Ausbildung Straßenbahnfahrer - Wie ist diese aufgebaut?

Jeden morgen fahre ich mit der Straßenbahn ins Büro. Vor einiger Zeit kam mir dabei eine Straßenbahnfahrschule entgegen. Mir stellte sich natürlich gleich die Frage, wie man eigentlich Straßenbahnfahrer wird.

Also wie lange geht die Ausbildung und wie setzt sich diese zusammen? Ist es wie bei jeder anderen Ausbildung, dass man 3 Jahre wechselnde Theorie und Praxiseinheiten hat, oder ist diese Ausbildung verkürzt. Benötigt man unter Umständen eine handwerkliche Vorausbildung, um im Ernstfall technische Defekte selbst beheben zu können?

Benötigt man für die Ausbildung einen Autoführerschein oder ist dies keine Voraussetzung für diesen Beruf. Weiter wäre interessant, wie lange die Ausbildung geht und ob es ein Mindestalter gibt. Natürlich ist auch der mögliche Verdienst eine interessante Frage.

Gibt es unter euch vielleicht Straßenbahnfahrer, die uns an ihrem Alltag teilhaben lassen können.

Ich bin zwar keine Straßenbahnfahrerin, habe mich vor Ewigkeiten aber mal für diesen Beruf interessiert und eine Straßenbahnfahrerin gefragt. Daher sind diese Informationen zwar etwas älter, im Wesentlichen aber dennoch relevant, weil sich bestimmte äußere Umstände seither nicht geändert haben.

Zum Beispiel sind nach wie vor die Straßenbahnen sowie die Netze in den allermeisten Fällen nicht in privater Hand. Stattdessen werden sie von öffentlichen Verkehrsbetrieben geführt. Von diesen Verkehrsbetrieben hat jeder seine eigenen Ausbildungsvorschriften.

Es sind zwar einige Abschnitte gleich oder ähnlich, aber die Ausbildung läuft trotzdem immer betriebsspezifisch. Sie besteht aus wenigen technischen Aspekten, der Vermittlung der spezifischen Verkehrsregeln, der wichtigsten Rechtsgrundlagen und der Fahrpraxis. Erste Hilfe zu leisten muss natürlich ebenfalls gelernt sein, da die Fracht im Regelfall ja eine menschliche ist.

In der Dauer der Ausbildung ist dies mit einer grundständigen Handwerksausbildung nicht zu vergleichen. In vielen Fällen werden die Leute innerhalb von drei Monaten durch diese Ausbildung geschleust und sitzen dann, meist anfangs mit Kollegen, kurze Zeit später alleine, in den Zügen und machen ihren Job.

Wer diesen Beruf ergreifen will, muss bestimmte Voraussetzungen mitbringen, die aber ebenfalls von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich sein können. So verlangt der eine Verkehrsbetrieb den Führerschein Klasse B (PKW, PKW mit Anhänger, ehemals Klasse 3), für andere ist das irrelevant. Auch von Mindestkörpergrößen habe ich mal gelesen, damit der Fahrer den Überblick hat und nicht mit der Nase gerade mal über das Schaltpult lugt. Das Alter ist aber damals entscheidend gewesen und, soweit mir bekannt ist, auch heute noch relevant. Unter einundzwanzig Jahren durfte man mit der Ausbildung nicht beginnen, weil man der Meinung ist, dass eine gewisse persönliche Reife zum Führen eines solchen Fahrzeugs unabdinglich ist.

Nicht zuletzt sollte man beachten, dass man in diesem Beruf so gut wie immer im Schichtdienst, inklusive Nachtschichten arbeitet.