gehört, der es sogar erst im Referendariat gemerkt hat, dass der Lehrerberuf eigentlich gar nichts für ihn ist. Ständig Zensuren verteilen, über Leben entscheiden. Das kann in der Praxis hart sein.
Letztlich muss jeder selbst wissen, was er mit seinem Leben macht. Ich würde niemanden verurteilen, der sein Studium abbricht. Zudem die Anforderungen an Studenten seit der Reform erheblich gestiegen sind. Studieren ist längst nicht mehr das lustige Lotterleben, wie es sich manche vorstellen. Auch wenn man intelligent ist, ist nicht jeder automatisch für so einen enormen Leistungsdruck gemacht.
Ich habe auch schon mal überlegt, mein Studium abzubrechen, es aber glücklicherweise aber gelassen. Ich habe mich selber anfangs sehr unter Druck gesetzt im ersten Semester und das auch noch völlig unnötiger Weise. Als ich dann eine Klausur verhauen habe und wiederholen musste, hatte ich tatsächlich ernsthafte Absichten abzubrechen. Ich dachte mir, wenn ich es jetzt schon nicht hin bekomme, so einen ollen Grundkurs zu bestehen, wie kann ich dann den Rest des Studiums packen mit halbwegs guten Noten?
Zum Glück habe ich mir diese Selbstzweifel irgendwie ausgetrieben, daher studiere ich jetzt weiter und bin auch sehr zufrieden mit meinen Noten. Allerdings hätte ich das Studium auch durchgezogen, wenn es mir nicht gefallen würde. Mit meinem Studium bin ich ein Allrounder und kann praktisch überall einsteigen. Daher muss ich mir eigentlich keine großen Sorgen machen, dass mein Job später automatisch blöd wird, nur weil ich das Studium doof finde.
Ich habe mein erstes Studium abgebrochen, weil es mir einfach absolut nicht gefallen hat und einfach nicht meins war. Es hat einfach nichts gepasst und ich könnte tausend Sachen davon aufzählen. So war ich beispielsweise über drei Stunden täglich insgesamt unterwegs, weil ich in der Schweiz studiert habe. Da in der Schweiz alles extrem teuer ist, hätte ich dort niemals hinziehen können. Da ich immer bis nachmittags "Unterricht" hatte, kam ich spät am Abend nach Hause, wobei noch ein riesiger Berg Arbeit auf mich wartete. Am nächsten Tag musste ich dann wieder früh aufstehen und am Wochenende arbeiten. Das war eine unheimliche Belastung.
Ich habe auf Lehramt studiert, wobei man in der Schweiz direkt ins kalte Wasser geworfen wird und bereits im ersten Semester, in der ersten Studienwoche schon selbst unterrichten muss. Das wäre in Deutschland undenkbar, genauso wie das zweiwöchige Praktikum am Ende des ersten Semesters, bei dem man jeden Tag mehrere Stunden selbst unterrichten musste. Ferien gab es selbstverständlich nicht, da alles für die Unterrichtsvorbereitung drauf ging, sowie jegliche Freizeit.
Soweit ich mich erinnern kann, musste ich quasi alles unterrichten und studieren, wobei jedoch auch Fächer dabei waren, von denen ich ohnehin wusste, dass ich diese später nicht unterrichten wollen würde. Zudem verstand ich die Sprache anfangs kaum und konnte mich auch nur extrem schwer einfinden. Ich habe mich dort nicht wohl gefühlt, so dass ich dann auch wirklich abgebrochen und etwas anderes studiert habe.
Mein zweites Studium hat mir dann umso besser gefallen und ich habe da nicht einen einzigen Moment mit dem Gedanken gespielt, abzubrechen. Es hat mir wirklich viel Spaß gemacht und ich bin froh, dass ich dann noch dieses Studium gemacht habe.
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