Wie lange vor der Entbindung noch unterwegs sein?

vom 15.08.2015, 18:58 Uhr

In diesem Punkt sind alle werdenden Mütter total unterschiedlich, wie ich festgestellt habe. So habe ich schon von Frauen gehört, die einen Tag vor dem errechneten Entbindungstermin noch auf eine Hochzeit oder eine Firmenparty gegangen sind und dann am nächsten Tag normal entbunden habe.

Ich kenne aber auch Frauen, die in diesem Punkt eher ängstlich und vorsichtig sind und nichts riskieren wollen. Meine Freundin gehört beispielsweise zu diesen Frauen. Sie wollte 6 Wochen vor dem errechneten Termin nicht mehr großartig an irgendwelchen Unternehmungen mit den Mädels teilnehmen.

Man muss aber auch dazu sagen, dass sie etwas weiter weg wohnt, etwa 100km Luftlinie. Da sie kein Auto besessen hat, hätte sie über 2 Stunden mit der Bahn für die Treffen fahren müssen. Das in Kombination mit verdreckten oder defekten Bahntoiletten wäre sicherlich nicht besonders angenehm und komfortabel gewesen.

Wie ist das bei euch? Ward ihr bis kurz vor dem Geburtstermin noch auf Achse quer durch Deutschland oder nicht? Wie lange vor der Geburt würdet ihr persönlich kürzer treten? Habt ihr Verständnis für Frauen, die 6 Wochen vorher kürzer treten wollen?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Sechs Wochen vor der Entbindung bin ich nicht großartig unterwegs gewesen. Aber nicht, weil ich Angst hatte, dass es gleich los geht, sondern weil ich wegen Rückenschmerzen gar nicht länger als fünf Minuten im Auto sitzen konnte. Ich bekam dann starke Schmerzen, die es mir im Autositz unerträglich machten.

Auf Feste oder Feiern bin ich dann sowieso nicht mehr gegangen, weil es meiner Meinung nach für Ungeborene nicht gerade toll ist, wenn die Mutter während der Schwangerschaft wohin geht, wo es laut und turbulent ist. Gegen Ende der Schwangerschaft ist bei einem Kind das Gehör ja schon gut ausgebildet. Das wäre nur Stress für das Baby. Einmal stand ich kurz neben einer Bohrmaschine, und als die kurz angemacht wurde, hat mein Baby im Bauch einen richtigen Satz gemacht vor Schreck. Deswegen habe ich laute Baustellen, Feste und auch heftige Streitgespräche so gut es ging vermieden.

Die letzten Wochen vor der Entbindung war ich höchstens zehn Kilometer von meiner Wohnung entfernt, habe geschaut, dass ich immer ein Telefon oder jemand anderen in der Nähe habe. Mein Mann hat in dieser Zeit auch versucht, auf Arbeit nicht zu weit entfernt eingesetzt zu werden, sodass er im Fall der Fälle schnell hier sein konnte.

Also ich kann es daher schon verstehen, wenn eine Frau vor der Geburt kürzer treten will. Es ist kurz vor der Geburt auch ziemlich beschwerlich für eine Frau mit dem dicken Bauch. Ich persönlich war froh, wenn ich mich mal ausruhen konnte. Außerdem wird jeder werdenden Mutter auch ans Herz gelegt, dass sie sich ausruhen soll, bevor das Baby da ist, denn danach wird keine frisch gebackene Mutter mehr viel Schlaf finden.

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wie lange man als Schwangere aktiv und viel unterwegs ist, das ist wohl eine sehr individuelle Sache. Mir ging es in der zweiten Hälfte der Schwangerschaften immer sehr gut. Beim ersten Kind habe ich bis zwei Tage vor dem errechneten Termin gearbeitet. Da bin ich jeden Tag 70 km zur Arbeit gefahren.

Der Vorteil in der Zeit vor der Geburt ist ja, dass man zwar arbeiten darf, aber nicht arbeiten muss. Also selbst, wenn man den Mutterschutz nicht in Anspruch nehmen möchte, kann man sich jeden Tag doch dazu entscheiden. Also hat man alle Optionen, wenn sich das Befinden von Mutter und/oder Kind ändert.

Bei mir war wegen des Diabetes immer klar, dass am errechneten Termin die Geburt eingeleitet wird. Daher bin ich einen Tag vorher in die Klinik gegangen und habe einen Wehenbelastungstest machen lassen. Das war eigentlich nicht nötig, aber nach dem Test kommt es oft spontan zur Geburt. Das fand ich besser, als eine komplett eingeleitete Wehentätigkeit. Daher bin ich dann gleich geblieben und jedesmal gab es dann in der Nacht auch den Blasensprung und die Geburt ging von allein los. Da konnte man natürlich sehr gut planen.

Auch ansonsten war ich vorher immer viel unterwegs. Zum Training mit den Hunden bin ich immer zwischen 30 und 120 km eine Strecke gefahren. Konzerte und andere Events habe ich bewusst noch besucht, weil es nach der Geburt eben schwieriger würde.

Aber wenn man sich nicht so fit fühlt, dann hat man sich Ruhe und Entspannung verdient. Das eigene Bauchgefühl ist in dieser Zeit der beste Ratgeber. Es bringt nichts, auf andere Schwangere zu schielen und sie als Maßstab zu nehmen.

Wer sich daheim und mit viel Ruhe nicht gut fühlt, der tut sich auch nicht wirklich etwas Gutes. Und wer sich unterwegs sehr angestrengt, gestresst oder einfach unwohl fühlt, der kann die Aktivitäten nicht genießen. Jede Frau und jede Schwangerschaft ist anders. Das eigene Wohlbefinden sollte den Rahmen geben und nicht die Erwartungen von Hinz und Kunz.

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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