Wieso nicht mehr Medizin Plätze in den Unis?

vom 25.08.2015, 09:40 Uhr

Jeder der mal nachgeschaut hat wie der NC in Medizin ist, hat einen Schock bekommen, zumindest bei mir in NRW, denn der liegt zurzeit bei glatt 1,0. Aber nicht nur hier, in ganz Deutschland ist der NC sehr hoch angesetzt, ich meine in Schleswig Holstein hat man mit gerade mal 1,4 die beste Chance. Jedenfalls, die 1,0 sind fast unmöglich zu erreichen, da müssen einfach mal alle Faktoren zu 99 Prozent stimmen, selbst die Faktoren, über die man kein Einfluss hat.

Der NC ist ja nur so krass, weil es einfach nicht genug Studienplätze gibt und nicht weil dieser schwer ist, sodass man selbst mit schlechterem Abitur das Studium bestehen kann. Wieso wird denn nicht für mehr Plätze gesorgt? Liegt das am Mangel der Profs? Sind die Unis schuld? Wird es sich in nächster Zeit ändern, oder bleibt es bei 1,0 gedrückt?

» majinvegeta » Beiträge: 158 » Talkpoints: 34,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Plätze würden ja theoretisch reichen, wenn nicht viele Studenten fürs Ausland studieren und somit eben auswandern würden. Ansonsten denke ich, dass die Unis da selbst Schuld sind, aber was sollen die schon machen? Zu viele Studenten können die auch nicht zulassen, denn sonst leidet die Lehre. Irgendwann wird die Betreuung der Medizin-Studenten nicht mehr gewährleistet werden können und gerade in der Medizin wäre das fatal.

Ich habe bei meiner letzten Arbeit als SHK die Ärzte bei der Lehre unterstützen müssen und dort wurde in sehr kleinen Kursen eben das Impfen und Blut abnehmen an so künstlichen Arm-Apparaturen geübt. Wenn die Kurse da aber zu groß sind, kann das der Einzelne nicht vernünftig üben und so soll er dann auf die Patienten losgelassen werden? Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein.

Mehr Studenten sind nur machbar mit mehr Personal, aber für mehr Personal fehlt oft einfach das Geld. Die Unis haben nur begrenzte Budgets zur Verfügung, das ist nun einmal so.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das ist ja bewusst so gesteuert. Die Länder wollen ja nicht mehr Studenten, sonst würden sie ja mehr Plätze schaffen. Gleiches gilt für die Universitäten. Es sollen vermutlich nur die Besten Medizin studieren. Das ist ja eine natürliche Filterfunktion, die da angewandt wird.

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das ist schlicht eine Frage der Kapazität. Es gibt eine bestimmte Zahl an Plätzen und diese Zahl an Plätzen ist eben wesentlich geringer als die Zahl der Interessenten. Wobei eine Erhöhung der Studienplätze nur für eine Verschiebung des Problems sorgen würde. Schließlich ist die Zahl der angebotenen Studienplätze nicht wirklich willkürlich.

Es gibt ja auch nicht unbegrenzten Bedarf für Mediziner und wem wäre geholfen, wenn wir in ein paar Jahren einer Medizinerschwemme gegenüberstehen würden? Selbst im Fach Jura ist der NC als Auswahlkriterium sehr hoch angesetzt und dennoch gibt es heute im Grunde zu viele Juristen, so dass viele nach dem Studium auf der Strecke bleiben.

Es würde in solchen Fällen einfach keinen Nutzen bringen, das Angebot der Nachfrage anzupassen. Was aber getan werden könnte, wäre früher anzusetzen. So könnte man sich wirklich Fragen, ob wirklich so viele Menschen Medizin studieren wollen, weil sie unentwegt Gutes tun wollen oder aber weil sie sich ein hohes Ansehen und ein hohes Einkommen versprechen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^