Welchen Einfluss hat die Konfirmation auf Persönlichkeit?

vom 18.08.2015, 10:51 Uhr

Meine Nichte ist aktuell 13 Jahre alt und soll demnächst konfirmiert werden. Meine Schwägerin freut sich sehr darauf und meint, dass die Konfirmation einen positiven Effekt auf das Kind haben wird. Ihrer Meinung nach hätte sich ihre Tochter in eine sehr "materielle" und "egoistische" Richtung entwickelt und sie hofft, dass das Kind durch die Konfirmation christliche Wert wie Hilfsbereitschaft, Uneigennützigkeit etc. vermittelt bekommt.

Ich bezweifle jedoch, dass die Konfirmation so einen guten Effekt auf die Persönlichkeitsentwicklung hat. Bei meinen früheren Klassenkameraden habe ich in dieser Hinsicht gar nichts bemerkt und viele haben nur das geplappert, was der Pfarrer hören wollte, weil sie scharf auf das Geld nach der Konfirmation waren. Allein das ganze Geld hat schon dafür gesorgt, dass da überhaupt nichts hängen geblieben ist und ich hatte eher den Eindruck, dass die Kinder dadurch erst recht materiell und geldgierig werden.

Was meint ihr dazu? Welchen Einfluss hat die Konfirmation auf die Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes? Ist der Einfluss wirklich so groß wie meine Schwägerin denkt oder ist das nur Wunschdenken? Sie selbst ist nie getauft und konfirmiert worden, daher weiß sie auch gar nicht, was man da so lernt und vermittelt bekommt.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin selber nicht mehr in der Kirche und bin auch kein schlechter oder egoistischer Mensch. Viele schlimme Menschen waren konfirmiert und wurden dennoch zu Verbrechern. Einen wirklichen Einfluss wird es vermutlich nicht auf das Wesen der Nichte haben, außer sie wäre wirklich stark gläubisch, was sich aber nicht so anhört, ich würde das Problem eher mit einer guten Erziehung angehen.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kenne auch Eltern, die die Geldgeschenke entweder von vorne herein unterbunden haben oder das Geld einfach auf ein Konto des Kindes eingezahlt haben, das für die Ausbildung vorgesehen war. Ohne Einflussmöglichkeit. In dem Fall kann ich mir schon vorstellen, dass das Kind das dann nicht des Geldes wegen macht.

Einen Wandel um 180 Grad würde ich mir als Mutter nicht erwarten. Aber je nach Kursleiter, der den Vorbereitungskurs betreut, kann so ein Schritt schon das Nachdenken fördern. Vor allem, wenn der junge Mensch mal mit anderen jungen Leuten zusammen kommt, als er oder sie täglich in der Schule um sich hat.

Dass Jugendliche mit etwa 13, 14 relativ egoistisch sind, ist auch nichts neues. Das ist bei vielen so, wenn auch nicht bei allen. Der Gruppendruck trägt da einiges dazu bei und der Wunsch, cool und akzeptiert zu sein. Aber in dem Fall helfen nur gute Gespräche. Vielleicht auch durch die Tante oder den Onkel und nicht nur die Eltern. Auf Spontanheilung durch andere Leute würde ich nicht alleine setzen.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^