Können Spieler viel bessere Spiele programmieren?
Wir als Spieler der Videospiele sind in der Regel von den Entwicklern dieser abhängig. Es werden verschiedene Spiele entwickelt und schließlich veröffentlicht. Wir müssen dann damit leben, was wir vorgesetzt bekommen. Das ist dann manchmal eben richtig gut und manchmal kommt ein Produkt heraus, das unterdurchschnittlich ist. In diesem Zusammenhang hört man immer wieder von Fans, die meinen, dass sie die Spiele selbst viel besser machen könnten. Vor allem wissen die Fans und Spieler ja, was sie sich im Spiel wünschen.
Das führt mich zu der Theorie, dass Spieler die Spiele vielleicht sogar viel besser programmieren können als die eigentlichen Entwickler. Wenn man also den Spielern die nötigen Kenntnisse zum Programmieren bzw. Entwickeln vermittelt oder ein entsprechendes Expertenteam zur Verfügung stellt, dann könnte daraus doch ein super Spiel werden.
Was haltet ihr von dieser These bzw. Idee? Glaubt ihr auch, dass Spieler bessere Spiele programmieren könnten? Was spricht dafür und was dagegen? Es gibt ja schließlich schon einige Fanprojekte, in denen Spieler die Spiele gehackt oder sogar eigene Spiele programmiert haben.
An dieser Aussage gibt es mehrere Denkfehler. Der erste Denkfehler ist, dass an der Entwicklung eines Spieles nicht nur Programmierer beteiligt sind. Es gibt eine Menge an Grafikdesigner, Leveldesigner und Programmierer. Außerdem gibt es wohl immer öfters auch Spezialisten, die sich um die Spielmechanik kümmern, also quasi das Gesamtkonzept eines Spieles entwickeln.
Oftmals verwenden Spieleentwickler auch fertige Engines und sind daher immer weniger direkt auf Softwareentwickler angewiesen. Natürlich braucht man dann auch immer noch Programmierer, aber die Komplexität der Software ist doch schon sehr reduziert.
Der zweite große Denkfehler ist, dass man offensichtlich annimmt, dass die Entwickler von Spielen selbst keine Gamer sind. Aber ist das plausibel? Ich denke schon, dass viele Entwickler auch selbst gerne spielen. Sicherlich sind das nicht alle, aber ein Großteil wird zumindest in ihrer Jugend mal mehr oder weniger intensiv Computerspiele gespielt haben. Somit sollten sie ja prinzipiell schon wissen, was sich ihre Fans wünschen.
Umgekehrt gibt es natürlich viele Gamer, die Softwareentwickler sind. In der Regel entwickeln sie aber beruflich keine Spiele, sondern beispielsweise Anwendersoftware oder Firmware für Industriegeräte. Manche Leute programmieren dann auch in ihrer Freizeit und so gibt es eine Menge Leute, die "Fanspiele" auf professionellen Niveau entwickeln können. Da die Leute aber einen Hauptjob haben, machen sie das nicht aus finanziellen Interessen.
Ein Entwickler sollte immer auf die Spieler hören und das Spiel nach ihren Wünschen entwickeln, sofern das möglich ist. Wenn die Wünsche der Spieler nicht erfüllt werden, sind sie unzufrieden und bewerten das Spiel schlecht und somit wird es viel weniger gekauft. Daher sind Spieler sicher gute Spieleentwickler.
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