Bei Firmen bewerben, die anonym annoncieren
Da A bald arbeitslos ist, schreibt er zur Zeit Unmengen an Bewerbungen. In Zeitungen und auch im Internet, selbst auf der Seite der Arbeitsagentur stehen oft Stellen von Firmen, die anonym annoncieren. Sie schreiben keine Firma dabei und nur, was abverlangt wird.
Würdet ihr auch auf solche anonymen Anzeigen hin bewerben? Warum bleibt die Firma anonym, bis man eventuell zu einem Vorstellungsgespräch gebeten wird oder die Unterlagen zurück bekommt? Oft kann man sich online bewerben und bekommt dann nicht mal eine Antwort. Findet ihr solche anonymen Firmen gut oder denkt ihr, dass sie was zu verbergen haben?
Ich würde niemals auf eine solche Anzeige antworten. Mir klingen heute noch die Warnungen aus Jugendtagen im Ohr, die ich gehört habe, als diese Art Anzeigen aufkamen.
Tatsächlich sind viele solcher Firmen im Laufe der Jahre in die Schlagzeilen geraten, weil sie betrügerisch agierten, mit den angegebenen Bewerbungsdaten Schindluder getrieben haben oder weil sie - direkt oder auf Umwegen - irgendwelche Investitionen verlangen, damit man einen Job erhält (,den man natürlich nie bekommt oder nie Geld für seine Arbeit sieht)
Meine Meinung ist: Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch seine Adresse nicht zu verbergen. Außerdem möchte man doch wissen, wo man sich bewirbt. Man stelle sich vor, man bewirbt sich als Empfangskraft und sitzt zum Vorstellungsgespräch nachher im Foyer eines Erotikshops oder einer Spielhölle! Nein Danke!
Ich hätte nur dann ein Problem damit, wenn der anonyme Anzeigenschreiber mein Arbeitgeber sein könnte. Das wäre natürlich ziemlich peinlich und das Vertrauensverhältnis wäre nachhaltig gestört. Eine Karriere in dem Unternehmen könnte man vergessen.
Bei Bewerbungen über das Arbeitsamt ist das einfach. Dort kann man entweder beim zuständigen Ansprechpartner nachfragen oder man versieht die Bewerbung mit einem zweiten Umschlag, der einen deutlichen Sperrvermerk enthält und aussagt, an welche Unternehmen die Bewerbung nicht weitergeleitet werden darf.
Das funktioniert auch bei Bewerbungen über Personalberater, Headhunter und Arbeitsvermittler. So ein Sperrvermerk ist bindend, daher kann man das durchaus wagen. Damals habe ich so meinen Ausbildungsplatz gefunden. Mein Ausbildungsbetrieb hat anonym beim Arbeitsamt eine Anzeige geschaltet. Da gab es nichts zu verbergen, der Chef ist bis heute eine Koryphäe auf seinem Gebiet, der Vertrag und die Arbeitsbedingungen waren fair und besser als branchenüblich.
Mich hat das damals nicht gestört und es würde mich auch heute nicht stören. Denn es gibt gute Gründe, nicht unbedingt offen nach neuen Mitarbeitern zu suchen. Es ist nicht automatisch so, dass ein Unternehmen, das anonym bleibt, einen schlechten Namen hat oder eine besonders hohe Fluktuation an Mitarbeitern.
Bei neuen Projekten, wenn eine wichtige Stelle gerade unbesetzt ist, etc. kann es ziemlich ungeschickt sein, wenn Konkurrenten das mitbekommen. Genauso macht es einen schlechten Eindruck, wenn man "schon wieder" jemanden für diese Stelle sucht. Aber die Gründe dafür liegen nicht immer im Unternehmen selbst. Krankheit, Unfall, Schwangerschaft, ein besseres Angebot – manchmal steckt der Teufel im Detail und eine Stelle bleibt nie lange besetzt, obwohl in der Firma wirklich alles bestens ist.
Dass heutzutage auf Bewerbungen per Mail noch nicht einmal eine Absage kommt, das ist ein weit verbreitetes Phänomen. Die Arbeit machen sich auch ganz viele Unternehmen nicht, die offen mit ihrem Namen nach Mitarbeitern suchen.
Außerdem geht es einem auch nicht anders, wenn ein Headhunter sich meldet. Bis man sicher den Job möchte und bevor man nicht zum engeren Bewerberkreis gehört, den die Firma sich vorstellt, bekommt man den Namen meist nicht heraus. Nur die Stellenbeschreibung und der grobe Rahmen der Konditionen werden genannt.
Ich würde mich bei solchen Firmen nicht bewerben. Eigentlich ist doch der Firmenname das Markenzeichen und man wirbt man Qualität. Wenn man den eigenen Namen nicht nennen will, dann heißt das meist schon was und dann kann es sich auch nicht um so einen guten Arbeitgeber handeln. Das ist für mich dann ganz klar ein Ausschlusskriterium bzgl. der Bewerbung.
@Goro Warum muss mit so einem Arbeitgeber etwas nicht stimmen oder warum muss die Stelle schlecht sein? Viele sehr bekannte Unternehmen suchen für Schlüsselpositionen gerne anonym. Denn sie wollen vermeiden, unter einer Flut von Bewerbern unterzugehen, die schon immer mal für so eine Firma arbeiten wollten. Sie suchen den Bewerber, den die Stellenausschreibung anspricht.
Andere können es sich nicht leisten, dass öffentlich wird, dass sie gerade Position x zu besetzen haben. Das könnte beispielsweise die Auftragslage negativ beeinflussen. Ich hatte zum Beispiel noch nie eine Stelle, die offen ausgeschrieben worden war. Und das waren immer bekannte Unternehmen, die durchaus auch Stellenangebote veröffentlichen, aber eben nicht für jede Position.
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