Haushaltshilfe bedient sich an Lebensmitteln- wie reagieren?

vom 25.03.2015, 23:19 Uhr

Frau A beschäftigt an einem Nachmittag pro Woche für vier Stunden eine Haushaltshilfe, die sich um alle Belange im Haus kümmert. Sie putzt, wäscht die Wäsche, kocht teilweise sogar die Mahlzeiten für die Familie vor und übernimmt eben alles, was so anfällt. Ab und zu kommt sie auch abends in den Haushalt, um auf die Kinder aufzupassen.
Frau A ist sehr froh, dass sie diese Haushaltshilfe gefunden hat, denn sie arbeitet gut und ist eine Bereicherung für die Familie.

Nun hat Frau A festgestellt, dass die Haushaltshilfe sich ab und zu an den Lebensmitteln der Familie bedient, ohne vorher zu fragen. Es fehlen zum Beispiel einfach ein paar Kekse, eine Tafel Schokolade oder auch mal ein Paket Nudeln oder Reis. Zuerst dachte Frau A, dass sie einfach vergessen hat, dass sie diese Dinge schon verbraucht hat aber nachdem die Vorfälle sich häuften, hat sie gezielt darauf geachtet und der Verdacht hat sich bestätigt.

Frau A hat ihre Haushaltshilfe auf das Problem angesprochen, bzw. gefragt, ob sie sich etwas von den Sachen genommen hat, was die Haushaltshilfe aber abgestritten hat. Frau A ist sich aber mittlerweile 100% sicher.

Was würdet ihr an der Stelle von Frau A tun? Würdet ihr es ignorieren, dass Lebensmittel fehlen und darüber hinwegsehen, dass die Haushaltshilfe sich ab und an mal etwas aus den Schränken nimmt? Würdet ihr sie entlassen? Wie oben bereits erwähnt, leistet die Haushaltshilfe sehr gute Arbeit und Frau A möchte sie ungerne verlieren. Langsam geht allerdings das Vertrauen verloren und Frau A fragt sich, was wohl als nächstes zufällig verschwindet.

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Eine Haushaltshilfe sollte zuverlässig und ehrlich sein. Ist sie das nicht, begegnet man ihr immer mit Misstrauen und das ist kein schönes Verhältnis mehr. Wenn Frau A ausschließen kann, dass auch niemand sonst, der vielleicht einen Schlüssel hat, sich an den Lebensmittel bedient haben könnte, dann würde ich die Haushaltshilfe entlassen. Aber vorab würde ich noch nachsehen, ob an Schmuck oder sonstigen Kleidungsstücken oder anderen Sachen etwas fehlt. Denn auf die Dauer kann das nicht gut gehen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich kann gut verstehen, dass man sich davor scheut eine Haushaltshilfe, mit der man sonst eigentlich sehr zufrieden ist, so schnell zu entlassen. An Stelle von Frau A wäre ich mir wahrscheinlich auch unsicher, ob ich ihr nicht vielleicht Unrecht tue und sich andere Familienmitglieder an den Lebensmitteln bedient haben. Das würde ich auf jeden Fall abklären.

Da Frau A ja das Problem bereits angesprochen hat, würde ich eigentlich davon ausgehen, dass das Verschwinden von Lebensmitteln zumindest vorerst mal aufhört, wenn es tatsächlich die Haushaltshilfe war. Denn diese kann sich ja dann denken, dass sie nun unter besonderer Beobachtung steht. Fehlen nach diesem Gespräch weiterhin Lebensmittel, muss die Haushaltshilfe schon besonders dreist sein - was ich mir schon fast nicht vorstellen kann, aber vielleicht steckt sie in besonders großer Geldnot? Oder es war eben doch jemand anderes.

