Junge Metalfans kein Interesse an Geschichte von Metal?

vom 28.08.2015, 10:52 Uhr

In einem Interview behauptete Corey Taylor, der Sänger von Slipknot, dass sich junge Metalfans, welche sich zu mindest als welche bezeichnen, nicht für die Entstehung bzw. die Geschichte des Metal interessieren. Ich bin erst 16, interessiere much sehr dafür und muss auch sagen, dass es nur wenige Metalheads in meinem Alter gibt, die ebenso denken.

Als ich zum Beispiel mit einer Klassenkollegin, welche immerhin behauptet, ein Metalhead zu sein und immer Bandshirts trägt ein Gespräch über unsere aktuelle Lieblingsmusik hatte, erzählte sie mir, dass sie zur Zeit gerne Black Metal hört. Ich fragte sie, was sie von Darkthrone, Mayhem und Burzum hält und sie antwortete, sie höre nur moderne Bands und hätte noch nie von diesen drei Bands gehört.

Als ich sie in meiner Verwunderung fragte, ob sie denn schon mal von der Stabkirche Fantoft oder dem Inner Circle gehört hatte, verneinte sie ebenfalls. :twisted: Ich finde jedoch, dass ein echter Metalhead, welcher Black Metal hört, nicht am "True Norwegian Black Metal" bzw. an der skandinavischen Szene in den 90er Jahren vorbeikommen darf, ohne ein Paar Alben und Ereignisse mitzubekommen!

Wie Corey Taylor bin ich auch der Meinung, dass sich viel zu viel junge Menschen fälschlicherweise als Metalheads bezeichnen, um cool zu wirken, aber Musik hören, welche modern ist und viel zu oft versucht, mainstream und radiotauglich zu sein! Denken die echten Metalheads in diesem Forum ebenfalls so, und was meint ihr junge Menschen hier zu eurer Leidenschaft für den Metal? Kennt ihr euch aus?

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» Krisibub » Beiträge: 518 » Talkpoints: 2,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin da nicht so ganz überzeugt von. Ich denke, dass du Metal anscheinend wirklich magst. Ich könnte mir vorstellen, dass du dementsprechend ständig viel Musik hörst, Zeitschriften liest, im Netz stöberst und dich überhaupt damit gern beschäftigst. Das ist dein Hobby und das ist auch unbestritten gut so.

Auf der anderen Seite kann man Musik oder Metal auch einfach mögen, weil es einem gut ins Ohr geht. Mir geht das selbst ab und zu so, aber ich kann mir Metal auch nicht jeden Tag geben. Mir reicht es auch, wenn ich einfach mal ein wenig Lalala höre, aber da jetzt eine Wissenschaft draus zu machen ist für meine Begriffe völlig unnötig. Ich denke einfach, da gibt es Zwischentöne. Der eine hat da mehr Interesse, der andere setzt andere Prioritäten.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ja, du hast vollkommen recht, Metal ist seit ca. 3 Jahren eine Musik, die mich täglich begleitet. Vielleicht habe ich das Problem ein wenig falsch formuliert. Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass es Menschen gibt, die sich nur am Rande mit Metal beschäftigen. Ich finde es sogar gut, da die Bands mit solchen Menschen ebenfalls Geld verdienen und durch sie am Leben erhalten werden. So eine Art von Fans wird ebenso gebraucht wie jene, die sich wirklich ständig mit der Musik beschäftigt.

Das eigentliche Problem ist, dass einige solche Fans, welche nur am Rande in der Szene sind trotzdem glauben (du nicht, wie ich heraus gelesen habe und ich finde es gut so), dass sie Metalheads durch und durch sind und damit einen auf cool machen wollen. Wenn man behauptet, ein totaler Metalhead zu sein (wie es meine Schulkollegin macht) dann sollte man eben über die Wurzeln des Genres bescheid wissen und nicht nur über ein paar Blättchen an einem Ast. Und das ist es, was viele ärgert.

Auf den Punkt gebracht... Es geht nicht darum, alles zu wissen. Aber wenn man ein kleines Blatt von einem Ast kennt, sollte man den Zweig, den Ast und den Stamm des Baumes eben auch überblicksmäßig kennen. Das heißt soviel wie: Ich mag irgendeine Band, die modernen Black Metal spielt. Wenn es Bands wie Darkthrone, Mayhem und früher z.B Venom nicht gegeben hätte wären sie jetzt nicht da, und wenn noch früher Black Sabbath nicht eine komplett neue Art von Musik erschaffen hätten, gäbe es diese traditionellen Black Metal Bands vermutlich auch nicht. Und wer das nicht weiß, hat sich meiner und Corey Taylors Ansicht nach nicht als echten Metalhead zu bezeichnen!

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» Krisibub » Beiträge: 518 » Talkpoints: 2,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wie gesagt, ist das eine Abstufung. Ich würde mich tatsächlich nicht als Metalhead bezeichnen (wobei ich finde Black Sabbath gehört zur Allgemeinbildung, aber ok), sondern eher sagen, ich höre ab und an auch mal Metal. Wahrscheinlich hört deine Mitschülerin mehr davon als ich.

Die Frage ist dann vielleicht auch eine der Perspektive. Möglicherweise sieht sie beispielsweise im Vergleich zu den anderen Mädchen, die vielleicht One Direction - oder was immer für ein Tralala heute modern ist - hören dann schon als Metalhead. Im Vergleich zu dir ist sie aber wieder an einem völlig anderen Punkt.

Letztlich spielt auch das Alter eine Rolle. In gewisser Hinsicht ist man während seiner späten Schulzeit auch häufig in seiner musikalischen Selbstfindungsphase. Vielleicht findet sie sich in ihrer Rolle gerade nur cool, weil sie anders sein will, und kann sich erst später tatsächlich definieren.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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