Buchvorstellung: Halima - Mein Weg aus der Hölle von Darfur

Hallo,
ich lese ziemlich viele Bücher, vor allem Biografien, aber selten hat mich eines so beeindruckt wie "Halima - Mein Weg aus der Hölle von Darfur", geschrieben von Halima Bashir und Damien Lewis. Ich würde dieses Buch vor allem denen empfehlen, die mehr über den Sudan und das Krisengebiet Darfur wissen wollen.

Das Buch beginnt mit der Geburt und der Kindheit von Halima, die zum Stamm der Zaghawa zählt, in einem kleinen Dorf in Norddafur, in dem es weder Strom noch fließendes Wasser gibt. Halima lebt dort bis zu ihrem siebten Lebensjahr bis sie in die Schule in einer größeren Stadt gehen soll, doch vorher muss sie noch wie es im Sudan Tradition ist, beschnitten werden. Halima schildert diese Schmerzen der Beschneidung sehr eindrucksvoll und bewegend.

In der Schule spürt sie zum ersten Mal den Unterschied zwischen ihr, der Schwarzamerikanerin, und anderen Schülerinnen die zum größten Teil Araberinnen sind, denn nicht nur die Direktorin behandelt diese Mädchen bevorzugt. Doch sie schafft die Schule mit Bravour und geht schließlich in die Hauptstadt Khartoum um Medizin zu studieren. In dieser Zeit begingen die Konflikte zwischen Arabern und Schwarzafrikanern und Halima muss um das Leben ihrer Familie fürchten, die in der Nähe des Krisengebietes wohnt.

Halima besteht ihr Medizinstudium und wird schließlich Ärztin, als sie in der Notaufnahme eines Krankenhauses arbeitet wird ihr am eigenen Leib bewusst was es heißt sich gegen die Araber und gegen die Regierung zu stellen. Doch dieses Mal hat sie noch Glück gehabt. Als sie später in ein kleines Dorf, in der Nähe ihrer Heimat versetzt wird, beginnt das Grauen. Ein ganze Schulklasse kleiner Mädchen wird vergewaltigt und schwer misshandelt. Halima muss als Ärztin diese behandeln und versorgen.

Sie will über das Grauen des Krieges und den Überfall berichten, so wendet sie sich an die Medien und die UN. Das wird sie allerdings noch bitter bereuen und ihr eigenes Leben gerät in große Gefahr. Mehr will ich jetzt nicht verraten, falls jemand das Buch noch lesen will.

Durch ihren klaren und einfachen Schreibstil ist das Buch einfach zu lesen und sehr packend und einfühlsam geschrieben, so dass man sich richtig in das Leben von Halima hineinversetzen kann und einem das Grauen von Darfur erst richtig bewusst wird.

Das ist doch mal eine Buchvorstellung, die mir gefällt. Bezugsquellen und der Preis wären vielleicht noch interessant gewesen. Ansonsten beschreibst du wirklich nur die wichtigsten Punkte und bietest einen tollen Anreiz, das Buch selber zu lesen.

Mich hat deine Buchvorstellung sehr angesprochen und ich denke, ich werde das Buch auf alle Fälle mal als Leseoption im Hinterkopf behalten. Ich lese gerne Romane über andere Kulturen, gerade wenn sie so sehr vom dem Abweichen, was wir aus westlichen Ländern kennen.