Mit Zocken verschwendet man seine Zeit.. oder?

Ich muss mir (als leidenschaftlicher Zocker auf der PS3) oft anhören, wie unproduktiv es sei seine Zeit mit dem Zocken zu verbringen. Dabei ist es doch einfach nur eine Hobby wie vieles andere was man nachgehen kann oder? Dann muss ich mir aber anhören "ja aber wenn du z.B Modellbauen machen würdest, hättest du wenigstens ein Resultat am ende, eben das in was du Zeit investiert hast".

Irgendwie ist es schwer, ich fühle mich schon bisschen "nutzlos" wenn ich mal an einem freien Tag die ganze Zeit vor der Konsole sitze und denke mir nur "hmm jetzt ist der ganze Tag weg, nur fürs Zocken".

Andererseits macht es mir einfach riesig Spaß, ich kann mich echt nicht entscheiden, es ist für mich sehr zweiseitig. Was meint ihr dazu?

Ich verstehe beide Gesichtspunkte. Es ist ein Hobby, das Spaß macht und das ist die Hauptsache an einem Hobby. Von tausenden Flugzeugmodellen hat man letztlich auch nicht viel. Aber beim Zocken kommt wirklich nicht viel dabei raus. Das merkst du ja selber und bist am Ende eines Tages an der Playstation unzufrieden.

Meiner Meinung nach ist das größte Problem an der Sache die viele Zeit. Ich weiß, wie man beim Zocken die Zeit vergisst und wie schnell sie vergeht. Und dann war es plötzlich wieder der ganze Tag. Wenn jemand wirklich den ganzen Tag Modellbau betreibt, fände ich das auch ein bisschen seltsam.

Daher mein Vorschlag: versuch doch einfach nur weniger zu zocken. Gönn dir an freien Tagen den Spaß zu zocken. Aber eben nicht den ganzen Tag. Stell dir einen Wecker und mach nach ein, zwei Stunden was anderes. Geh raus, triff dich mit Freunden, bau ein Flugzeugmodell. Was auch immer du willst. Aber eben irgendetwas, das dich ein bisschen mehr ausfüllt als Zocken. So dass dir selber der Tag danach nicht verschwendet vorkommt.

Ich finde nicht, dass Tätigkeiten in der Freizeit unbedingt einen tieferen Sinn oder ein Ziel haben müssen - außer dass sie Spaß machen sollen. Ein Hobby muss nicht produktiv sein, es muss kein Erzeugnis entstehen, es soll einfach nur in dem Moment, in dem du es ausübst, Freude bringen. Und wenn das beim Zocken so ist, dann pfeife doch auf das, was andere sagen.

Mein Freund hat sehr viele PC-Spiele und ich habe durch ihn auch richtig wieder die Freude am Zocken entdeckt, da spielen wir auch manchmal stundenlang und es ist einfach schön. Es macht Spaß, das ist doch alles, was zählt.

Ich finde es kommt darauf an, was man sonst noch so macht. Also wenn jemand arbeitslos ist und anstatt Arbeit zu suchen und Bewerbungen zu schreiben den ganzen Tag zockt und ansonsten nichts tut, finde ich das schon die reinste Zeitverschwendung wenn ich ehrlich bin. Aber wenn man ansonsten den ganzen Haushalt problemlos auf die Reihe bekommt und nicht als Messi irgendwo haust, auch arbeiten geht und den anderen nicht auf der Tasche liegt, kann ich schon verstehen, wenn man einige Stunden in sein Hobby investiert, solange keine Kinder oder andere Kontakte dabei vernachlässigt werden.

Glücklicherweise schaff ich es noch meine Prioritäten so zu setzten, dass das Zocken nicht ganz oben steht, ich konnte mich bis zum Abitur noch hoch ziehen ohne Probleme.

Naja nun kommt halt das Studium und ich ahne was auf mich zukommt, ich werde mein halbes Leben neu gestalten müssen (bis zum Abitur habe ich höchstens 5 Prozent meiner Freizeit investiert, nie Hausaufgaben gemacht und nur gezockt), vor allem da ich ernsthaft sehr gute Leistungen erzielen will. Da wird eh nicht mehr intensiv gezockt, höchstens 2 Stunden in der Woche würde ich schätzen und bei spielen wie z.B. Call of Duty ist es ein Selbstmord, hier wird man wirklich nur von viel zocken sehr gut.

Aber irgendwann musste das ja kommen, ich meine wenn man mit dem Zocken nicht Geld verdient wie so manche Youtuber, dann wird das halt in den Hintergrund rücken. Spaß macht es aber wirklich, vor allem mit Freunden.