Nun doch Zusammenhang zwischen Impfung und Autismus?

vom 22.08.2015, 23:48 Uhr

In den letzten Jahren habe ich immer wieder mal Diskussionen über Impfgegner verfolgt. Ich konnte Menschen nie verstehen die sich gegen die Impfung ihres Kindes gesperrt haben, da dies lebensbedrohliche Konsequenzen haben kann. Es wurde auch immer wieder ein Argument dafür vorgebracht, Impfungen sollen angeblich Autismus hervorrufen. Schuld hieran sind Quecksilberverbindungen, die den Impfstoffen zur besseren Haltbarkeit zugesetzt werden. Obwohl es diese in den meisten anderen Ländern nicht mehr gibt, werden sie Deutschland weiterhin verwendet.

Dieser Vorwurf wurde immer wieder niedergeschlagen, es gäbe keine Beweise. Nun bin ich kürzlich aber auf eine interessante Studie aus Louisiana gestoßen. Demnach wurde in Haaren autistischer Kinder deutlich weniger Quecksilber gefunden, als in Haaren normaler Kinder. Dies spricht dafür, dass autistische Kinder Quecksilber offenbar nicht auf normalem Wege abscheiden können und es sich daher im Gehirn anreichert. Kennt ihr diese Studie? Könnt ihr Impfgegner somit besser nachvollziehen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es ist bekannt, dass Autisten gegenüber anderen Menschen in Spuren andere Stoffwechselprodukte ausscheiden. Das rechtfertigt meiner Meinung nach nicht die Herstellung eines solchen Zusammenhangs. Denkt man diesen Ansatz logisch zu Ende, dürfte es in den Ländern, in denen Quecksilber in Impfstoffen nicht mehr verwendet wird, keine Autisten mehr geben. Das ist aber nicht der Fall.

Autisten gab es auch schon deutlich bevor es Impfungen gab. Dies ist aus Beschreibungen früherer Forscher bekannt. Früher hat man lediglich den Begriff nicht benutzt und man konnte die Problematik medizinisch nicht so erklären, wie man das heute kann oder zu können glaubt.

Die wenigen Impfgegner, die ich kenne, ziehen alle möglichen Argumente an den Haaren herbei, um ihre Verhaltensweise zu rechtfertigen. Vor wenigen Jahren waren es bestimmte spastische Lähmungen, die als Argumentation herhalten sollten, dieses Mal ist es der Autismus.

Die spastische Lähmung, die damals angeblich von einer Impfung zwischen dem achten und zehnten Lebensmonat verursacht sein sollten, ist übrigens angeboren und tritt erst zwischen dem achten und zwölften Lebensmonat deutlich erkennbar zutage. Da ist es nur logisch, dass sie vor der Impfung "nicht da war". Sie war einfach vorher für den Laien nicht zu sehen, das war alles.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Crispin hat geschrieben: Dies spricht dafür, dass autistische Kinder Quecksilber offenbar nicht auf normalem Wege abscheiden können und es sich daher im Gehirn anreichert. Kennt ihr diese Studie? Könnt ihr Impfgegner somit besser nachvollziehen?

Da stellt sich aber die Frage nach dem Motto "Was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei?". Reichert sich das Quecksilber im Gehirn an, weil das Kind autistisch ist oder wird das Kind autistisch, weil sich das Quecksilber im Gehirn anreichert?

Ich war bisher immer der Meinung, dass Autismus angeboren ist, auch wenn er sich erst später bemerkbar macht. Die zweite Möglichkeit wäre daher also eigentlich ausgeschlossen und man könnte sich höchstens fragen, ob das Quecksilber die Symptome eines bereits bestehenden Autismus verstärkt.

Bei Studien sollte man sowieso immer vorsichtig sein. Die fallen meistens zugunsten desjenigen aus, der sie finanziert.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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