Leid eines Embryos wichtiger, als Leid einer Frau?
Wie heute auch in einem anderen Beitrag erwähnt wurde, gibt es in Deutschland nach wie vor Menschen, die gegen die Antibabypille wettern und sich dagegen stark machen. Verstanden habe ich das ehrlich gesagt nie. Für mich sind Kinder schon lange kein Muss mehr, da die Erde überbevölkert ist und Deutschland zu den am dichtesten bevölkerten Ländern der Erde gehört. Abgesehen davon haben Frauen die solche Pillen nehmen ihren Grund und wollen eben kein Kind. Werden sie doch schwanger, dann hat das häufig starke psychische Belastungen für sie.
Viele Frauen haben beispielsweise gesundheitliche Schäden nach einer Abtreibung oder kommen seelisch damit nicht klar. Einige denken, dass das Kind ihr Leben zerstört hat und behandeln es schlecht. Viele Frauen bekommen Depressionen. Daher meine Frage: warum soll das ungeborene Leben so viel wichtiger sein, als das Leben und der Schmerz einer Frau? Was denken sich solche Pillengegner, soll die Frau den ganzen Schmerz und Leid etwa einfach ertragen, nur weil Pillengegner das toll finden? Und was am Ende mit der Frau ist, ist egal?
Rein objektiv muss man nicht schwanger werden, auch wenn man keine Pille nimmt. Von daher sollte man erst mal klären warum manche Menschen gegen die Pille sind. Mein Mann zum Beispiel ist auch dagegen. Aber nicht damit ich schwanger werde, sondern dass ich mich nicht mit Chemie voll pumpe. Und wenn Frau absolut kein Kind will, dann hat sie doch noch andere Möglichkeiten die sie nutzen kann.
Damit meine ich nicht die Abtreibung, sondern die Verhütung. Wer sich da die Butter vom Brot nehmen lässt, der kann dann wohl nicht so emanzipiert sein, wie man sich zeigt.
Punktedieb hat schon einen sehr wichtigen Punkt angesprochen wie ich finde. Denn Verhütung geht alle etwas an. Selbst wenn man nicht die Pille nimmt, gibt es zig andere Möglichkeiten nicht nur für Frauen. Auch Männer können die Verhütung in die Hand nehmen. Ich persönlich sehe Abtreibung daher als etwas an, das sich vermeiden lässt, wenn man vorher rechtzeitig an die Verhütung denkt, keine Fehler dabei macht und dergleichen. Vergewaltigungen sind hier mal ausgenommen, ich glaube auch nicht, dass die Abtreibungen ausschließlich von Vergewaltigungsopfern gewünscht werden.
Ich finde, wenn eine Frau alt genug für Sex ist, dann ist sie auch alt genug um sich die Empfängnisverhütung zu kümmern. Wenn dann noch Pannen passieren, sodass sie schwanger wird, ist sie selbst Schuld, daher bin ich in solchen Fällen gegen Abtreibung. Denn die Frau hat das dann selbst verschuldet, dass sie schwanger geworden ist.
Daher ist meiner Ansicht nach das Leid eines Embryos schon wichtiger als das Leid der Frau. Denn ein Embryo ist vom Leben und von den Entscheidungen anderer abhängig und nicht für seine Existenz selbst verantwortlich. Da jeder (erwachsene) Mensch aber seines Glückes Schmied ist, hätte eine Frau die Folgen von Abtreibung und dergleichen auch sehr gut verhindern können durch Verhütung. Selbst wenn sie gegen Abtreibung ist, kann sie das Kind doch immer noch zur Adoption frei geben. Wer zwingt sie, ein Kind zu behalten und zu erziehen, was sie gar nicht haben will?
Es wirkt auf mich so, als stellst du Frauen zwar als Emanzen dar, aber gleichzeitig sind alle anderen für ihr Leid und ihre Fehlverhalten verantwortlich. Das passt für mich nicht zusammen.
Ich finde es ehrlich gesagt bescheuert, wenn man immer nur die Pille als Verhütungsmittel nennt. Wenn man kein Kind will kann man durchaus auch andere Sachen machen und Verhütung ist ja auch nicht nur Frauensache. Ich kann aber auch durchaus verstehen, warum man sich gegen die Pille ausspricht, wobei ich nicht der Meinung bin dass man nicht verhüten sollte.
Immerhin hat ja auch eine Pille nicht nur positive Eigenschaften, sondern ist schon eine ganz schöne Keule für den Körper, auch wenn das gerne mal verschwiegen wird, weil damit eben auch viel Geld gemacht wird, aber es gibt eben auch einige Nebenwirkungen. Auch muss man kein Kind mehr austragen, das kann ja jeder selber entscheiden.
Was hat die Pille mit dem Leid von Embryos zu tun? Du tust so, als würde eine Frau ohne Pille garantiert schwanger und nur die hormonelle Verhütung könnte das verhindern. Das ist aber totaler Quatsch. Verhüten kann man auch sehr sicher, ohne sich künstliche Hormone einzuwerfen. Das ist sogar billiger und nicht weniger komfortabel.
Großbritannien hat ein massives Problem mit Teenagerschwangerschaften. Dabei bekommt man dort die Pille völlig unproblematisch beim Hausarzt, in Zentren zur Familienplanung und ohne Rezept in der Apotheke. Kostenfrei ist es auch noch. Ob eine Frau schwanger wird, das liegt am Verantwortungsbewusstsein der beiden Beteiligten.
Ich stehe der Pille mehr als skeptisch gegenüber. Wenn ich mit der Pille verhüte, dann benötige ich gar kein Verhütungsmittel mehr. Enthaltsamkeit wirkt sehr sicher, aber dafür muss man nun kein Medikament mit Nebenwirkungen einnehmen. Außerdem mag mein Mann meine Stimmungslage mit der Pille nicht.
Brustkrebs, Diabetes, Osteoporose, Thrombose ... Es ist schließlich nicht so, dass die Pille keine deutlichen Nachteile hat. Wen es trifft, der hat ein Problem. Dabei ist der Markt so groß, dass eigentlich für jeden ein sicheres Mittel dabei ist.
Allerdings werden die harmloseren und günstigeren nicht so stark beworben. Das lohnt sich nicht. Die Pille ist ideal. Regelmäßig schön viel Geld für die Unternehmen und wenn etwas schief geht, dann verkaufen sie eben ihre anderen Medikamente an die Frau.
Ich nutze beispielsweise seit vielen Jahren einen Zykluscomputer. Das Ding hat eine Pearl-Index von 0,7 und grenzt meine fruchtbaren Tage seit Jahren zuverlässig auf 6 Tage pro Zyklus ein. In den wenigen Tagen müssen wir eben verhüten. Ich nutze immer noch das damals aktuelle Modell, das heute Klassik heißt. Damals habe ich 350 DM für ein gebrauchtes Model ausgegeben und ein neues Thermometer gekauft. Das ist sicher nichts für jede Frau, aber es ist durchaus eine Alternative.
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