Von Fremden mit Auto gefragt werden, ob man mit will?
Mir ist es tatsächlich schon öfters passiert, dass ich zu Fuß unterwegs war und von Autofahrern angehalten wurde, um gefragt zu werden, ob sie mich mitnehmen sollen. Bisher hatte ich aber jedes Mal abgelehnt und auch wenn es möglicherweise nett gemeint war, würde es für mich nicht in Frage kommen, zu wildfremden Menschen ins Auto zu steigen, die gerade an mir vorbeifahren und schon gar nicht zu irgendwelchen Männern.
Als ich mit meinem Exfreund zusammen war, war es so, dass dieser in einem kleinen Dorf gelebt hat, wobei am Wochenende keine Busse fuhren. Bis zum Bahnhof war es ein ganz schönes Stück, auf jeden Fall mindestens drei Kilometer, wobei es eine Art Feldweg gab, auf dem jedoch auch Autos fahren konnten. Ich habe es immer vermieden, dort nachts entlangzulaufen und bin eigentlich auch so gut wie immer mit dem Bus gefahren oder wurde von meinem Freund abgeholt - außer im Sommer.
Da habe ich dann immer gerne einen Spaziergang damit verbunden, auch wenn ich länger unterwegs war. Morgens bei strahlendem Sonnenschein war das jedoch ganz schön, wobei es dann ständig vorkam, dass Autofahrer neben mir stehen blieben. Da es weit und breit nichts gab und ich quasi mitten in der Pampa war und sie sich denken konnten, dass ich zum Bahnhof gehe, war das sicherlich nett gemeint, wobei ich dennoch immer verzichtet hatte.
Vor einiger Zeit war ich auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, wobei es weit nach Mitternacht war. Mich hatte dann ein junger Taxifahrer nach dem Weg gefragt, was ich schon sehr merkwürdig fand. Anschließend fragte er mich auch, ob er mich mitnehmen solle und versuchte auch, mich zu überreden. Obwohl er wirklich charmant war, kam mir das Ganze schon etwas merkwürdig vor und ich bin nicht eingestiegen.
Ist neben euch schon einmal ein Auto stehen geblieben, als ihr zu Fuß unterwegs wart, um euch zu fragen, ob ihr mitkommen wollt? Wie habt ihr reagiert?
Das Problem mit dem weit entfernten Bahnhof kenne ich auch. Mich hat dann öfter ein Nachbar mitgenommen, der zufällig zur gleichen Zeit in die Richtung musste. Da ich ihn kannte, habe ich das natürlich gerne angenommen. Ein, zwei Mal hatten mich auch andere Autofahrer gefragt. Also schon noch auf unserer Straße, aber diese ist praktisch dreigabelig, so dass ich gar nicht alle Nachbarn kannte. Also vielleicht waren es Nachbarn, vielleicht nicht. Ich habe da jedenfalls auch abgelehnt.
Eines Nachts hat ein Auto neben mir gehalten, dass ich als das eines Nachbarn erkannt hatte. Damit lag ich aber falsch. Als ich freudig die Tür öffnete, saß am Steuer ein junger Typ, den ich niemals gesehen hatte. Ich habe wortlos die Tür zu gemacht. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was sich der Typ dabei gedacht hat.
Also mir wäre das auch viel zu gefährlich, zu Fremden ins Auto zu steigen. Dabei bin ich früher auch viel getrampt. Dabei kann natürlich genauso etwas passieren. Aber immerhin habe ich dann meine Absicht bekundet, mitfahren zu wollen. Wenn die Initiative vom Autofahrer ausgeht, finde ich das sehr unheimlich. Und auch beim Trampen hatte ich mir immer einen Satz zurecht gelegt, warum ich dann doch nicht einsteige, wenn mir der Autofahrer nicht gefiel.
Also ich selbst würde wirklich niemals zu einem Fremden ins Auto steigen, egal unter welchen Umständen. Auch wenn es die Herren in deinem Fall bestimmt wirklich nett gemeint haben, aber es können täglich so schlimme Nachrichten im Fernsehen sodass ich wahrscheinlich schon aus purer Angst nicht mitfahren könnte. Ich fahre sogar nicht einmal alleine Nachts mit dem Taxi Heim oder ich bestelle mir zumindest eins das eine Frau fährt.
Am Land kann ich mir allerdings vorstellen das dass was anderes ist. Da kennt jeder jeden und da ist es vermutlich nur Hilfsbereitschaft. Wenn ich zum Beispiel mit einer Freundin die eigentlich in einem Dorf wohnt Abends in der Stadt weg gehe, wird Sie oft von entfernten Bekannten oder welche die im gleichen Dorf wohnen angesprochen ob Sie Sie mit zurück nehmen sollen.
Mir ist es einmal passiert, dass mich ein Mann in einem Auto gefragt hat, ob ich mitfahren möchte. Das war vor einigen Jahren, als es so viel geschneit hatte. Ich kam aus meiner Garage gar nicht raus, weil bei mir die Straße nicht geräumt wird. Also machte ich mich zu Fuß auf den Weg und hoffte, an der 4 Kilometer entfernten Verbindungsstrecke einen Bus zu erwischen. Als ich da lief, fuhren einige wenige Autos und ein Autofahrer hielt tatsächlich an und fragte, ob er mich mitnehmen könne.
Er fuhr sogar noch näher zu meinem Arbeitsplatz, so dass die Chance, von dort eine Verbindung zu meiner Arbeitsstelle zu bekommen, noch größer war als von dort, wohin ich eigentlich gehen wollte. Auch wenn mir schon etwas mulmig zumute war, bin ich in den Wagen eingestiegen und war froh, dass ich nicht noch weiter bergauf zu Fuß gehen musste. Es war zum Glück auch alles in Ordnung und der Fahrer war einfach nur hilfsbereit.
Das ist mir auch vor nicht allzu langer Zeit passiert. Ich hatte mich mit meine Freund ziemlich heftig gestritten und bin spazieren gegangen, um von ihm wegzukommen und mich ein wenig auszuheulen. Ich bin da am Dorfrand rumgelaufen, weil da nicht so viel los ist und man sich dort auch hinsetzten kann.
Da kam dann ein Auto angefahren und ein älteres Paar stieg aus und fragte mich, ob ich nicht mit einsteigen und zu denen nach Hause möchte. Es sei so kalt und ich sähe so traurig aus. Sie haben mir auch einen warmen Kakao angeboten. Ich fand das schon irgendwie süß, aber ich habe abgelehnt und ihnen gesagt, dass ich meinen Kopf frei bekommen möchte. Ich musste sie wirklich dazu überreden, dass mir nicht kalt sei und alles ok ist.
Bei uns auf dem Land kommt so etwas öfter vor. Meistens kennt man die Leute dann aber auch. Ich selbst halte auch an, wenn ich Nachbarskinder an der Bushaltestelle in der Nachbarstadt stehen sehe, und genau weiß, dass ihr Bus erst in einer halben Stunde fährt. Man kennt sich und man hilft sich eben gegenseitig.
Wenn es allerdings ein Fremder ist, käme ich nicht auf die Idee, eine Mitfahrt anzubieten oder selbst mitzufahren. Das Risiko ist mir zu groß. In seltenen Fällen bin ich bisher von dieser Haltung abgewichen. Dann habe ich aber nur jungen Frauen, die des Nachts oder auf weiter Flur allein unterwegs waren, die Mitfahrt angeboten. Besser, sie fährt bei mir mit, als dass sie unter die Räder gerät.
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