Benutzeravatar

» Peanut » Beiträge: 444 » Talkpoints: 57,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



An Frau As Stelle würde ich das genauso der Haushaltshilfe sagen. Ich finde, die Haushaltshilfe sollte wissen, was es für Konsequenzen haben kann, wenn sie so weiter macht und dass das eben auch Auswirkungen auf das Vertrauensverhältnis hat, welches an einem bestimmten Punkt einfach nicht mehr vorhanden ist und demzufolge auch nicht mehr existiert.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich auf Grund deiner Überschrift erst an etwas anderes gedacht habe. Ich habe erst gedacht, dass sie ab und an während der Arbeitszeit heimlich essen würde und nicht, dass direkt Packungen von Reis oder Nudeln und Schokoladentafeln verschwinden würden. Ich selbst arbeite parallel zur Uni unter anderem auch als Haushaltshilfe für 4 Stunden pro Woche, wobei meine Chefs da so sind, dass sie mir gerne auch ungefragt Lebensmittel abgeben.

Es handelt sich dabei meistens aber um Orangen, die zu viel gekauft wurden oder eben übrig gebliebener zu viel gebackener Kuchen, der sonst weggeworfen werden muss. Es wird dann auch ausdrücklich gesagt, dass ich ein Stück Kuchen essen darf oder dass ich eine Orange mit nach Hause nehmen darf. Ungefragt würde ich das nie machen.

Ich finde, egal wie arm jemand sein sollte, es ist einfach unterste Schublade eine Packung Reis oder Nudeln ungefragt mitzunehmen und damit zu klauen. So teuer sind diese Sachen ja auch nicht, sodass ich das absolut nicht nachvollziehen kann.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Letztlich ist das einfach Diebstahl, auch wenn der Wert vielleicht nicht sonderlich hoch ist. Aber es ist ja immer die Möglichkeit gegeben, dass als nächstes Schmuck oder Bargeld verschwindet, wenn sich jemand mit Neigung zum Stehlen sicher fühlt. Wenn die Person noch in der Probezeit ist, kann man einfach so kündigen, wenn sich der Verdacht erhärten sollte.

Man könnte theoretisch mit Hilfe versteckter Kameras eine Falle stellen. Allerdings weiß ich nicht, inwiefern das erlaubt wäre. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass man das in seinen eigenen vier Wänden doch eigentlich dürfen sollte. Aber ich würde an Stelle der Arbeitgeber wohl besser auf Nummer sicher gehen und mich bei einem Anwalt für Arbeitsrecht erkundigen, wie man in so einem Fall sauber vorgeht. Schließlich möchte man ja nicht auch gegen Gesetze verstoßen, schon gar nicht, falls der Fall zum Streitfall wird und vors Arbeitsgericht kommen sollte.

Eventuell würde ich auch diese Haushaltshilfe noch mal schriftlich darauf hinweisen, dass sie nicht befugt ist sich an Vorräten eigenmächtig zu bedienen und das unterschreiben lassen. Wenn dann wieder solche Fälle vorkommen, dann sollte die Sachlage klar sein. Eventuell könnte man mit einem neutralen Zeugen zuvor eine Art Inventur machen und protokollieren, wie viel Reis, Schokolade, Kekse und andere Lebensmittel gerade auf Vorrat liegen. Wenn dann etwas fehlt, dann ist es für einen Tatverdächtigen schwieriger zu behaupten, dass vorher schon weniger da war. Und eventuell könnte man in so einem Fall auch die Polizei zur Taschenkontrolle bitten, falls sie die Tasche am Feierabend nicht freiwillig entleeren will.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich würde noch mal das Gespräch suchen und auch vielleicht erst mal erklären, dass es nun wichtiger ist, dass man die Wahrheit sagt. Ich meine, wenn die Frau einfach Hunger hat und sich nichts leisten kann, dann sollte man ihr nicht noch den Job wegnehmen. Auf der anderen Seite ist es aber Diebstahl und deswegen kann man eben auch eine Kündigung aussprechen.

