Überdurchschnittlich viele Unfälle im Schulsport?

Mit Bekannten habe ich mich neulich über Schulsport unterhalten, da das Kind einer Bekannten sich beim Geräteturnen das Bein gebrochen hatte. Eigentlich konnte jeder von einigen Unfällen aus seiner Schulzeit erzählen, die einem selbst oder anderen zugestoßen sind. Unfälle im Schulsport scheinen eine häufige Angelegenheit zu sein. Mein Freund meinte auch, dass er in der Schule nie gerne Sport gemacht habe und viele Sportarten erst nach der Schule wirklich interessant fand.

So war das beispielsweise auch beim mir. Handball fand ich in der Schule immer furchtbar und es gab viele Verletzungen. Nach der Schule hat es mir aber sehr viel Spaß gemacht. Das lag natürlich auch daran, dass man das professioneller gemacht hat und die laienhafte Ausübung von Sportarten im Schulsport mehr Verletzungsrisiko birgt. Gab es an eurer Schule auch viele Verletzte beim Sport? Denkt ihr, dass man da was ändern muss oder sollte man da so hinnehmen?

Bei uns gab es sehr viele Verletzungen im Sport, wobei das auch auf die Sportart ankommt und auf den Menschen halt. So habe ich eine Freundin, die in dieser Hinsicht sehr empfindlich ist. Sie tut sich sehr schnell etwas. So ist sie beim Badminton einmal umgeknickt und hatte sich direkt den Knöchel verstaucht und war einige Wochen sportmäßig außer Gefecht.

Ich selbst habe mir aber auch schon zweimal im Sportunterricht etwas getan. Komischerweise immer beim Volleyball. Durch das Baggern, das wir üben mussten ist bei mir irgendwann eine Vene im Handgelenk gerissen und ich war mehrere Wochen außer Gefecht bis das verheilt war. Ich bin deswegen sogar vorsichtshalber in der Notaufnahme gewesen (Mittwochs hatte der Hausarzt zu) um eben Verstauchungen oder Verletzungen der Sehnen auszuschließen.

Ich selber hatte mal einen Unfall im Sportunterricht, aber an viele andere Fälle kann ich mich nicht erinnern. Konkret fällt mir jetzt aus 13 Jahren Schulzeit nur eine Klassenkameradin ein, die sich auch mal im Unterricht verletzt hat.

Wenn das wirklich so häufig der Fall sein soll, dann kann man natürlich spekulieren, woran das liegt. Es heißt ja immer, dass die Kinder heutzutage zu unsportlich und ihre motorischen Fähigkeiten unterentwickelt sind, da könnte es natürlich sein, dass der eine oder andere den Anforderungen des Sportunterrichts nicht gewachsen ist und sich verletzt, weil das, was er machen soll, zu schwierig für ihn ist. Manchmal ist man aber vielleicht auch einfach nur unkonzentriert, weil man lieber mit den Freunden redet, anstatt sich richtig auf eine Turnübung einzustellen.

Aber was sollte man großartig ändern? Die Schüler nur noch durch die Turnhalle joggen lassen, weil dabei am wenigsten passieren kann? Das kann es irgendwie auch nicht sein. Außerdem ist die Unfallgefahr auch nicht wirklich geringer, wenn man in der Freizeit Fußball spielt oder Skateboard fährt. Ich kenne mehr Leute, die sich als Kinder oder Jugendliche in der Freizeit verletzt haben.