Schummelt ihr Eltern bei Lesefleiß Unterschrift?
Ich weiß nicht, ob es auch in Deutschland so üblich ist, aber in Österreich ist es oft so, dass es vor allem während der Grundschulzeit so genannte Lesefleiß Zettel gibt. Auf diesen Lesefleiß Zettel unterschreiben die Eltern täglich (oder je nach Abmachung mit der Lehrerin eben 5x pro Woche) auf dem Zettel um zu bestätigen, dass die Kinder an diesem Tag 10 Minuten gelesen haben.
Dieser Lesefleiß Zettel ist ja auch ein kleiner Teil der Gesamtbenotung oder zählt eben zumindest zur "Mitarbeit". Auch wenn es nur ein geringer Teil der Gesamtnote ausmacht, ist es eben doch vorteilhaft, wenn alle Unterschriften vorhanden sind.
Schummelt ihr als Elternteil dabei auch gelegentlich? Oder zieht ihr es durch, wenn das Kind an einem Tag nichts gelesen hat, dann gibt es auch keine Unterschrift. Aus welchem Grund "schummelt" ihr dann? Damit das Kind keinen Ärger in der Schule bekommt? Damit es vorteilhaft für die Note ist?
Also zu meiner Grundschulzeit gab es so etwas nicht. Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, wegen Lesen irgendwelche Unterschriften von meinen Eltern immer einsammeln zu müssen. Es kann aber auch sein, dass das mittlerweile anders ist, in fast 20 Jahren kann sich ja viel verändern.
Also wenn ich ein Kind hätte, dann würde ich bei diesen Zetteln nicht schummeln und ich würde darauf bestehen, dass das Kind regelmäßig laut liest, damit es eben Routine beim Lesen bekommt. Ich sehe ja bei meinem Freund wohin das führt, wenn man kaum liest. Er hat Lesen immer gehasst und sich immer davor gedrückt. Mit dem Resultat eben, dass er bei längeren Texten schnell müde wird und er schon kurze Absätze sehr langsam ließt und sehr lange braucht um die Informationen dort zu filtern.
Bei uns gab es solche Zettel auch nicht, aber ich denke, dass sie eine gute Erinnerung sind, wenn man ein Kind hat, was üben muss und man es im Alltag sonst nicht machen würde.
Wahrscheinlich gibt es einfach auch mal Tage, an denen man so viel zu tun hat, das diese 10 Minuten einfach mal fehlen. Wenn ich nun aber wüsste, dass das ein Teil der Benotung meines Kindes ist, würde ich auch schummeln und nicht ehrlich sein, weil ja nicht das Kind an meinem Zeitplan Schuld ist. Dennoch sind 10 Minuten ja nicht viel und ich denke, dass man das schon irgendwie in den Tag geplant bekommen muss, weil es ja auch wichtig ist.
Ich kenne solche Lesefleiß-Zettel überhaupt nicht und bin ehrlich gesagt froh, dass es sie bei uns nicht gab und bis heute gibt. Mit solchen Aktionen werden doch eher die Kinder engagierter Eltern belohnt und das sind nicht unbedingt die fleißigsten Kinder. Und das wiederum kenne ich von anderen Aktionen. Da sollten die Kids in der zweiten Klasse einen Flyer gestalten, bei einem Kind kam dabei ein mit einem DTP-Programm gestalteter Flyer heraus - mal ehrlich, das kann ein 7- bis 8-jähriges Kind wohl nur in Ausnahmefällen.
Ob ich schummeln würde? Nein definitiv nicht, auch wenn es manchmal verlockend wäre, haben unsere Kinder ihre Aufgaben bisher immer allein erledigen müssen, wenn man Druck und kleinere Hilfen einmal nicht als Unterstützung wertet. Zwar würde ich mich beim Lesen vielleicht nicht jeden Tag neben das entsprechende Kind setzen, aber bisher kann keines der Kinder gut lügen. So erkennen wir Eltern immer, wenn sie sich durchmogeln wollten und die Unterschrift gäbe es im Falle einer Lüge eben schlicht und ergreifend nicht.
Eine fehlende Unterschrift sollte ja auch nur für eine schlechtere Note sorgen und die dann eben auch völlig gerechtfertigt. Würde eines der Kinder deswegen in der Schule Ärger bekommen, dann würde ich das schon genauer hinterfragen und mich dagegen unter Umständen schon zur Wehr setzen.
Es ist schon sehr vertrauenswürdig von der Schule, die Verantwortung über etwas, das in die Benotung einfließt, den Eltern zu überlassen. Ich habe keine Ahnung, ob es sowas bei uns gibt, gehört habe ich es noch nie. Aber ich werde es bald herausfinden, da mein Sohn nun auch in die Schule kommt.
Ob ich schummeln würde? Na ja, kann schon sein, in Ausnahmefällen, wenn ein Tag so stressig war, dass man einfach nicht dazu gekommen ist. Aber sonst nicht. Es wirkt ja auch verdächtig, wenn das Kind trotz angeblich täglichen Übens keine wirklichen Fortschritte macht.
Traurig, wenn Eltern daran denken dabei zu schummeln. Erstens finde ich, dass 10 Minuten nun wirklich nicht viel sind und 10 Minuten sollten immer Zeit sein, mit dem Kind zusammen zu sitzen und zu lesen. Wer die 10 Minuten keine Zeit hat am Tag, sollte sich überlegen Kinder in die Welt zu setzen. Es sollte definitiv mehr Zeit sein, sich um das Kind zu kümmern und dabei sind 10 Minuten schnell abzuknapsen zum Lesen. Auch wenn man zusätzlich noch berufstätig ist.
Desweiteren erzieht man dann das Kind ja zum Schummeln. Wenn ich meine Unterschrift für was gebe, was das Kind definitiv nicht gemacht hat, dann erzieht man das Kind zum Lügen. Denn das Kind muss den Zettel ja in der Schule vorzeigen. Das finde ich das allerletzte. Man sollte ein Kind zur Ehrlichkeit erziehen und wenn das Kind mal keine Lust zum Lesen hat, dann bekommt es auch keine Unterschrift auf den Zettel. Eine gute Note erschummeln ist nichts anderes als eine Lüge und dann muss man sich nicht wundern, wenn Kinder dann während Klassenarbeiten schummeln.
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