Ich würde vielleicht auch eine Kamera aufstellen. Damit hat man dann einen Beweis und wird den Übeltäter schnell finden können und hat dann auch einen sicheren Nachweis, wenn man sie nun wirklich kündigen will.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es ist sicher schwierig zu beurteilen, wie man sich in der Situation verhalten würde. Wenn Frau A sich sicher ist, dass ihre Haushaltshilfe sich die Sachen genommen hat und es sonst niemand gewesen sein kann, dann muss man das auf jeden Fall klären. Wenn Frau A schon mit der Haushaltshilfe gesprochen hat, diese aber abgestritten hat, etwas von den Sachen genommen zu haben, dann finde ich es schwierig, noch Vertrauen zu so einer Person zu haben.

Vielleicht würde ich sie noch einmal ansprechen, wenn ich mir eben sicher bin und dann auch sagen, dass es so nicht weitergeht und dass entweder die Nennung eines Grundes nötig ist oder die Entlassung folgt. Bei jemandem, der Zugang zu allen Räumen des Hauses hat, muss für mich schon Vertrauen da sein. Wenn das durch solche Aktionen zerstört wird, dann würde es mir schon leidtun, aber dann könnte ich eine solche Person nicht mehr beschäftigen.

Wenn auf ein weiteres Ansprechen eine Erklärung folgen würde, dass die Haushaltshilfe arm ist und sich deshalb an den Lebensmitteln bedient hat, dann würde ich es zwar auch nicht in Ordnung finden, aber es vielleicht nochmal versuchen, ihr aber sagen, dass es so nicht geht. Dann muss wenigstens gefragt werden und es muss der Person klar sein, dass ich nichts in dieser Richtung mehr akzeptieren würde, was in Richtung Diebstahl geht. Wenn so etwas nochmal vorkäme, wäre definitiv Schluss und eine Entlassung würde folgen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich habe bei der Überschrift auch gedacht, dass einfach während der Arbeitszeit ein Keks aus der Schale genommen und gegessen wird oder so ähnlich. Dass man direkt etwas mitgehen lässt, hatte ich nicht gedacht, wobei ich das auch absolut nicht in Ordnung finde. Ich finde, dass man da aber schon ganz klar unterscheiden muss, was die Haushaltshilfe da nun mitnimmt.

Handelt es sich um Lebensmittel, die offen herumliegen und für alle frei zugänglich sind, dann finde ich das nicht schlimm, wie etwa beispielsweise Kekse in der Schale oder auch Bonbons in einem Glas oder eine Banane in der Obstschale. Da würde ich der Haushaltshilfe wohl aber auch von Anfang an sagen, dass sie sich da bedienen kann, wenn sie das möchte.

Sich einen Keks aus der Schale auf dem Tisch zu nehmen, ist jedoch etwas ganz anderes, als eine volle Packung Nudeln aus der Schublade einzustecken, wie ich finde. So etwas ist ja ganz klar Diebstahl, auch wenn Nudeln nun nicht gerade teuer sind. Dennoch hat sie sich nicht einfach etwas genommen, weil sie plötzlich Hunger bekommen hat, sondern sie hat die Nudeln dann ja klar für zu Hause eingesteckt. Das ist einfach gestohlen.

Auch wenn die Haushaltshilfe sonst immer absolut zuverlässig arbeitet, wäre das für mich einfach ein Kündigungsgrund. Mir würde es dabei gar nicht um den Wert der Sachen gehen, da so etwas wie Nudeln und Reis ja sehr günstig ist. Mir würde es aber einfach darum gehen, dass die Haushaltshilfe klaut, was natürlich gar nicht geht, auch wenn es nur billige Sachen sind. Das ändert nichts an der Tatsache, dass es sich um Diebstahl handelt.

Ich würde auch das Vertrauen in die Person verlieren, wenn sie mich so hintergehen und auch noch alles abstreiten würde. Ich hätte dann auch Angst, dass noch plötzlich andere, wesentlich wertvollere Sachen von mir wegkommen würden. Von daher würde ich der Frau wohl auch ganz klar sagen, dass es so nicht weitergehen kann und dass sie eben den Job verliert, wenn es so weitergeht. Immerhin muss ich mich doch auf meine Haushaltshilfe verlassen können und darf keine Angst haben, dass sie mich einmal ganz beraubt.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^