Strategie, wenn man immer nur die gleiche Kleidung trägt?

Vor kurzem habe ich einen Artikel darüber gelesen, dass es wohl viele Unternehmer und Prominente gibt, die immer die gleiche Kleidung tragen. So soll Mark Zuckerberg beispielsweise immer eine Jeans und meist ein graues T-Shirt tragen. Obama soll immer den gleichen Typ Anzug anhaben und Steve Jobs war in seiner Kleiderwahl auch nicht unbedingt kreativ. Dies sei aber keineswegs darauf zurückzuführen, dass diese Leute kein Modebewusstsein hätten, sondern würde sich um eine Strategie handeln.

So sollen Obama und Mark Zuckerberg erklärt haben, dass sie stets ähnliche Kleidung tragen würden, um sich morgens keine Gedanken über die Auswahl machen zu müssen. Wer nur ähnliche oder gleiche Sachen trägt, der braucht morgens nicht zu entscheiden, was er anzieht. Das würde sie um eine Entscheidung erleichtern und ihnen den Alltag erleichtern.

Ich selbst finde das eher unlogisch, denn wie viele Gedanken kann man sich morgens schon um seine Kleidung machen? Ich brauche dafür auf jeden Fall nicht sehr lange und kann mir nicht vorstellen, dass Mark Zuckerberg länger brauchen würde, wenn er auch ein grünes oder rotes T-Shirt im Schrank hätte. Wie findet ihr diese Begründung?

Ich finde es eher langweilig, wenn man immer ähnlich aussehende Kleidung trägt. Es klingt für mich schon nach einer Ausrede dafür, um sich morgens nicht vor den Schrank zu stellen und auszuwählen was man eben tragen möchte. Bei mir ist es im Alltag auch immer eine Sache von wenigen Minuten, um mir die Kleidung raus zu suchen, die ich an diesem Tag tragen möchte. Ich bin Hausfrau und muss daher auch nicht darauf achten, dass ich einem bestimmten modischen Bild entspreche.

Wenn ich allerdings ein Outfit für einen besonderen Anlass brauche, dann suche ich mir dieses auch schon meist einige Tage vorher in Ruhe aus. Ich finde, dass es auch schnell den Eindruck macht, als wenn man nur drei Kleidungsstücke besitzt, wenn man täglich ähnliche Kleidung trägt. Ich finde schon, dass man da auch gerade darauf achten sollte, wenn man in der Öffentlichkeit steht.

Ich nutze diese Begründung ebenfalls. Wir machen uns über viele einfache Dinge so viele Gedanken, auch über unser Aussehen. Deshalb habe ich eine Menge von Blusen, Shirts und anderen Kleidungsstücken im Schrank, die sich wunderbar miteinander kombinieren lassen. Ich sehe dann zwar nicht immer gleich aus, aber den Gedanken habe ich nicht mehr im Kopf und habe meinen Kopf somit auch etwas befreit.

Den Tipp findet man übrigens nicht nur bei Obama oder bei Marc Zuckerberg, sondern auch in verschiedenen Bücher zum Thema Organisation oder Befreiung des Kopfes. Seitdem ich diese Methode auf meine Art praktiziere, geht es mir auch deutlich besser, weil ich einfach keinen Gedanken mehr an meine Kleidung verschwenden muss und diese Zeit habe ich somit auch gespart. Ich trage jedoch nicht mehr nur das Gleiche, sondern selektiere und mein Schrank ist auch in Bereiche unterteilt.

Du glaubst gar nicht, wie viele Gedanken man an falsch ausgewählte Kleidung verschwenden kann. Noch bist du wahrscheinlich nicht in der Situation, aber mir ist schon manches Mal etwas dazwischen gekommen und ich war nicht passend gekleidet und habe erneut Zeit verloren, weil ich mir etwas Passendes besorgen musste. Ich lege mir teilweise meine Kleidung auch am Abend bereits raus, so muss ich daran keinen Gedanken verschwenden. Es ist einfach eine Methode, um den Kopf zu befreien und den unnötigen Gedanken an passende Kleidung zu eliminieren.

Es gibt auf jeden Fall Outfits, über die ich mir sehr viele Gedanken mache und die 0815 Kombinationen, bei denen ich überhaupt nicht nachdenken muss, weil ich die schon so oft getragen habe, dass ich selbst im Dunkeln die passenden Sachen dafür finden könnte. Ich finde es auch sehr praktisch, dass ich als Frau einfach zu einem Kleid greifen kann wenn ich es sehr eilig habe und direkt gut angezogen bin.

Ich finde es durchaus legitim, wenn man keine Lust auf Mode hat und sich dann eben zehn gleiche T-Shirts in den Schrank hängt statt sich bei jedem einzelnen Gedanken zu machen, ob man das mag oder nicht. Und, dass Männer, die beruflich einen Anzug tragen müssen, beim gleichen Schnitt bleiben, wenn sie einen gefunden haben, der gut zu ihnen passt, ist wohl auch nicht weiter verwunderlich. Als US Präsident hat man wahrscheinlich auch besseres zu tun als Anzüge durchzuprobieren.

Ein Bekannter von mir hat nur Weiß, Grau, Schwarz und Jeansblau im Schrank. Er ist Farbenblind und für ihn wäre es tatsächlich problematisch wenn er einen bunten Kleiderschrank hätte. Erstens kann er eine Reihe Farben nicht oder nur ganz schlecht voneinander unterscheiden und zweitens wüsste er auch nicht, was zusammen passt, selbst wenn jedes Kleidungsstück einen Zettel hätte, auf dem die Farbe steht.

Ich finde, es kommt immer auf den Anlass an. Für den Alltag überlege ich persönlich auch nicht lange und such mir einfach irgendetwas raus. Hauptsache, es ist für mich bequem, mehr brauche ich da nicht. Aber bei besonderen Anlässen überlege ich schon länger, was ich anziehen könnte.

Gerade bei Festen, wo viele Fotos gemacht werden oder eben Vorstellungsgespräche überlege ich schon länger, was ich anziehen könnte. Man will ja nicht Jahre später auf den Fotos daran erinnert werden wie schrecklich man damals angezogen war.

Auch will ich persönlich nicht overdressed oder undressed zu einem Vorstellungsgespräch erscheinen und überlege schon Tage vorher, was ich anziehe und ob das dann auch top gewaschen und gebügelt ist bis ich das brauche.

Irgendwie kann ich es schon verstehen, denn wenn man viele unterschiedliche Kleidungsstücke im Schrank hat, dann muss man beim täglichen Aussuchen der Kleidung auch immer darauf achten, dass die Kleidungsstücke farblich und auch vom Stil zusammen passen. Wenn man das nicht so gut kann, ist es vielleicht wirklich sinnvoller, bei der gleichen Kleidung zu bleiben, die man immer trägt, damit man sich nicht viele Gedanken machen muss.

Somit wird die Kleidung dann auch zum Markenzeichen dieser Menschen, weil sie auch dadurch erkannt werden. Das ist vermutlich ganz gut durchdacht, wobei ich sagen muss, dass es mir auch zu langweilig wäre, wenn ich jeden Tag mit gleich aussehenden Klamotten herumlaufen würde. Ich mache mir lieber am Morgen kurz Gedanken, was ich tragen möchte.