Kind austragen, da Partner sich sonst trennen würde?
Mit einer Bekannten habe ich mich neulich über das Thema Abtreibungen unterhalten. Ich selbst hätte kein Problem damit, wenn ich ungewollt schwanger geworden wäre und könnte das gut verkraften. Sie selbst auch, allerdings findet ihr Freund das nicht so gut. Er würde sie möglicherweise verlassen, wenn sie ein Kind von ihm abtreiben würde und meine Bekannte wüsste in einer solchen Situation daher nicht, was sie tun sollte.
Ich selbst finde es unmöglich seine Freundin vor ein solches Ultimatum zu stellen. Der Mann hat gut reden, da sein beruflicher Werdegang und Körper durch eine Schwangerschaft ja nicht zerstört wird. Man kann eine Frau doch nicht dazu zwingen ein Kind auszutragen, nur damit ihr Mann sie nicht verlässt. Daher finde ich es unmöglich, dass meine Bekannte sogar noch darüber nachdenkt, ob sie es in einer solchen Situation ihrem Mann zuliebe tun sollte.
Am Ende würde es vermutlich eher darauf hinauslaufen, dass sie eine Abtreibung verschweigt, so sagt sie. Findet ihr es normal, dass man als Mann seine Frau vor ein solches Ultimatum stellt? Könnt ihr Frauen verstehen, die sich auf sowas einlassen würden?
So unverständlich finde ich die Haltung des Mannes gar nicht. Ich habe selbst höchsten Respekt vor dem menschlichen Leben und betrachte das Thema Abtreibung sehr differenziert.
Für viele Menschen ist die Abtreibung eines gesunden Kindes mit Tötung oder Mord gleichzusetzen. In einem solchen Fall wäre es sogar ein Vergehen an einem Lebewesen, das man gemeinsam gezeugt hat und für das man gemeinsam verantwortlich gewesen wäre. Dass der Mann da nicht begeistert wäre und die Konsequenzen zieht, weil er mit einer Partnerin, die das gemeinsame Kind abtreibt, nicht mehr zusammenleben kann oder will, finde ich nachvollziehbar.
Dass die wirtschaftliche Situation und die Rechtssprechung für Frauen im Trennungsfall seit einigen Jahren eine Katastrophe ist, steht auf einem anderen Blatt.
Ich finde es auch nicht gut, wenn der Mann die Frau vor die Wahl stellt Kind bekommen oder Trennung. Viele Frauen verschweigen deshalb eine Schwangerschaft oder treiben heimlich ab und sagen, es war eine Fehlgeburt. Schließlich muss sie sich hauptsächlich um das Kind kümmern und wenn er sie einmal verlässt, ist sie dann alleine mit dem Kind inkl. finanzieller und beruflicher Probleme.
Es gibt natürlich auch den umgekehrten Fall, wo die Frau das Kind will, der Mann aber die Abtreibung. Beide Fälle sind nicht gut. Die Frau sollte selber entscheiden und tun, was sie möchte. Ich wünsche Deiner Bekannten, dass sie die Kraft hat, ihren Weg zu gehen. Alles Gute ihr.
Wenn man heute als Mann nach einer Partnerin sucht, die mit einem Familie gründen will, dann hat man es heute ziemlich schwer. Unheimlich viele Frauen sehen ein Dasein als Mutter und Hausfrau nicht mehr als erstrebenswert an. Und die Gesellschaft bestärkt sie darin. Von daher haben familiäre Männer echt harte Zeiten, da sie eben ihren Lebensplan nicht so einfach durchführen können. Manche suchen lange nach der passenden und gleichzeitig auch fortpflanzungswilligen Frau.
Ich kann es irgendwo verstehen, wenn man da als Mann verzweifelt ist und traurig. Aber die Partnerin zu erpressen, das ist wirklich keine Lösung. Letztlich führt das doch sicher in vielen Fällen dazu, dass die Frau sich einfach sagt: "Der liebt mich nicht und ist nur mit mir zusammen, weil er mich schwängern will". Und dieser Eindruck wird auch nicht gerade die Lust erhöhen, bei so einem Typen zu bleiben, der einen emotional so unter druck setzt, nur um seinen Willen durch zu boxen.
Letztlich ist das vielleicht auch das sinnvollste, wenn man sich in so einem Fall trennt. Also wenn wichtige Überzeugungen nicht in Einklang zu bringen sind. Wenn einer von Familienidyll träumt und der andere das zum kotzen findet, wird die Beziehung früher oder später sowieso an dem Punkt leiden. Alternativ kann man sich zusammen setzen und einen Kompromiss finden, dass die Frau gleich nach dem Mutterschutz wieder arbeitet und der Mann voll die Elternzeit nimmt. Das ist zwar nur ein Kompromiss, aber manchmal eine Lösung.
