Kontrolle von medizinischen Einrichtungen mangelhaft?

Ich arbeite ja seit einigen Wochen in einer Arztpraxis mit einigen medizinischen Fachangestellten zusammen. Ich hatte erst kürzlich eine Unterhaltung mit einer Kollegin über die Hygiene in medizinischen Einrichtungen wie Arztpraxen und Krankenhäusern und die Kollegin meinte zu mir, dass es wohl häufiger mal vorkommt, dass derartige Einrichtungen dann ohne Vorankündigung überprüft werden auf deren Hygiene. Da würden dann irgendwelche Leute vorbeikommen, die dann eben schauen würden, ob alles auch wirklich tadellos sauber ist und wenn es nur eine Kleinigkeit zu meckern gäbe, würde man die besagte Praxis oder das Krankenhaus schließen müssen.

Schön und gut, aber mit dem Hintergrundwissen, dass das Reinigungspersonal in den meisten Krankenhäusern massiv unter Zeitdruck steht und die Hygiene da auf der Strecke bleibt, sodass sich Multiresistente Keime und dergleichen ausbreiten können und immer mehr Menschen im Krankenhaus kränker werden als außerhalb, finde ich das schon ziemlich kritisch, wenn ich ehrlich bin. Denn nur, weil etwas oberflächlich sauber aussieht, muss es ja nicht hygienisch rein sein.

Was meint ihr dazu? Ist die Kontrolle von medizinischen Einrichtung auf deren Hygiene-Zustände total oberflächlich und damit mangelhaft? Wie können Krankenhäuser, die sich als wahre "Keimschleudern" entpuppt haben immer noch geöffnet haben? Sprechen die Infektionsraten von Patienten in diesen Häusern nicht Bände?

Ich würde vermuten, dass das Problem darin zu sehen ist, dass auf allen Ebenen die Zeit fehlt. In den Kliniken fehlt die Zeit für die Desinfektion und bei den Kontrolleuren fehlt die Zeit für regelmäßige Kontrollen. Und man erfährt ja immer erst, wenn wirklich etwas passiert ist. Darum sehe ich die Situation auch recht kritisch und würde sagen, dass es wirklich wichtig wäre, alle Praxen und Kliniken wirklich engmaschig zu kontrollieren.