1 Million Euro deutscher Fördergelder für Homeland

Die US-Serie "Homeland" ist weltweit ein Riesenerfolg. Deshalb hat es mich um so mehr gewundert, dass diese Serie über 1 Million Euro Fördergeld aus Deutschland für die Dreharbeiten in Berlin bekam. Nun kann ich nicht erkennen, von wem diese Fördergesellschaft stammt und aus welchen Kanälen das Geld letztlich kommt. Allerdings gehe ich schon davon aus, dass es sich hierbei letztlich um staatliche Fördergelder handelt. Auf jeden Fall finde ich es unangemessen. Wie findet ihr diese Förderung? Könnt ihr erkennen, wer letztlich hinter der Fördergesellschaft steckt?

Wer dahinter steckt, das steht doch im verlinkten Bericht. Und auf der Seite des Medienboards kannst du dich über Mitarbeiter und Förderungsrichtlinien im Detail informieren. Was spricht denn für dich gegen die Förderung?

Im letzten Jahr wurden über 30 Millionen vom Board verteilt. Damit entstehen Arbeitsplätze in der Region. Aktuell bringt jeder Euro dieser Förderung mehr als 4 Euro ein. Damit lohnt sich das Modell für Berlin und Brandenburg immens. Wäre die Million für Homeland direkt in die Region geflossen, zum Beispiel für soziale Projekte, dann wäre es bei dieser Summe geblieben. So wurden mehr als 4 Millionen daraus, die auch langfristig etwas bringen.

Ich würde das auch als Investition sehen. Klar ist es erst mal eine große Ausgabe und von so einer erfolgreichen Serie müsste man erwarten, dass sie auf Förderung nicht angewiesen ist. Das sind sie sicherlich auch nicht, aber es ist ein Anreiz, in Berlin zu drehen und nicht etwa an anderen Orten, wo die Nebenkosten wie Hotelunterbringung der Crew, Catering, Statisten und all das Zeug billiger wäre.

Gewonnen hat Berlin dadurch sehr viel positive Aufmerksamkeit. Es wird andere Filmprojekte nach sich ziehen, wodurch noch mehr Aufmerksamkeit gesichert wird. Das prägt das Image der Stadt, was enorme langfristige Effekte hat, z.B. auf dem Wohnungsmarkt oder bei der Ansiedelung von Unternehmen. Kurz gesagt: Berlin ist hip und modern.

Mit Fördergeldern ist das immer so eine Sache. Es kann immer mal passieren, dass sie nicht so wirken, wie sie vorgesehen sind. Im Grunde ist es aber natürlich sinnvoll, etwas zu fördern, was Arbeitsplätze schafft oder erhält. Ob das jetzt eine Abwrackprämie oder Fördergelder für Filme oder Serien sind, spielt erst einmal keine große Rolle.

Außerdem ist eine Million doch gar nichts im Vergleich zu den Milliarden, die bei den öffentlich-rechtlichen Sendern Jahr für Jahr heraus geschleudert werden. Auch dort werden natürlich Arbeitsplätze geschaffen und erhalten, wobei ich die Methoden hier für sehr fragwürdig halte. Da ist es vielleicht doch sinnvoller, direkt Projekte zu fördern, anstatt eine riesige bürokratische Maschinerie mit zu versorgen.