Werden online Speicher wie Dropbox alles ersetzen?

Es entwickelt sich ja der Trend zu immer größeren Kapazitäten von Speicherkarten und Festplatten. Es könnte doch gut sein, dass das ständige Wachstum langsam stagnieren wird oder gar wieder zurück geht, da Online bzw Cloud Speicher Dienstprogramme immer mehr an Bedeutung gewinnen, oder? Wäre das Denkbar?

Ich meine es bietet sehr viele Vorteile, es ist im Grunde sicher, während Speicherkarten mit der Zeit plötzlich kaputt gehen. Datenverlust wäre da vermeidbar. Natürlich braucht man immer Internet, aber von Google ist ja in Planung in einigen Großstädten kostenloses Wlan verfügbar zu machen. Haltet ihr einen Wandel für Denkbar und würdet ihr das Befürworten, oder wollt ihr lieber klassisch auf Speicherkarten usw bleiben?

Meiner Meinung nach ist es im Großen und Ganzen unmöglich, dass alle Dateien eines Menschen in online Speichern gespeichert werden.

Natürlich bieten Dropbox, OneDrive oder ähnliche Anbieter einen extrem großen Speicherplatz, welcher ein klarer Vorteil gegenüber der kleinen SD Karten ist. Was man jedoch nicht vergessen darf ist, dass die online gespeicherten Daten ebenfalls auf solchen Medien gespeichert sind - nur gehören diese eben nicht dem "Speicherer" selbst. Dadurch ist nicht unbedingt gewährleistet, dass die Speichermedien der Anbieter nicht auch plötzlich versagen könnten.

Weiters kann ein jeder Computer- oder Smartphonebenutzer seine Daten auf einer zweiten Festplatte sichern (ich mache es immer so) wodurch die Verlustgefahr weit geringer ist. Deshalb speichere ich meine Dokumente, Musikdateien und Bilder weiterhin lieber auf meinen eigenen SD Karten und Festplatten, da ich sie dann wirklich "bei mir" und nicht irgendwo anders habe.

Nein, in meinen Augen können Cloud-Speicher lokalen Speicher nicht ersetzen.

Das Problem sind Verfügbarkeit und Geschwindigkeit: als Nutzer möchte ich selbstverständlich immer und möglichst ohne Verzögerung auf meine Daten zugreifen können. Soll heißen: auch wenn das Internet mal ausfällt oder langsam ist, sollen meine Dokumente, Bilder und Videos sofort zum Ansehen oder zur Bearbeitung zur Verfügung stehen.

Was hingegen realistisch wäre: ein gigantischer Cloud-Hintergrundspeicher, wie er heutzutage auch schon üblich ist, aus dem bestimmte Daten auf der Festplatte gecached werden, sodass häufig zusammen genutzte oder zusammengehörige Dateien im Hintergrund spekulativ auf die Platte geladen werden. Dies minimiert die Wartezeiten für den Nutzer, ersetzt aber auch keine vollwertige lokale Speicherung.

Zumindest für Geschwindigkeitskritische Aufgaben, also das Betriebssystem oder Spiele, ist Cloud-Speicherung ohnehin nicht geeignet und wird vielleicht auch nie geeignet sein.

Von daher gehe ich nicht davon aus, dass die Kapazität von handelsüblichen Speichermedien irgendwann rückläufig sein wird. Aktuell sind ja mit größeren Kapazitäten auch bzgl. der Zuverlässigkeit usw. keine merklichen Einschränkungen verbunden. Ich könnte mir höchstens eine Stagnation vorstellen, dazu sehe ich aber aktuell auch keinen triftigen Grund.

Ich glaube nicht, dass Cloudspeicher in Zukunft die klassische Festplatte ersetzen werden. Das liegt schlichtweg daran, dass es einfach unpraktisch ist, wenn man immer mit dem Internet verbunden sein muss. Das wollen viele Menschen völlig zurecht nicht, da man sonst ja immer verfolgt werden kann.

Zudem sind Festplatten wesentlich schneller. Die Kapazitäten wachsen proportional zu den benötigten Speichermengen von Spielen und Programmen, weshalb es auch keine Notwendigkeit gibt, auf das Internet auszuweichen.