Wie du siehst, ist Abtreibung immer noch ein heikles Thema, soweit ich weiß, kann ein Mann einer Frau das Abtreiben nicht verbieten, dafür gibt es ein Gesetz. Ich würde aber das Kind sofort abtreiben und den Partner in den Wind schießen, wenn man sich absolut nicht vorstellen kann, ein Kind zu bekommen, dann sollte man es auch lieber abtreiben, es gibt wohl nicht schlimmeres für ein Kind, als keine Mutterliebe zu bekommen.
Geht es hier vielleicht nicht um die Abtreibung als solches, sondern dass der Mann bei der Entscheidung außen vor gelassen wird? Klar, es steht der Frau zu, das allein zu entscheiden und sie muss auch nicht mit ihrem Partner darüber reden. Aber ich kenne auch zwei Männer, die bei dem Thema vor vollendete Tatsachen gestellt wurden und nicht mal die Chance hatten über alle Aspekte mit der Partnerin zu reden.
Und nicht jede Schwangerschaft ist automatisch das Aus für die Karriere oder ruiniert den Körper. Soviel sollte eine aufgeklärte Frau von heute doch auch wissen. Somit gehört zumindest das gemeinsame Gespräch in einer Beziehung dazu. Wenn die Frau das nicht für nötig hält, kann ich jeden Mann verstehen, der sich dann trennt, weil da einfach die Vertrauensbasis einen Knacks hat.
Ich kann den Mann verstehen. Ich könnte auch nicht mit einem Mann zusammen leben, der mich zu einer Abtreibung treiben will oder mich zwingen will das Kind auszutragen. Das ist doch im Prinzip das Gleiche. Wenn die beiden nicht miteinander reden können und die Verhütung anscheinend nicht 100 % war, dann müssen beide damit leben und beide müssen Entscheidungen treffen. Wenn die Entscheidung anders ausfällt als der Partner sich das vorstellt und er mit den Moraleinstellungen des anderen Partners nicht leben kann, dann bleibt nur eine Trennung.
Wenn es auch so scheint, als wenn der Mann die Frau unter Druck setzt. So ist es aber doch eigentlich so, dass diese Beziehung keine Chance hat. Denn beide sind dafür verantwortlich, dass die Frau schwanger wurde und wenn beide dann für eine Abtreibung sind, dann ist es gut und wenn nur einer eine andere Moralauffassung hat, dann kann man die Zukunft auch vergessen.
Mein Freund würde sich garantiert auch von mir trennen, wenn ich ihm mit Abtreibung kommen würde. Denn er ist gegen das Töten eines Kindes und für ihn ist es ab dann ein Kind, wo man etwas im Bauch sehen kann und der Körper der Frau sich schon hormonell umstellt. Aber wir teilen zum Glück beide die Auffassung, dass es kommt, wie es kommen soll und wenn ich trotz Verhütung schwanger werde, dann sollte es so sein.
Das Thema Abtreibung ist für viele ein heikles Thema und nicht jede Person steht dem Thema Abtreibung gut gegenüber. Ich persönlich finde die Abtreibung eines ungeborenen Kindes auch nicht gut.
Aber es gibt eben Ausnahmen, wo eine Abtreibung sinnvoll wäre und, wo ich sie beispielsweise auch nachvollziehen kann. Aber aus diesen Gründen, ein Kind abzutreiben, weil es die berufliche Zukunft ruiniert und den Körper schadet, das kann ich nicht nachvollziehen.
Immer hin gibt es genügend Einrichtungen und es gibt genügend Mütter, die trotz Kind ihre berufliche Zukunft meistern. Und dass ein Kind auch Spuren auf dem Körper hinterlässt, ist ziemlich logisch. So ganz ohne Spuren, kann man keine Schwangerschaft überleben und eigentlich sollte man stolz auf die Spuren sein, die so eine Schwangerschaft auf dem Körper hinterlässt. So bin ich zumindest der Meinung.
Nun ich finde es eigentlich auch nicht gut, wenn der Freund die Freundin unter Druck setzt, wenn sie schwanger werden sollte und das ungeborene Baby abtreiben würde. Dass der Freund seine Freundin verlässt. Dieses unter Drucksetzen ist natürlich nicht schön und man sollte in so einer Situation schon etwas Verständnis für die Frau aufbringen und gemeinsam nach einer Lösung schauen, das ist schon richtig. Aber ich kann den Mann schon irgendwie verstehen.
Ich persönlich würde es auch nicht toll finden, wenn mein Mann mich so unter Druck setzen würde, ganz klar. Aber ich würde mir Gedanken machen und versuchen eine Lösung zu finden, damit ich das ungeborene Kind nicht abtreiben muss. Es wird sicherlich Mittel und Wege geben, die die berufliche Zukunft nicht versauen, nur, weil man ein Kind zur Welt bringt.
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