Helen Fitzgerald - Furchtbar lieb

Vor einigen Tagen bin ich auf ein wirklich cooles Buch gestoßen, das ich euch hier kurz vorstellen will: "Furchtbar lieb" von Helen Fitzgerald.

Krissie hat Sarah, ihre beste Freundin seit frühen Kindertagen, ermordet. Die Situation war eskaliert, nachdem Sarah nach Jahren verzweifelter Versuche feststellte nicht schwanger werden zu können und Krissie, Partygirl mit Bindungsangst, von einem Urlaubsfick im Drogenrausch einen Sohn bekam. Als dann auch noch eine Affaire mit Sarahs Ehemann Kyle dazu kam, platzte die Bombe.

Aber das ist noch nicht alles. Immer wieder werden Episoden aus der Vorgeschichte der beiden jungen Frauen eingestreut, Kindheit, Jugend, Studium. Erzählt wird teils aus Krissies Perspektive, teils von einem Beobachter. Andere Figuren tauchen wieder auf und während der Leser sich noch fragt, was das alles soll und wann es endlich mit dem Mord weiter geht, fügt sich Stück für Stück ein Bild zusammen, das erklärt was eigentlich passiert ist und vor allem warum.

Was das Genre angeht tue ich mich schwer. Zum Teil hat das Buch Elemente eines Thrillers, dann wieder einer Liebesgeschichte oder von z.T. satirischer Gesellschaftskritik. Langweilig wird es jedenfalls nie. Auch wenn man die Geschichte nicht eindeutig zuordnen kann ist sie unterhaltsam und spannend und ist vielleicht gerade wegen ihrer Vielfalt für viele Leser empfehlenswert.

Der Titel des Buches Furchtbar lieb klang für mich nun erst mal nach einer Herz-Schmerz-Klamotte. Anscheinend hat das Buch aber doch mehr Tiefgang und scheint auch jahreübergreifend ausgelegt zu sein, was ich persönlich immer spannender finde, als Bücher, die nur aus einem kürzeren Zeitraum erzählen.

Was muss in einer Frau vorgehen, dass sie ihre beste Freundin umbringt? Das war die erste Frage, die sich mir stellte. Scheinbar schafft es die Autorin Helen Fitzgerald aber, die Mordmotive aufzuklären. Auf alle Fälle klingt das Buch auch für mich lesenswert.