Arbeiten und nichts verdienen?

Keiner erwartet von dir, dass du neben der Schule noch arbeiten gehst. Natürlich tun es viele Schüler trotzdem. Aber das ist ihre Sache. Du schriebst, dass du lieber deine 10 Stunden Freizeit haben wolltest, statt umsonst zu arbeiten. Auch das ist verständlich. Und wenn alle ein Laptop haben, dass du nicht zurückstehen willst ist auch klar.

Was ich aber nicht verstehe, dass man den Führerschein unbedingt mit 16 Jahren machen muss, wenn das Geld nicht da ist. Verständlich ist, dass du nicht hinter deinen Freunden zurückstehen willst. Wenn deine Eltern dir das Geld nicht geben können, um den Führerschein zu machen, musst du das einsehen und auch mal etwas bescheidener sein. Aber du kannst die Regierung nicht als dumm hinstellen, nur weil sie im Sinne der vielen Arbeitnehmer Maßnahmen trifft, die dir nicht gefallen und dich nun getroffen haben.

Nicht alle Studenten haben schon ihren Führerschein. Vielleicht brauchst du ihn ja auch nicht. Ich habe meinen Führerschein auch erst später gemacht. Aber du sagst sofort „nichts da“. Du verlangst also eine Lösung, wie du den Führerschein sofort bekommst und dann ein Auto. Obwohl du noch gar nicht weißt, ob du während deines Studiums überhaupt ein Auto brauchst. Findest du eine solche Forderung wirklich richtig? Als Lösung kann ich dir nur raten, etwas bescheidener zu sein, und nicht zu schreiben: "nichts da!" Erfülle dir deine Wünsche, wenn du einen Beruf hast und Geld verdienst

Du bist noch sehr jung. Aber von Bescheidenheit hast du noch nichts gehört.

Denjenigen, die sich hier über meine Worte aufregen, möchte ich zu überlegen geben, wohin das führen soll, wenn jeder junge Schüler solche Forderungen stellt. Hier geht es nicht um Schülerarbeit, sondern ganz konkret um teure Dinge, die man unbedingt haben muss, weil andere sie auch haben. Es wird nicht nur den Eltern schwer gemacht, damit klar zu kommen, weil sie solche Wünsche nicht erfüllen können.

Ich höre von vielen jungen Leuten Forderungen. Leider ist es auch so, dass viele Eltern sich wenig mit den Schülern befassen und damit sie ruhig sind, kaufen sie ihnen alles nur Erdenkliche. Das können aber nur die Eltern, die genügend Geld zur Verfügung haben. Dass dann die anderen Schüler aufmucken und auch alles haben wollen, ist klar.

GoroVI hat recht. Es ist ein sehr schwieriges Thema. Prinzessin_90, wer hat denn gesagt, dass ein Schüler arbeiten soll? Bei dem Threadersteller geht es auch nicht um eine solche Kleinigkeit wie einen Kinobesuch, sondern um Führerschein, Auto, Laptop usw. Für mich ist das ein Unterschied.

In meinem letzten Wohngeldbescheid stand drin, wie viel ich maximal verdienen darf. Das lag um die 200 Euro höher als ohne Zusatzverdienst. Oder wenn eben meine Rente steigt, bei welchem Betrag ich mich bei der Wohngeldstelle melden muss. Falls deine Eltern Wohngeld beziehen, ist da also durchaus ein Spielraum drin.

Wenn deine Eltern Arbeitslosengeld 2 beziehen und beide Elternteile nicht arbeiten, darfst du jeden Monat 100 Euro dazu verdienen, die nicht angerechnet werden. Außerdem darfst du einen Ferienjob ausüben und damit insgesamt 1200 Euro im Jahr verdienen. Ebenfalls anrechnungsfrei. Mehr kannst du hier nach lesen. Wie man sieht, sind das 2300 Euro die du als Schüler dazu verdienen darfst, ohne das deine Eltern nur einen Cent weniger haben!

Dann zu der Aufregung, weil man den Themeneröffner angegriffen hat. Die Grundfrage lautete unter anderem, ob man das Verhalten als Schmarotzertum empfindet. Und es ist natürlich Auslegungssache, ob man nun sagt es ist immer gut für ein paar Euro zu arbeiten und zum Familieneinkommen bei zu tragen oder ob man sagt, wenn das Einkommen voll angerechnet wird, dann lohnt es sich nicht.

Wie ich bereits belegt habe, kann auch ein Kind aus einer Familie, die Leistungen aus dem Arbeitslosengeld 2 Topf bezieht, Geld dazu verdienen und das vollkommen anrechnungsfrei. Von jemand der hier prahlt, dass man ja Abitur machen möchte, studieren möchte und so weiter, erwarte ich doch, dass man sich kundig machen kann. Ich selbst habe dazu keine zwei Minuten gebraucht.

Ein Nebenjob, egal ob er nun angerechnet wird oder nicht, macht sich davon mal abgesehen, auch noch gut im Lebenslauf. Egal wie alt man ist, ob man Schüler ist oder ob man Elternteil ist. Für Schüler kann so ein Ferienjob auch heißen, Weichen für die Zukunft zu stellen.

Ich würde in diesem Fall den Job auch nicht machen. Schließlich geht es nur um einen Nebenjob und wenn dann am Ende weniger Geld übrig bleibt, ist das wirklich nicht sinnvoll.

Anders würde es aussehen, wenn du nicht Schüler wärst und ansonsten arbeitslos wärst. Da würde ich auf jeden Fall jeden Job annehmen, auch wenn man weniger verdienen würde als ohne Job. Man muss da einfach nur etwas Weitblick haben, denn aus einer ungekündigten Position bekommt man einfach viel leichter einen neuen und besseren Job.

Und genau da sehe ich einfach deine Eltern in der Pflicht. Die müssen sich mit aller Macht darum kümmern, einen besser bezahlten Job zu finden, so dass sie so bald wie möglich nicht mehr von der staatlichen Hilfe abhängig sind. Wenn das erreicht ist, kannst du ja auch wieder einen Nebenjob suchen.