Festnahmen in Österreich und Kanada nach Terror Video

vom 18.09.2007, 17:49 Uhr

Die GIMF - „Die was?“ werden die meisten wohl denken. Doch vielleicht fällt dem einen oder anderen die Meldung vom 11. März 2007 ein um die Terrorvideos, die in deutscher Sprache gehalten waren und sich explizit an Deutsche und Österreicher richten sollten und beide Staaten dazu aufforderten, ihr Engagement in Afghanistan aufzugeben.

Die GIMF ist nämlich die Globale Islamische MedienFront - 3 Personen, ein 21-jähriger, ein 26-jähriger sowie eine 21-jährige, wurden in diesem Zusammenhang festgenommen, die an der Produktion der Videos in deutscher Sprache mitgeholfen haben sollen. Die GIMF gibt es seit 2003, als diese zuerst in arabischer Sprache Meldungen rund um al-Quaida publizierte, im Laufe der Jahre publizierte sie jedoch auch die in anderen Sprachen wie Französisch, Englisch oder Deutsch.

In dem Video wurden damals Fragen von einem vermummten Sprecher gestellt wie "Ist es nicht dumm, die Mudschahidin zu ermutigen, Anschläge in eurem Land zu verüben?“ Natürlich keine direkte, aber immerhin eine sehr unterschwellige Drohung. Das Video war insgesamt 6 Minuten lang und wurde damals auf der Website der GIMF unter dem Namen „Stimme des Kalifats“ publiziert - eine angeblich al-Quaida nahes Propagandalabel, welches sich mittlerweile aber schon wieder größtenteils in Auflösung befindet und mehr ein Name als eine Organisation darstellt.

Durch den hirnfreien Kampf selbstloser US User US User aktiv im Kampf gegen den Cyber Dschihad erlebte die GIMF und die Ermittlungen gegen sie zwar vorerst einen Einbruch, da zwei ihrer Seiten, auf denen sie Bekennerschreiben und Terrorvideos veröffentlichten, vom Netz gingen, jedoch sind die Seiten natürlich einfach weitergezogen und nun an anderer Stelle im Netz zu finden.

Bisher konnte man die Hintermänner immer schlecht lokalisieren - doch da das Video, das speziell Deutschland und Österreich bedrohte, einen starken Bezug auf damalige österreichische politische Verhältnisse hatte - z. B. die Diskussion um die Studiengebühren - vermutete man die deutsche Abteilung in Österreich. Zudem konnte von SPIEGEL TV einer der GIMF Mitglieder interviewt werden, welcher mit starken österreichischem Akzent sprach. Jedoch ist nicht klar, ob die Mitglieder der GIMF auch selber planten, Anschläge vorzubereiten und auszuführen - dafür gäbe es keinerlei Indizien, bisher werde nur wegen des Videos ermittelt.

Laut Angaben deutscher Ermittlungsbehörden, abseits vom ORF, soll es sich bei den Personen gegen die ermittelt wird, aber nur um Randgestalten handeln.

Im Zusammenhang mit der Tat wurde jetzt auch bekannt, dass die kanadische Polizei einen weiteren Verdächtigen namens Said N. (35) festnahm - er sei der Verschwörung beschuldigt worden, da er vorgehabt haben sollte, einen selbstgebauten Sprengsatz außerhalb von Kanada zu liefern oder diesen dort zum explodieren zu bringen. Er wurde einem Richter vorgeführt. Er soll zudem Deutschland und Österreich mit einem Sprengstoffanschlag gedroht haben, falls diese weiterhin ihre Truppen in Afghanistan lassen sollten.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Dank des IS sind solche Drohungen wesentlich aktueller und sicher auch wesentlich ernster zu nehmen. Leider ist es heute dank Internet wesentlich einfach, solche Drohungen von überall zu senden und dann auch jemanden dorthin zu schicken.

Wie der aktuelle Vorfall in Thaly zeigt, war der Täter den Sicherheitsbehörden zwar schon in Deutschland aufgefallen, aber da nichts gegen ihn vorlag, durfte er nicht festgehalten werden und hätte fast für ein Blutbad gesorgt.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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